
Doch auch in der Folge stand der Sat.1-Vorabend unter keinem guten Stern. Die inoffizielle Nachfolge von «Newtopia» trat am 7. September die Telenovela «Mila» an und sollte an frühere Erfolge von «Verliebt in Berlin» anknüpfen. Auch dieser Traum platze nach kurzer Zeit, bereits am 18. September wurde die UFA-Serial-Drama-Produktion mit Susan Sideropoulos wieder aus dem Programm genommen. Die übrigen, der 75 produzierten, Episoden wurden in der Folgezeit bei sixx ausgestrahlt. Ursprünglich waren mindestens 287 Folgen von «Mila» geplant Die Serie kam dabei von Anfang an auf keinen grünen Zweig, die Premiere lockte gar nur 1,02 Millionen Zuschauer zu Sat.1, in der Zielgruppe kam man gerade mal auf 6,4 Prozent.

Kaum ein anderes Magazin steht so sehr für junge, moderne und digitale Nachrichten wie Vice.com. Auf YouTube verfolgen regelmäßig knapp 6,5 Millionen Menschen die Berichte, auf Facebook fast fünf Millionen rund 150.000 dabei aus Deutschland. Einen Trend, den RTL II 2015 für sich nutzen wollte und mit «The Vice Reports» im Mai ein neues Magazin auf Sendung schickte. Mit investigativen Hintergrundberichten, die sich dennoch an der Zielgruppe orientieren, wollte man am Montagabend für Quote sorgen. Für gewöhnlich fanden sich dazu zwischen 340.000 und 450.000 Zuschauer insgesamt ein, aus der Zielgruppe stammten dabei rund 300.000. Die wechselhafte Reichweite schlug sich ebenfalls im Quotenverlauf nieder. Dabei ist für «The Vice Reports» ein Trend auszumachen, der Quotenverlauf glich einer Berg- und Talfahrt, die sich zum Schluss mehr in Richtung Tal orientierte. «The Vice Reports» starteten mit einem großen Namen und einer ambitionierten Mission, schafften es dabei jedoch nicht ihr Potenzial voll auszuschöpfen und an die Erfolge des Internetauftritts anzuknüpfen.
Luke Mockridge gilt als große Nachwuchshoffnung für die Comedy-Szene in Deutschland. Sein Talent erkannte auch schon früh Stefan Raab persönlich, der Mockridge immer wieder die Möglichkeit gab sich zu beweisen, egal ob mit Stand-Up-Einlagen, Einspielern, Auftritten bei Großevents am Samstagabend oder als Studiogast. Einige Medien sahen und sehen ihn bereits als Nachfolger von Raab. 2015 gab ihm Sat.1 mit «Luke! die Woche und Ich» erstmalig die Möglichkeit sich mit einer eigenen Sendung zur Late Night am Freitagabend zu beweisen. In der Vergangenheit führte er bereits durch die Stand-Up-Sendung «Night Wash». Für Sat.1 zahlte sich das, in Mockridge gesteckte, Vertrauen jedoch nur bedingt aus, zu schwach waren die Einschaltquoten gemessen an der Vorschusslorbeeren. Die Premiere des Wochenrückblicks der etwas anderen Art fand vor gerademal 1,19 Millionen Zuschauern statt, in der Zielgruppe des Bällchensenders kam man somit nur auf 8,0 Prozent. In den drei folgenden Ausgaben gelang es jedoch die Hürde des Senderschnitts zu überwinden. Ein Ereignis, welches in den übrigen sechs Ausgaben nur noch einmal gelingen sollte. Gerade in Anbetracht der zahlreichen Spielorte seiner Tour, des großen Förderers Raab und seiner Bekanntheit auf YouTube, waren die Zahlen von «Luke! die Woche und ich» für den Gastgeber der Sendung zu wenig.