
Die Regie übernahm McG («3 Engel für Charlie», «Terminator: Salvation»), das Drehbuch stammt von Jacob Forman, Vanessa Taylor («The Shape of Water») und Whit Anderson. Als Hauptdarstellerin fungiert Joey King, die auch als Produzentin beteiligt war. Produziert wurde das Ganze unter anderem von Davis Entertainment, Anonymous Content und Wonderland Sound and Vision. Netflix sicherte sich die Rechte und veröffentlichte den Film am 13. September 2024.
Trotz der spannenden Romanvorlage von Scott Westerfeld, die bereits 2005 erschien, wirkt die Filmadaption wie ein müder Abklatsch längst vergangener Young-Adult-Dystopien. Kritiker warfen dem Film vor, komplett aus der Zeit gefallen zu sein: ein Mix aus «Hunger Games»-Resteverwertung, generischem CGI-Geballer und ideenlosem Worldbuilding. Die Rezeption war verheerend: 16 Prozent auf Rotten Tomatoes, ein Metacritic-Score von 34/100, und Kritiken, die von „synthetisch“, „klischeehaft“ bis hin zu „inhaltlich leer“ reichten. Die „A.V. Club“ verglich den Film mit einem Goldsucher, der 20 Jahre zu spät in Kalifornien ankommt. „The Guardian“ sprach von einem „synthetischen Quasi-Droiden von Film“.
Wie ging es mit den Machern weiter? McG bleibt sich treu und dreht weiterhin Filme für Streaming-Plattformen, meist seichte Action- oder Teenie-Unterhaltung. Joey King versucht trotz des Flops ihre Produzentenkarriere voranzutreiben – mit gemischtem Erfolg. Autor Scott Westerfeld zeigte sich trotz der negativen Resonanz optimistisch und kündigte an, dass auch die weiteren Teile seiner «Uglies»-Reihe sowie die Spin-Offs der «Imposters»-Serie als Filme geplant seien.
Die Antwort auf die Entstehung ist zweigleisig: Einerseits ist da Netflix, das nach wie vor in Massenproduktion auf bekannte Namen, Jugendthemen und adaptierbare Marken setzt – auch wenn die Relevanz längst verpufft ist. Andererseits war «Uglies» einmal eine erfolgreiche Buchreihe – allerdings vor fast 20 Jahren. Dass man das Thema in Zeiten von Body Positivity, TikTok-Schönheitsfiltern und Social Media durchaus hätte neu erzählen können, steht außer Frage. Doch die Umsetzung ist altbacken, moralinsauer und unfreiwillig komisch. Statt einer kritischen Auseinandersetzung mit Schönheitsidealen liefert «Uglies» ein konfuses Teenager-Drama mit Logiklöchern, flachen Figuren und einem Drehbuch, das vermutlich mehrmals umgeschrieben und weichgespült wurde.
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