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«Guten Morgen Deutschland»

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Ganz im Gegensatz zum Sat.1-Pendant tat sich die RTL-Morningshow zuletzt extrem schwer, sein Publikum zu finden. Vor allem beim Gesamtpublikum hat man große Probleme.

Seit gut zwei Jahren ist RTL inzwischen schon darum bemüht, mit «Guten Morgen Deutschland» ein Morgenmagazin in sein Programm zu integrieren, das zumindest ansatzweise den Umfang des «Sat.1-Frühstücksfernsehens» erreicht. Mit einer Laufzeit von zweieinhalb Stunden zwischen 6 Uhr und 8:30 Uhr kommt man zwar bei weitem nicht an die viereinhalb Stunden der zuletzt äußerst erfolgreichen Konkurrenz heran, kann damit aber zumindest schon einmal einen Großteil des Morgenprogramms abdecken - und den Rest füllen die Programmverantwortlichen äußerst ambitionslos mit diversen Wiederholungen. Wirklich lohnenswert ist die Livestrecke am Morgen in dieser Saison bis dato noch nicht gewesen, denn in der Regel wurde noch nicht einmal der Senderschnitt erreicht.

So startete man mit gerade einmal 0,26 Millionen Zuschauern und viel zu schwachen 6,9 Prozent des Gesamtpublikums in den September, in der werberelevanten Zielgruppe sah es mit 9,2 Prozent bei 0,15 Millionen ebenfalls nur geringfügig besser aus. Nachdem auch die zweite Ausgabe der TV-Saison überhaupt nicht gut ankam, wurden in der Folge zumindest bei den Jüngeren quasi durchweg zweistellige Marktanteile generiert. Den ersten wirklich starken Tag konnte die Sendung am 11. September vorweisen, als sehr gute 16,3 Prozent mit 0,25 Millionen jungen Zuschauern einhergingen. Problem: Sogar hier wurden beim Gesamtpublikum nur leicht überdurchschnittliche 10,6 Prozent bei 0,40 Millionen verzeichnet - und es sollte für lange Zeit das letzte Mal bleiben, dass überhaupt ein zweistelliger Wert zu Buche stand.

Genauer gesagt dauerte es bis zum 6. Oktober, als 0,42 Millionen Gesamt-Zuschauer sogar mit einem wirklich guten Marktanteil von 11,7 Prozent einhergingen. Auch an den beiden Folgetagen waren immerhin noch 11,3 und 10,4 Prozent bei jeweils 0,39 Millionen möglich, bevor sich das Format wieder von der Zweistelligkeit verabschiedete. In der Zielgruppe überzeugte derweil nur erstgenannte Ausgabe mit bemerkenswert guten 17,0 Prozent bei 0,27 Millionen, bevor es wieder auf arg überschaubare 12,5 und 12,6 Prozent hinab ging. Das letzte Oktober-Drittel brachte dann sogar in drei von neun Fällen einstellige Zielgruppen-Zahlen mit sich, während der Senderschnitt auf der anderen Seite nur am 26. Oktober deutlich überschritten wurde - dafür hier aber angesichts von 17,2 Prozent bei 0,29 Millionen auch immerhin sehr deutlich.

Im November erfolgte dann eine weitgehende Stabilisation der Marktanteile bei den 14- bis 49-Jährigen, die allerdings auf einem klar zu niedrigem Niveau von 10,1 bis 11,9 Prozent erfolgte. Nur zwei Folgen stachen mit 14,1 und 14,3 Prozent positiv hervor, während der Regelfall nun noch stärker als zuvor Zahlen im roten Bereich waren. Und beim Gesamtpublikum? Hier lag die Range der Marktanteile zwischen 7,7 und 9,7 Prozent, es gelang also kein einziges Mal, einen zweistelligen Wert zu verbuchen. Die Reichweiten betrugen in der Regel etwa 0,35 Millionen.

Alles in allem kamen sämtliche seit Anfang September ausgestrahlten Folgen von «Guten Morgen Deutschland» auf eine durchschnittliche Sehbeteiligung von 0,33 Millionen, was einem Marktanteil von 8,9 Prozent entsprach. Dem RTL-Saisonschnitt von etwa zehneinhalb Prozent war man somit deutlich unterlegen, was zu allem Überfluss auch noch für alle drei Monate galt: Am ehesten noch im Soll war der Oktober mit 9,3 Prozent, während im September und November gerade einmal gut achteinhalb Prozent aller Fernsehenden gemessen wurden. Zum Vergleich: Sat.1 erreicht mit seinem Live-Angebot am Morgen im Schnitt etwa eine halbe Million Menschen und rund zwölfeinhalb Prozent aller Fernsehenden.

Nicht ganz so defizitär waren die Werte zuletzt in der werberelevanten Zielgruppe, wo unterm Strich immerhin noch 12,2 Prozent bei 0,19 Millionen auf dem Papier stehen. Der Senderschnitt von gut 13 Prozent ist allerdings auch hier noch ein gutes Stück weit entfernt - ganz zu schweigen von der privaten Konkurrenz, die im gleichen Zeitraum auf hervorragende 14,6 Prozent zu verweisen hatte. Alles andere als erfreulich dürfte für die Programmverantwortlichen auch der Umstand sein, dass der November mit 11,4 Prozent besonders negativ ins Gewicht fällt, wo doch die Steigerung von 12,1 auf 12,7 Prozent im Oktober noch auf eine positive Entwicklung hatte hoffen lassen. Von einer Etablierung des Nachfolgers von «Punkt 6» und «Punkt 9» kann also noch immer nicht wirklich die Rede sein.

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