Quotencheck

«Familien Duell»

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Mit einer kürzeren Staffel und der Abkehr von Doppelfolgen wollte RTLplus seine Kultshows am Vorabend stärken - doch ging dieser Plan auch auf oder blieb Inka Bause im Quotental?

Als RTLplus im Herbst vergangenen Jahres gleich mehrere alte Kult-Gameshows am Vorabend neu auflegte, war dem damals noch jungen Spartensender die mediale Aufmerksamkeit gewiss. Doch schon damals blieben die Sendungen hinter den Erwartungen zurück und erreichten an einem normalen Tag noch nicht einmal den Senderschnitt - zweite Staffeln aller Formate machten ihre Sache zumindest zwischen 18:35 Uhr und 20:15 Uhr nicht wirklich besser, sodass die Programmverantwortlichen ihre Präsentationsstrategie anpassten: Statt 60 Folgen waren dem «Familien Duell» ebenso wie den anderen drei bekannten Formaten nur noch 45 in Einzel- statt Doppelausstrahlungen vergönnt, dafür sollten 30 Folgen des «Der Preis ist heiß»-Revivals die Kultshow-Schiene ab 17:45 Uhr anstoßen. Doch während die neueste Revitalisierung durchaus beim Publikum ankam, musste sich Inka Bause wieder mit sehr sparsamen Werten begnügen.

Dabei verlief der Start in die dritte Staffel am 9. Oktober noch recht ordentlich, mit 0,20 Millionen Fernsehenden gingen sowohl insgesamt als auch in der Zielgruppe 0,8 Prozent Marktanteil einher. Zwischen Dienstag und Donnerstag sackte das Format allerdings dramatisch ab auf furchtbar schlechte 0,1 oder 0,2 Prozent der 14- bis 49-Jährigen, während man insgesamt mit 0,6 bis 0,7 Prozent bei bestenfalls 0,16 Millionen noch einigermaßen die Contenance wahrte. Einen ersten echten Achtungserfolg verzeichnete dann Ausgabe sieben mit 1,1 Prozent der jüngeren Konsumenten, doch damit hatten sich auch schon die Fälle erübrigt, in denen im Oktober die Prozentmarke geknackt wurde. Entsprechend enttäuschend fielen auch die durchschnittlichen Monatswerte aus: Insgesamt führten 0,15 Millionen Freunde des familiären Ratespiels noch zu 0,7 Prozent, bei den klassischen Werberelevanten hatte man sich hingegen mit wahrlich schwachen 0,5 Prozent bei 0,03 Millionen zu begnügen.

Und der Start in den November verhieß überhaupt nichts Gutes, über 0,4 Prozent der Jüngeren kam man in den ersten sechs Anläufen kein einziges Mal hinaus - ja, am zweiten Tag des neuen Monats sahen sogar so wenige Menschen in dieser Altersgruppen zu, dass gar die absolute Höchststrafe von 0,00 Millionen und 0,0 Prozent zu Buche stand. Sollten Sie zugeschaut haben und nun Ihrer Zugehörigkeit zur menschlichen Spezies nicht mehr sicher sein: Keine Sorge. Die Zahl der auf «Familien Duell» programmierten Quotenboxen hat nur nicht ausgereicht, um gerundet auf mindestens 10.000 Zuschauer sowie einen Marktanteil von mindestens einem Tausendstel des Gesamtmarktes zu gelangen. Übrigens: Ältere Menschen sahen offenbar sehr wohl zu, hier wurden nämlich vergleichsweise ordentliche 0,6 Prozent bei 0,14 Millionen gemessen.

An Tag sieben im November wurde dann der Bann endlich gebrochen und mit 0,24 Millionen sowie 0,9 Prozent wurde gar das beste Staffel-Resultat erzielt. Vergleichsweise herausragend lief es auch bei den 14- bis 49-Jährigen mit immerhin 1,0 Prozent bei 0,07 Millionen, war allerdings ein Ausreißer nach oben: die zehn anschließenden Episoden hatten sich dann wieder mit tristen 0,0 bis 0,4 Prozent zu begnügen, bevor am letzten Freitag des Monats mit 1,1 Prozent bei 0,07 Millionen die (geteilt mit einer Oktober-Folge) besten Staffelergebnisse erreicht wurden. Im Monatsmittel stieg die Gesamt-Reichweite im Vergleich zum Vormonat moderat von 0,15 auf 0,19 Millionen, der Marktanteil verharrte jedoch bei 0,7 Prozent. In der klassischen umworbenen Zielgruppe sahen nur noch 0,02 Millionen zu, der Marktanteil sackte von 0,5 auf 0,3 Prozent ab. Das ist eigentlich zu wenig.

Die letzten sechs Folgen im Dezember änderten dann auch nichts wirklich Entscheidendes mehr an der Gesamtbilanz, die für das «Familien Duell» letztlich eine durchschnittliche Zuschauerzahl von 0,17 Millionen sowie einen Marktanteil von 0,7 Prozent zutage fördert. Damit verbesserte sich die Zuschauerzahl zum dritten Mal in Folge leicht, denn die einst von Werner Schulze-Erdel präsentierte Show hatte zunächst 0,14 Millionen und dann im zweiten Anlauf 0,15 Millionen Menschen erreicht. Der Marktanteil des zweiten Durchgangs hatte zuletzt bereits 0,7 Prozent betragen, im ersten waren 0,5 Prozent generiert worden. Problem: RTLplus hat sich hier seit September 2016 ebenfalls ein wenig gesteigert, genauer gesagt von etwa 0,9 auf 1,2 Prozent - was konkret heißt: Nach wie vor erzielt die Gameshow nur rund die Hälfte dessen, was der ausstrahlende Sender im Durchschnitt zu leisten imstande ist.

Und bei den 14- bis 49-Jährigen sieht es sogar noch schlimmer aus, wo Durchgang drei auf 0,4 Prozent bei 0,03 Millionen gelangte und damit sogar inzwischen eine deutlich rückläufige Tendenz vorzuweisen hat, denn Staffel eins erzielte noch 0,7 und Staffel zwei 0,5 Prozent. Ganz im Gegensatz dazu verbesserte sich die Sendernorm im vergangenen guten Jahr von 0,9 auf 1,1 Prozent, ist also derzeit auf dem allerbesten Weg, komplett von der Bause-Show zu enteilen. Mit anderen Worten: Die Erstausstrahlungen am Vorabend machen große Probleme und rechtfertigen die Produktionskosten eigentlich kaum mehr, wenn man bedenkt, dass im Gegenzug Uralt-Reruns die hohen Einschaltquoten für den Klassiker-Sender einfahren. Ein kleines Aber: Zumindest in der Nacht laufen die Formate in der Regel deutlich besser und sind hier sogar oft beachtliche Erfolge. Ob das langt, um die Fortsetzung der Produktion um eine weitere Staffel zu rechtfertigen?

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