Austria

Jetzt geht auch der ORF auf den VÖP los

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Nach dem Austritt von ATV aus dem Verband schießt nun auch der ORF scharf. Er sei nur noch eine „Lobbying-Organisation der großen deutschen Kommerzsender-Gruppen.“

Warum ATV ausgestiegen ist

"Seit geraumer Zeit wird dieser Vereinszweck in wesentlichen Punkten nicht mehr erfüllt, da der VÖP offenkundig ausschließlich die Interessen der Sendergruppe Pro7 Austria / Puls 4 / Sat1 Österreich wahrnimmt", hätte ATV-Boss Martin Gastinger erklärt. Des Weiteren würden "gravierende Missstände und Unvereinbarkeiten trotz massiver Urgenz unsererseits nicht beseitigt." Dabei verlangt ATV die gesetzliche Verankerung der sogenannten "Must-Carry-Regelung", die Kabelnetzbetreiber dazu verpflichten würde alle heimischen Privatsender ins Programm aufzunehmen. Während die ProSiebenSat.1-Gruppe sowie die ORF-Programme mit allen Sendern vertreten sind, beträgt die technische Reichweite von ATV 2 derzeit nur 72 Prozent.
Die Wellen auf dem österreichischen TV-Markt schlagen derzeit hoch. Am Montag gab der zur Tele München Gruppe gehörende Privatsender ATV den Austritt aus dem Privatsenderverband VÖP bekannt. ATV bemängelte, dass hauptsächlich die Interessen der zur ProSiebenSat.1-Gruppe gehörenden Sender vertreten werden (siehe Infobox). Am Dienstag nun legte auch der öffentlich-rechtliche ORF mit harscher Kritik an dem Verband nach.

ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz zeigte sich wenig überrascht von der getroffenen Entscheidung: „Dieser Schritt von ATV hatte sich ja bereits abgezeichnet und er entlarvt den VÖP endgültig als das, was er ist: eine reine Lobbying-Organisation der großen deutschen Kommerzsender-Gruppen und deren Werbefenster in Österreich."

Gleichzeitig stellte er ATV eine Zusammenarbeit in Aussicht. "Der ORF ist sehr daran interessiert, mit ATV, aber auch anderen österreichischen privaten Medien- und Content-Anbietern, zusammenzuarbeiten und auch gemeinsame Interessen gemeinsam zu vertreten. Und diese Interessen sind definitiv andere als jene der deutschen Werbefenster in Österreich", so Wrabetz in einer Stellungnahme gegenüber der APA.

Kurz-URL: qmde.de/73005
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