Die Kritiker

«Hallesche Kometen»

von

Story
In ihrem ersten abendfüllenden Spielfilm «Hallesche Kometen» erzählt Susanne Irina Zacharias von Ben, der sich um seinen entmutigten, arbeitslosen Vater kümmert und dabei eigentlich nicht dazu kommt, sein eigenes Leben in die Hand zu nehmen.

Ben ist Anfang zwanzig und wohnt mit Karl, seinem übergewichtigen, arbeitslosen Vater in einer Plattenbausiedlung in Halle. Bens Traum ist es, eines Tages die Welt zu bereisen und darüber zu schreiben. Aber noch jobbt er als Lieferjunge von Prospekten und verfasst nur heimlich fiktive Reiseberichte auf selbst gebastelten Postkarten. Kurz nach der Wende verlor Karl seine Stelle als Polier und hielt sich mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser.

Mit den folgenden Umbrüchen des Gesellschaftssystems lernte er nur dank seiner Frau umzugehen. Als sie vor zwei Jahren bei einem Autounfall starb, warf ihn das vollkommen aus der Bahn. Ben hält an der Hoffnung fest, dass sein Vater Karl bald eine neue Arbeit findet, die ihn wieder unter Menschen bringt und von seinem Sohn unabhängig macht. Ben ist hin- und her gerissen zwischen dem Bedürfnis, für seinen Vater da zu sein und dem Wunsch, sein eigenes Leben zu leben.

Aber Karls Verweigerungshaltung erzeugt zunehmende finanzielle Schwierigkeiten. Ben versucht mehr Geld zu beschaffen und gerät dabei in kriminelles Milieu. Als er sich auch noch in Jana verliebt, die aus einem ganz anderen sozialen Umfeld stammt, spitzt sich die Situation immer mehr zu. Doch Jana, die voller Aufbruchskraft ist und bald ihr Aupairjahr in den USA antreten wird, gibt ihm die Kraft endlich zu handeln.

Darsteller
Hanno Koffler («Sommersturm») ist Ben
Peter Kurth («Wolfsburg») ist Karl
Max Riemelt («Nachtasyl») ist Ingo
Marie Rönnebeck («Schulmädchen») ist Jana

Kritik
«Hallesche Kometen» hat seine guten und schlechten Seiten. Die Idee klingt auf dem Papier zunächst sehr gut, massig Konfliktpotential scheint, vorhanden zu sein. Doch leider kommen diese Konflikte nicht immer klar zur Sprache. Es wird viel zu viel geredet und viel zu wenig gehandelt. Und leider ist das, was geredet wird, meist absoluter Stuss. Die Dialoge sind nicht gut geschrieben und haben oft keinen Bezug zur Handlung.

Zwar sind die Charaktere sehr gut entworfen und können im Zuschauer Emotionen wecken, dennoch finden die Schauspieler keinen Zugang zu ihnen. Insgesamt ist «Hallesche Kometen» deshalb nicht empfehlenswert und man muss diesen Film nicht gesehen haben.

«Hallesche Kometen» wird am Montag, 15. Mai 2006, um 23.00 Uhr im rbb Fernsehen ausgestrahlt sowie um 00.30 Uhr im ZDF.

Kurz-URL: qmde.de/14499
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