Die Zehn

Die 10 besten Filme des Jahres 2019

von   |  8 Kommentare

Von dramatischen Erkenntnissen über kurzweilige Gesellschaftssatire bis hin zu epochaler Unterhaltung und kunstvollem Grauen: Diese zehn Filme muss man laut der Quotenmeter.de-Kinoredaktion gesehen haben!

Platz 10: «Leid und Herrlichkeit»
Der gefeierte Regisseur Pedro Almodóvar inszenierte mit dem Drama «Leid und Herrlichkeit» eine sensible, tiefgreifende Suche nach sich selbst: Antonio Banderas verkörpert den an Almodóvar angelehnten Regisseur Salvador Mallo, der in den 80er-Jahren nach Madrid zieht. Dort trifft er auf Federico (Leonardo Sbaraglia), was sein Leben von Grund auf verändern wird. Gezeichnet von seinem exzessiven Leben blickt Salvador nun auf jene Jahre zurück, in denen er große Erfolge feierte, doch auch schmerzliche Verluste hinnehmen musste … Dieses autobiografisch angehauchte Drama ist eine Liebeserklärung an das Leben mit all seinem Schmerz, seinen Triumphen, der Leere und der Schönheit, die einen bisweilen erschlagen kann.

Platz 9: «Parasite»
Der weltweit umjubelte Kassenschlager und Kritikerliebling aus Südkorea ist eine galante Verquickung verschiedener Genres. Der Hit von «Snowpiercer»-Regisseur Bong Joon-ho ist Betrugskomödie, Thriller und Gesellschaftssatire zugleich. In aussagekräftigen Bildern gefilmt und ebenso mit Biss wie unterhaltsamer Leichtigkeit umgesetzt, erzählt «Parasite» von einer armen Familie, die sich in das Leben einer wohlhabenden Familie schleicht, um so endlich ein würdevolles Dasein zu fristen. Doch jeder noch so geniale Plan droht, außer Ruder zu laufen, sobald unvorhergesehenes passiert …

Platz 8: «Der Leuchtturm»
Nach seinem heiß diskutierten Regiedebüt «The Witch» legt Regisseur Robert Eggers mit «Der Leuchtturm» ordentlich nach: Erneut nähert er sich dem Horrorkino auf unkonventionelle Weise und versetzt uns in vergangene Zeiten, und ein weiteres Mal verquickt Eggers nachdenkliches Kunstkino mit langsam brodelnden Horrorelementen und einem faszinierenden, extrem atmosphärischen Dialogbuch. In berückendem sowie bedrückenden Schwarz-Weiß gefilmt und packend gespielt von Robert Pattinson und Willem Dafoe, ist vielschichtiges, wahnsinniges Kino für Filmliebhabende, die in rauschhaften Irrsinn abtauchen wollen.

Platz 7: «Das schönste Paar»
Ein sorgloses Paar, eine Vergewaltigung, ein Trauma, die Mühen der Bewältigung und die Tücken, die es nach sich zieht, wenn ein Mann im Namen seiner Partnerin Vergeltung sucht: Sven Taddickens Drama «Das schönste Paar» ist das ebenso ungeschönte wie feinfühlig erzählte Porträt einer Beziehung, die durch eine widerliche, grausame Tat in die Krise gestürzt wird und ein Kommentar darauf, was geschieht, wenn das enge Umfeld eines Opfers meint, für es entscheiden zu können, was das Beste wäre. Maximilian Brückner und Luise Heyer spielen atemberaubend gut und lassen uns hautnah an den intensiv brodelnden, aber nur scheu, non-verbal ausgedrückten Emotionen ihrer Figuren teilhaben.



Platz 6: «Once Upon a Time in Hollywood»
Regisseur und Autor Quentin Tarantino erschafft mit seinem neunten und womöglich vorletzten Film einen "Abhängfilm", der uns einlädt, mit faszinierenden Persönlichkeiten durch ihren Alltag zu spazieren und mit ihnen durch das Los Angeles des Jahres 1969 zu kurven. «Once Upon a Time in Hollywood» ist zugleich eine gewitzte Liebeserklärung an Schauspiel-Underdogs: Tarantino lebt uns seine Passion für wenig beachtete, unterschätzte Projekte vor und zelebriert die Tatsache, dass auch vermeintliche Schauspiel-Leichtgewichte sehenswerte Arbeit vollbringen. Und obendrein ist dieser Film eine bittersüße Mär darüber, wie das Jahr, das Tarantinos Liebe zum Kino zementierte hätte aussehen können und sollen. Tolle Musik, stimmige Wechsel zwischen Witz, Dramatik und Spannung und ein bestens aufgelegter Cast, angeführt von Leonardo DiCaprio, Margot Robbie und Brad Pitt, machen «Once Upon a Time in Hollywood» zu einem wahren Muss.

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Nr27
02.01.2020 19:13 Uhr 1
Da gibt es zu meiner persönlichen Liste wieder einige Überschneidungen, aber auch ein paar erhebliche Abweichungen. Meine Top 10:



1. The Favourite

2. John Wick: Kapitel 3

3. Marriage Story

4. Zombieland: Doppelt hält besser

5. Leid und Herrlichkeit

6. Avengers: Endgame

7. Once Upon a Time in ... Hollywood

8. Doctor Sleeps Erwachen

9. Long Shot

10. Star Wars Episode IX und Penguin Highway (kann mich nicht entscheiden)



"Midsommar", "Hustlers" und "Das schönste Paar" habe ich (zumindest im Fall der ersten beiden: noch) nicht gesehen. Die drei großen Indie-Darlings landen bei mir etwas weiter hinten: "Der Leuchtturm" auf der 19, "Porträt einer jungen Frau in Flammen" auf der 23 und bei "Parasite" verstehe ich nicht, was alle in dem sehen. Bester deutscher Film des Jahres war für mich "Traumfabrik" (insgesamt auf der 20), das dürfte Sid freuen ...



Adam Driver ist bei mir übrigens dreifach in den Top 12 vertreten (Platz 12 ist "The Report"), Emma Stone (1 und 4) und Scarlett Johansson (3 und 6) können sich aber auch nicht beschweren. :D
kauai
02.01.2020 20:33 Uhr 2
Ich hab keinen der Filme gesehen und einzig Hustlers klingt recht spannend. Den werde ich mir bei Sky geben wenn er dort irgendwann läuft. Da ich im Jahr 2019 ganze 3 Mal im Kino war, würde ich nicht Mal eine Top 5 zusammen bekommen, Geschweige denn eine Top 10.......
Sentinel2003
02.01.2020 22:39 Uhr 3
auch ich habe nicht einen film von dieser liste gesehen...
Anonymous
03.01.2020 13:38 Uhr 4


Viele FIlme dabei, die ich auch super finde. "Zombieland 2" so weit oben überrascht mich (freut mich aber für ihn, mag ihn mehr als das Original). Dass wer "SW IX" auf der Zehn haben kann, mag man nach ein paar Wochen Internet gar nicht mehr glauben. :)




Bei "Parasite" wirst du auf Herz-Ebene von Antje und mir durchaus Zustimmung erhalten: Er ist wirklich sehr gut gemacht, aber weite Teile des Internets tun so, als hätte er die Konzepte Satire und Genremischungen erfunden. Auf Kopf-Ebene greift er, dem Über-Hype zum Trotz, so gut geschliffen ineinander, dass er mMn einfach in solch eine "Leute, wir finden, das MÜSST ihr sehen"-Liste reingehört.




Vielleicht haben wir dich ja angespornt, ein paar Titel auf die Nachholliste zu packen. :slightly_smiling_face:
Nr27
03.01.2020 16:47 Uhr 5


Wenn mich eine Komödie (wie auch "Long Shot") durchgehend blendend unterhält und zum Lachen bringt, dann braucht sie auch keine ausgeklügelte Story oder revolutionäre Neuerungen zu beinhalten, um in meine Bestenliste zu kommen. Ich liebe das Hauptfiguren-Quartett einfach, die Neuzugänge empfinde ich fast ausnahmslos als Bereicherung (nur Berkeley scheint mir eher überflüssig), es gibt viele witzige Einfälle (Zombiekill des Jahrhunderts ...) und vor allem darf Woody Harrelson endlich mal wieder so richtig die Sau rauslassen. Was mehr kann man wollen? :D Ist natürlich kein klassischer "Kritikerfilm", aber ich bin ja auch kein klassischer Kritiker. ;)



Und bei "Star Wars" gibt es zwar auch für mich einiges zu bemängeln und er ist unterm Strich sicherlich der schwächste Film der neuen Trilogie - aber alles in allem hat er mich trotzdem richtig gut unterhalten und mir einen einigermaßen runden Abschluß der Skywalker-Saga geboten.






Ich gestehe ja gerne zu, daß der Milieustudien-Teil von "Parasite" sehr gut gelungen ist und die Schauspieler tolle Arbeit leisten - aber die eigentliche Handlung fand ich trotz der zahlreichen Wendungen mitsamt Genrewechseln wenig aufregend, phasenweise sogar langweilig. Wobei ich zugeben muß, daß ich fast alle Bong-Filme ("The Host", "Mother", "Memories of Murder") zwar ganz gut finde, aber doch deutlich schwächer als ihren Ruf. Nur "Snowpiercer" hat mich ziemlich begeistert.



Bei "Porträt einer jungen Frau in Flammen" ging es mir übrigens auf höherem Niveau ähnlich wie bei "Parasite": Intellektuell kann ich die vielen Stärken des Films vollkommen nachvollziehen und wertschätzen, aber irgendwie hat er mich (im Gegensatz zu beispielsweise "Marriage Story") emotional einfach nicht so sehr gepackt wie es hätte der Fall sein sollen ...
Anonymous
05.01.2020 17:36 Uhr 6


Absolut nachvollziehbar, stehe ich dahinter: Es soll halt gut sein, ob nun gut ernst oder gut lustig, ist gleich. Meine Nachfrage war daher nicht abschätzig gemeint, sondern einfach nur: Oh, hatte ich nicht auf der Rechnung.




Wuhu! "Snowpiercer"! *jubelt*
troubled
06.01.2020 11:05 Uhr 7
Ich muss ja gestehen, das ich aus diesen Top 10 gerade mal einen Film gesehen habe, und es da nicht wenige Titel gibt, von denen ich nicht mal etwas gehört habe dieses Jahr.



Aber ich komme um folgende Frage nicht umher, auch wenn mir bewusst ist, das Geschmäcker und Meinungen von Grund auf verschieden sind: Fehlt nicht irgendwo die Erwähnung von "Joker"? das war für mich von den Filmen, die ich erblicken durfte, mit großem Abstand der beste im Jahr 2019.
Nr27
07.01.2020 18:24 Uhr 8


Hatte ich schon so verstanden, ich wollte nur trotzdem kurz meine Gründe ausführen.






"Joker" belegt bei mir Platz 14 - hat mir besser gefallen als erwartet (nach dem ersten Trailer befürchtete ich viele Fremdschäm-Momente, die ich gar nicht leiden kann - war dann zum Glück halb so wild), aber für die Top 10 war mir der Kern der Handlung doch etwas zu simpel gestrickt, außerdem fand ich die Nebenfiguren zu schwach ausgearbeitet. Trotzdem ein starker Film, keine Frage. Sid fand ihn aber nicht so toll, wenn mich die Erinnerung nicht trügt ...
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