Interview

medienfreunde: Sinja Dieks

von

Schauspielerin Sinja Dieks ist auch als Autorin tätig und bekam dafür unter anderem ein Stipendiat bei der Drehbuchwerkstatt München 2018/19. Aber: Welche Serie würde sie gern wiederbeleben?

Ein Film, der mich als Kind geprägt hat …
«Ronja Räubertochter». Und «Mio, mein Mio».

Eine Serie, die ich in meiner Kindheit entdeckt habe und noch immer liebe …
Es sind die Märchenfilme, an die ich mich sehr erinnere und auch heute noch gerne anschaue.

Ein Film, den viele Leute hassen, ich aber großartig finde …
«The Lobster»

Eine Serie, die viele Leute feiern, ich aber nicht leiden kann …
«Friends». Ich habe noch nicht eine einzige Folge gesehen und wahrscheinlich ist es wahnsinnig lustig und wahr und gut. Sagen ja alle. Aber seit Jahren habe ich es vor und schaff´s einfach nicht. Wahrscheinlich sollte ich sie sehen und mich danach schämen, dass ich sie in dieser Zeile hier erwähne.

Ein beendetes Medienprojekt, das ich wiederbeleben würde, wenn ich könnte …
Warum bitte gibt es «Columbo» nicht mehr?

Wenn ich das Gesamtwerk einer Schriftstellerin/eines Schriftstellers, eine Serie und eine Filmreihe mit auf eine einsame Insel nehmen könnte, von der man mich erst in sechs Monaten wieder abholt …
...wäre die erste Wahl eine Kombination aus Globetrotter - Flora&Fauna - Baumarkt Prospekten und für die Seele «Sterben», «Lieben», «Leben», «Spielen» und «Träumen» von Knausgard, dann die dystopische Serie «The Handmaid´s Tale», um die Schönheit der Insel zu ertragen und den «Sandmann» für ruhigen Schlaf.


Wenn ich in einer Show (egal ob sie bereits abgesetzt ist oder nicht) mitmachen könnte, dann in …
«Geld oder Liebe»: Die schöne Naivität gegenüber Geld und Liebe der 90iger-Jahre wieder aufleben lassen. Ich wäre dann gern Jürgen von der Lippe.

Ein Medienberuf, der mich immer fasziniert hat, den ich mir aber niemals zutrauen würde …
Mich hat immer das Erschaffen von Geschichten und ihren Figuren fasziniert und ich habe großen Respekt und Bewunderung für gute Prosa, Drehbücher, die Autor_innen dahinter. Sehr nah beieinander liegen Faszination und Ehrfurcht. Aber es wäre so schade, wenn wir uns die Dinge nicht zutrauen, die uns immer fasziniert haben. Nach dem Misslingen kann man es immer noch lassen.

Würde ich die arte-Reihe «Durch die Nacht mit …» planen, würde ich folgende zwei Medienpersönlichkeiten zusammenpacken …
Nicholas Ofczarek und Beatrix von Storch. Da sehe ich interessantes Konfliktpotenzial. Ich schicke sie auf eine Vernissage mit dem Thema „Heimat“, dann auf einen Imbiss in den Berliner Rollberg Kiez und wenn sie sich gut verstehen sollten, können sie noch auf Drink ins Kumpelnest.

Auf YouTube schaue ich vornehmlich …
Filmtrailer, viel zu lange Tutorials zu technischen Fragen oder wie man pochierte Eier kocht.

Wenn ich gerade überhaupt nichts mit Medien zu tun habe, dann …
Suche ich mir meinen Ausgleich irgendwo, wo der Pegel möglichst gering ist, wo wenig Menschen oder Reize sind und viel Luft: am See, im Wald.

Mein aktuelles Projekt / meine aktuellen Projekte …
Im Mai starten für mich die Dreharbeiten zum meinem dritten «Bozen-Krimi», in dem ich seit 2018 die Rolle einer etwas doppelbödigen, kämpferischen und gleichermaßen fragilen Polizistin übernommen habe. Die Einführung von Sofia ist voraussichtlich im Herbst in der ARD zu sehen.

Im Herbst wird außerdem die italienische Serie «Un passo dal cielo» ausgestrahlt (RAI 1), in der ich eine Ensemblehauptrolle spielen durfte - eine kühle Gefängnispsychologin und das Ganze auf italienisch! Dann bin ich in den letzten Zügen meines ersten Drehbuches, an dem ich als Stipendiatin bei der Drehbuchwerkstatt München 2018/19 schreibe und den Stoff beim Filmfest München vorstellen werde. Eine weitere Filmidee beginnt gerade im Rahmen des Nürnberger Autorenstipendiums 2019 zu wachsen...

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