Schwerpunkt

Vor den Upfronts: Wie stehen die US-Networks da?

von

Die Upfronts stehen vor der Tür: Quotenmeter.de blickt auf die Situation der fünf großen US-Networks.

Seite 2
Die große Unbekannte bei den Upfronts stellte bis zuletzt sicherlich ABC dar. Der New Yorker Sender hielt sich bislang bezüglich seiner Entscheidungen über das künftige Programm weitestgehend bedeckt. Erstaunlich ist dabei vor allem, dass die American Broadcasting Company nicht ein einziges ihrer Formate verlängerte – zumindest nicht gegenüber der Öffentlichkeit. Vielleicht will ABC auch Druck auf seine Formate und deren Verantwortliche ausüben, nachdem die vergangene Saison eine Aneinanderreihung von Misserfolgen darstellte. Sechs der 13 Neuzugänge im ABC-Programm setzte das Network bereits ab, darunter «Back in the Game», «Mixology» und «Once Upon a Time in Wonderland». Ziemlich dünn wird die Luft auch für viele weitere der neuen Formate wie «Betrayal». Trotz ordentlicher Quoten hat auch «Agents of S.H.I.E.L.D.» noch Luft nach oben, verlängert wird die Marvel-Serie wohl dennoch, genauso wie «Resurrection».

Unter den Serien-Veteranen gelten «Castle» sowie «Modern Family» als verlängert, sicher ist auch der Fortbestand von «Grey's Anatomy». Auch dass die Zuschauer mehr frische Ware von «Last Man Standing» und «Revenge» zu sehen bekommen werden, halten Experten für wahrscheinlich. Unentschieden ist aber die Zukunft von «Suburgatory» und «The Neighbors», letzteres Format ist aber wohl dem Ende geweiht. Viele Flops hinterlassen auch große Lücken im Programm, weshalb ABC satte 25 Piloten bestellte (zwölf Dramaserien, 13 Comedyserien). Gute Erfahrungen machte ABC mit Serienschöpferin Shonda Rhimes, die dem Network bereits «Grey’s Anatomy» bescherte. Deshalb soll vor allem ihre neue Produktion «How to Get Away with Murder» in der kommenden Saison als Newcomer neben «American Crime», «Black Irish» und «The Whispers» für Quote sorgen. Die restlichen Drama-Piloten kommen sehr thriller-lastig daher. Für ABC reichte es in beiden wichtigen Altersgruppen nur für Rang vier im Wettkampf der fünf großen Networks.

Anders als ABC sorgt CBS schon im Vorfeld der Upfronts für klare Verhältnisse. Ohnehin war aber klar, dass beim erfolgsverwöhnten CBS etliche Formate eine Verlängerung erhalten würden, darunter die langlebigen Crime-Formate«Criminal Minds», «Navy CIS» sowie dessen kalifornischer Ableger oder auch «Hawaii Five-0». Trotzdem muss CBS auch mit Misserfolgen umgehen: Mit «Hostages» und «Intelligence» wurde das Fernsehpublikum nie richtig warm, eine Absetzung ist daher nicht unwahrscheinlich. Eine nicht enden wollende Zitterpartie erfährt derweil «The Mentalist», dessen Zukunft aber wohl nicht bei CBS liegt. Sehr viel Bedarf hat CBS im Drama-Bereich nicht, allerdings ließ das Network bereits verlauten, dass sich die Crime-Serie «Battle Creek» vom «Breaking Bad»-Schöpfer Vince Gilligan zur CBS-Dramaschiene gesellen wird. Acht weitere Drama-Piloten versuchen den Sprung in CBS‘ kleine Lücken zu schaffen.

Eine Bank stellt CBS auch in Sachen Comedy dar: «The Big Bang Theory», «2 Broke Girls», «Mike & Molly», «Two and a Half Men» und auch die neuen Produktionen «The Millers» und «Mom» werden weiterhin beim Sender aus New York für Unterhaltung sorgen. Lediglich «The Crazy Ones» macht CBS derzeit noch Sorgen. Trotz den vielen Erfolgsformaten gehen auch hier neun Comedy-Piloten ins Rennen um eine Serienbestellung, darunter «How I Met Your Dad», für das sich CBS dank der treuen Anhängerschaft seines Vorbilds «How I Met Your Mother» wohl entscheiden wird. Weitestgehend außer Konkurrenz flimmern im Moment «Friends with Better Lives» und «Bad Teacher» den Zuschauern entgegen – beide Formate debütierten erst vor Kurzem, weshalb eine Entscheidung über deren Zukunft wohl nicht kommende Woche fallen wird. CBS stellt das beliebteste Programm beim Gesamtpublikum dar, bei den Zuschauern zwischen 18 und 49 liegen nur FOX und NBC vor CBS.

Immer größerer Beliebtheit erfreut sich das Mauerblümchen unter den großen Networks, das noch junge The CW. Dort erhielt bereits der Dauerbrenner «Supernatural» eine Fortsetzung, auch jugendaffine Formate wie «Arrow», «Vampire Diaries» und dessen Spin-Off «The Originals». Unklar bleibt die Zukunft des SciFi-Formats «The 100». Abgesetzt ist inzwischen «The Tomorrow People», «The Carrie Diaries» und «Star-Crossed». Auch «Beauty and the Beast» überzeugt schon seit längerer Zeit nicht mehr, erhält aber dennoch eine dritte Staffel. Dagegen machte «Hart of Dixie» eine gute Figur und bleibt The CW wohl ebenfalls erhalten.

Trotz den fünf Wackelkandidaten hat The CW nicht wirklich eine große Auswahl was die bestellten Piloten anbelangt: Gerade einmal sechs Formate stehen zur Wahl schwächelnde Sendungen zu ersetzen. Hinsichtlich Comicbuch-Adaptionen wie es bei «Arrow» der Fall ist, hat The CW die Möglichkeit sich, neben dem bereits bestellten «iZombie» auch mit «The Flash» zu verstärken. In Konkurrenz zu den anderen vier großen US-Networks, schafft es The CW weit abgeschlagen in beiden wichtigen Altersgruppen nur auf Platz fünf, auch wenn es immer besser für den jungen Sender läuft.

vorherige Seite « » nächste Seite

Kurz-URL: qmde.de/70607
Teile ich auf...
Kontakt
vorheriger ArtikelPlant Tele Columbus Börsengang?nächster ArtikelABC trennt sich von «Mixology»
Weitere Neuigkeiten

Optionen

Drucken Merken Leserbrief




E-Mail:

Quotenletter   Mo-Fr, 10 Uhr

Abendausgabe   Mo-Fr, 16 Uhr

Datenschutz-Info

Letzte Meldungen

Werbung

Mehr aus diesem Ressort


Jobs » Vollzeit, Teilzeit, Praktika


Surftipp


Surftipps


Werbung