Talkcheck

Wovor sollten wir mehr Angst haben: Google, Nazis oder Fischstäbchen?

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Talk-Check: Tiefkühlkost, ein ehemaliger US-Finanzminister und Flüchtling, jede Menge Sportprominenz und die Angst vor Google gaben in Deutschlands Talkshows in dieser Woche den Ton an.

Am Montag hatte Frank Plasberg mit Grünenpolitikerin Bärbel Höhn und Fernsehkoch Ralf Zacherl zwei Kritiker der Tiefkühllebensmittel bei «Hart aber fair» zu Gast, ihnen entgegneten Vertreter der Industrie, dass Nahrungsmittel aus der Gefriertruhe durchaus Vorteile gegenüber den vermeintlich frischen Lebensmitteln aus dem Biomarkt haben. Die Diskussion wurde im Anschluss an den «Iglo/Frosta-Check» ausgestrahlt. Der Bericht im Ersten erreichte zuvor bereits 4,28 Millionen interessierte Zuschauer. Die Diskussion über Vor- und Nachteile und welche Alternativen es gibt bannte noch immer 3,63 Millionen Zuschauer an die Fernsehgeräte. «Hart aber Fair» erreichte am Montagabend um 21.00 Uhr einen Marktanteil von 12,5 Prozent. Selbst bei den jüngeren Zuschauern wusste das rund 75-minütige Format zu gefallen, von ihnen schalteten 6,8 Prozent oder auch 0,74 Millionen ein.

Das Leben des W. Michael Blumenthal

  • Geboren am 3. Januar 1926 in Oranienburg
  • Flüchtete im Frühjahr 1939 aus Berlin nach Shanghai
  • Emigrierte 1947 in die USA und wurde 1952 Staatsbürger
  • Studierte in Berkley und an der Princeton University, dort promovierte er 1953
  • 1961–1967 Mitarbeiter im US-Außenministerium und Berater von JFK und Johnson
  • 1977–1979 Finanzminister der USA
  • 1997 Gründungsdirektor des jüdischen Museums in Berlin
Jörg Thadeusz hatte am Dienstag W. Michael Blumenthal in seinem 30-minütigen Talk im RBB zu Gast. Um 22.15 Uhr begrüßte der Moderator den ehemaligen Finanzminister der Vereinigten Staaten von Amerika, sowie Emigrant und Flüchtling Werner Michael Blumenthal um mit ihm über sein atemberaubendes Leben zu sprechen. Im Alter von 13 Jahren mit seiner Familie geflohen, über Shanghai in die USA. Dutzende Nebenjobs und ein Studium an der Princeton University sorgen dafür, dass Blumenthal in Wirtschaft und Politik Karriere macht. Über eine Tätigkeit in der Administration von John F. Kennedy wurde er letztlich Finanzminister unter Präsident Jimmy Carter. Rund 190.000 Menschen lauschten Blumenthals Erzählungen über seine Erfahrungen als jüdischer Junge im Berlin der 1930er Jahre. Dies bescherte «Thadeusz» einen Gesamtmarktanteil von 0,9 Prozent. Ein durchaus akzeptabler Wert für einen Talk in einem dritten Programm am Dienstagabend. Alleine in Berlin erzielte die Sendung einen Marktanteil von 13,6 Prozent, denn knapp 130.000 Bürger der Hauptstadt sahen zu. In Brandenburg selbst erreichte Jörg Thadeusz nur 0,03 Millionen Zuschauer, hier lag der Marktanteil bei 4,3 Prozent. Für das gesamte Sendegebiet ergibt sich somit als kumulierte Reichweite ein Wert von 0,16 Millionen Zuschauern. Der Marktanteil für das Kernsendegebiet des Rundfunks Berlin-Brandenburg lag bei 9,6 Prozent.

Der Mittwoch stand beim Zweiten Deutschen Fernsehen einmal mehr im Zeichen des Fußballs, das Länderspiel zwischen Deutschland und Argentinien lockte noch 10,44 Millionen vor die Fernsehgeräte und sorgte somit für fantastische 47,4 Prozent Marktanteil. Nach dem Sportmittwoch, an dem normalerweise Spiele der UEFA Championsleague ausgestrahlt werden, hat Markus Lanz für gewöhnlich Persönlichkeiten aus dem Sportbereich zu Gast. Diesmal waren die frühere Kickbox-Weltmeisterin Dr. Christine Theiss, die Moderatoren Sven Voss und Heribert Faßbender sowie die beiden Ex-Fußballprofis Rodolfo Esteban Cardoso und Thomas Berthold zu Gast. Der Mittwoch ist in der Regel für «Markus Lanz» der stärkste Abend, aufgrund des Lead-Ins Fußball, profitiert er häufig auch von jungen Zuschauern die dranbleiben. So auch am 2. September, denn trotz der Niederlage der Nationalmannschaft sahen 1,21 Millionen Menschen zu wie sich die Sportgrößen austauschten. Der Marktanteil lag für die Sendung, die um 23.45 Uhr begann, bei ansehnlichen 14,9 Prozent und somit deutlich oberhalb des Senderschnitts. «Markus Lanz» gewann einmal mehr bei den jüngeren Zuschauern, bei ihnen erreichte er einen Marktanteil von 9,5 Prozent. Die Reichweite lag hier bei rund 0,36 Millionen.

Das «Studio Friedman» ging nun die zweite Woche in Folge auf dem neuen Sendeplatz am Donnerstagabend von 17.15 Uhr bis 18.00 Uhr auf Sendung. Der charismatische Gastgeber und eloquente Redner Michel Friedman debattierte am 4. September mit dem Datenschützer Peter Schaar und Thomas Knüwer, Berater für digitale Strategien und Blogger, über die Gefahren des Internets. Im Speziellen, die Gefahren, die von Google ausgehen. Friedman wollte wissen in wie weit der Bürger von Google manipuliert wird und wie stark er von der Suchmaschine und ihren anderen Produkten abhängt. Dem Talkmaster, Anwalt und Kolumnist bestätigte die Ergebnisse der Vorwoche und gewann teilweise sogar noch an Zuschauern dazu. 0,07 Millionen Zuschauer sorgten für einen Marktanteil von 0,7 Prozent, in der Vorwoche lag der Marktanteil noch bei 0,6 Prozent. In der Gruppe der 14- bis 49-Jährigen schien das Thema wohl einige Zuschauer zu vergraulen, circa 0,02 Millionen schalteten am Donnerstag ein, dies entspricht einem Marktanteil von 0,5 Prozent. Zum Auftakt eine Woche zuvor lag dieser Wert noch bei 0,6 Prozent. Allerdings blieb die Zuschauerzahl in etwa konstant.

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