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Gut gemacht, nicht geguckt: Deutschland, nicht-dein-Tag

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Zwölf Stunden wahres Leben versprach Das Erste, als es der Frage nachging, wie unser Volk einen Sonntag verbringt. Die Quoten sagen: Zumindest dieses Mal eher weniger mit dem Ersten.

Was machen Sie an einem ganz normalen Sonntag? Diese Frage stellten wir genau vor einem Jahr, zum 5. Oktober 2014, und riefen dazu auf, sich an
der bisher größten Echtzeit-Dokumentation im deutschen Fernsehen zu beteiligen. Tausende sind unserem Aufruf gefolgt und haben sich bei ihren Lieblingsgewohnheiten, mit ihren Kindern, Partnern und Haustieren, bei der Arbeit, beim Sport oder beim Faulenzen abgelichtet und uns Momentaufnahmen ihres ganz persönlichen Sonntags zugeschickt. Oft mit fröhlichen Kommentaren versehen, erreichten uns Einsendungen, die zeigen, wie aktiv und kreativ Menschen ihren Sonntag verbringen, wie anders und wohltuend sich dieser Tag vom Alltag abhebt. Parallel zu diesem Aufruf machten sich 60 Kamerateams in alle Himmelsrichtungen an mehr als 82 Orte auf und begleiteten 99 Protagonisten mit der Kamera durch ihren Sonntag. Von Juist bis München, vom Land in die Großstadt: Überall wurden Menschen bei ihrer sonntäglichen Freizeit oder ihrer Arbeit begleitet. Über elf Millionen Bürger arbeiten am Sonntag, um unser Leben in gewohnten Bahnen zu halten. Diese Dokumentation trägt auch diesem Aspekt Rechnung.
Volker Herres, Programmdirektor Das Erste über den Programmtag
Eine weitere Marathon-Doku stand an diesem Wochenende auf dem Programm. Nachdem am Samstagabend schon VOX, kabel eins und RTL II mit großen Doku-Strecken auf die Nase fielen, resigniert auch Das Erste Deutsche Fernsehen. Dort hatte man am Sonntag satte 12 Stunden Programmfläche freigeräumt, um unterschiedliche und spannende Einblicke in das Leben der Deutschen an einem ganz normalen Sonntag zu gewähren. Die „persönlichen Momentaufnahmen“ kamen von Taxifahrern, Wäschereibesitzern und vielen mehr.

Nur ein Quotenerfolg wollte sich einfach nicht einstellen. Ab sechs Uhr morgens kamen die ersten drei Stunden der XL-Dokumentation im Schnitt nur auf rund 390.000 Zuschauer ab drei Jahren. Mit 8,1 Prozent Marktanteil blieb man klar hinter dem Senderschnitt zurück. Und es sollte noch schlimmer kommen. Zwischen kurz nach zehn Uhr morgens und der Mittags-«Tagesschau» generierte «Deutschland. Dein Tag» nur noch 5,2 Prozent Marktanteil im Gesamtmarkt. Die Reichweite stieg auf mäßige 0,54 Millionen Fans.

Auch die weiteren Filme wurden kein Hit mehr. Ab 12.05 Uhr kam die Doku auf 0,71 Millionen Zuschauer, landete mit 5,5 Prozent bei den Umworbenen somit aber im ganz deutlich roten Bereich. Zwischen 15.05 und 17.00 Uhr standen leicht bessere 6,3 Prozent Marktanteil auf der Uhr, wegen des dann höheren TV-Konsums stiegen auch die Reichweiten: Auf 0,91 Millionen. Das ab 17.00 Uhr gezeigte Finale holte schließlich im Schnitt etwa 0,87 Millionen Leute vor die Mattscheiben, was 5,0 Prozent Marktanteil zur Folge hatte. Übrigens: Auch beim jungen Volk kam die Programmstrecke nicht gut an. Die einzelnen Sendungsteile (12 bis 15 Uhr, 15.05 bis 17 Uhr und 17 bis 18 Uhr) holten 4,2, 4,2 und 3,7 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen und somit wenig ruhmreiche Werte.

Entsprechend mager fielen auch die Tagesmarktanteile aus. Das Erste musste sich mit 10,0 Prozent dem ZDF (11,3%) geschlagen geben und kam auch nur auf dieses Ergebnis, weil abends mit «Polizeiruf 110» und «Günther Jauch» gehörig Boden gut gemacht werden konnte.

© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
Kurz-URL: qmde.de/81175
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