Vermischtes

Umgang mit der AfD: Höcke soll nicht mehr in ZDF-Talks auftreten

von   |  3 Kommentare

Der Chefredakteur des Zweiten will die Grenzen demokratischer Gesinnung aufzeigen.

Es ist eine Frage, die die (Talkshow-)Redaktionen durchaus bewegt. Wie soll man mit der Alternative für Deutschland, also der AfD, umgehen? Muss alles, was die Partei sagt und fordert auch wirklich gesendet werden oder sollten Journalisten hier auch aussieben. Eine klare Meinung hat da ZDF-Chefredakteur Peter Frey (Bild), der im Rahmen eines Zeit-Gesprächs erklärte, AfD-Politiker Björn Höcke werde seitens des Zweiten nicht mehr eingeladen. Frey sagte, die Medien hätten niemanden zu erziehen. Aber: „Wir müssen zeigen, wo die Grenzen demokratischer Gesinnung verlaufen.“

Statements und Meinungen von AfD-Vertretern als gewählten Oppositionspolitikern sind derweil freilich weiterhin in zahlreichen öffentlich-rechtlichen Sendungen, angefangen bei der «Tagesschau», zu sehen. Für das ZDF ist Höcke derweil kein Talkshow-Gast mehr, eine entsprechende Frage beantwortete Frey klar mit „Nein“. Wer bei der Landtagswahl im Oktober in Thüringen sein Kreuz bei der AfD gesetzt habe, habe „bewusst rechtsextrem“ gewählt, erklärte der ZDF-Chefredakteur.
Sollten AfD-Politiker wie Björn Höcke weiterhin in politischen Talkshows zu Gast sein?
Ja!
44,9%
Nein!
38,5%
Ja, aber sobald sie unwahre Fakten verbreiten, sollen sie gehen
16,6%

Er nahm auch Stellung zur immer wieder geäußerten Kritik, die großen Medien und die dort arbeitenden Journalisten hätten einen Hang nach links (bzw. seien links-grün versifft). „Ich kann das heutige Gerede, der deutsche Journalistenstand hätte einen rot-grünen Einschlag, nicht nachvollziehen. Ich sehe das beim ZDF nicht“, erklärte der ZDF-Chefredakteur. Dennoch sieht er – an anderen Stellen – Verbesserungspotential bei seinem Sender.

Dieser sei etwa nicht divers genug aufgestellt. Zudem sei sein Sender auch zu alt geworden. Außerdem habe das ZDF nach Ansicht von Frey zu wenige Führungskräfte aus Ostdeutschland. 2020 könnte ein Jahr werden, in dem der Sender entsprechende Änderungen anschiebt. Schon vor einigen Wochen hatte Frey in Gesprächen Änderungen bei den Nachrichten des Senders angekündigt.

So soll es eine neue Nacht-Nachrichtensendung geben, die «heute+» ablöst. Das Nachrichtenstudio soll – weiterhin virtuell – einen neuen Look erhalten. Und grundsätzlich wird man noch mehr Wert auf Online-News legen.

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Es gibt 3 Kommentare zum Artikel
Sentinel2003
17.12.2019 16:07 Uhr 1
Dr ist gut....wie oft war der Gauland eigentlich schon in diversen Talkshows??? Die Afd Politiker waren gefühlt viel öfter in den Talkshows von ARD und ZDF als beispielsweise die der Linken!!!
Burpie
17.12.2019 16:52 Uhr 2
>Wer bei der Landtagswahl im Oktober in Thüringen sein Kreuz bei der AfD gesetzt habe, habe „bewusst rechtsextrem“ gewählt, erklärte der ZDF-Chefredakteur.<



Dann möchte man aber bitte auch konsequenterweise auf die Gebühren dieser Wähler verzichten ...
Montgomery
17.12.2019 17:06 Uhr 3
Es ist nicht die Aufgabe eines ZDF-Chefredakteurs, der von meinen GEZ_Abgaben lebt, Unterricht in Demokratie zu geben. Kein anderer Sender hat so viele Frauen, Moderatoren mit Migrationshintergrund und so viele Grünen-Politiker im Programm wie das ZDF. Meinungsvielfalt sieht anders aus.

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