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Wie gut war der Showsommer von RTL und ProSieben?

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Viel wurde getestet, am Ende bleiben zwei große Gewinner und zwei riesige Flops übrig. Wir blicken auf die Sommershows von RTL und ProSieben zurück.

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ProSieben:


Hier war der erste Neustart im Sommer auch zugleich das Beeindruckendste, was im Bereich Show seit langem außerhalb des regulären TV-Jahres auf die Beine gestellt wurde. Mit «Got to Dance» bewies man den zahlreichen Kritikern, dass Tanz-Castings hierzulande sehr wohl Zuschauer anlocken können - so lange sie gut gemacht sind. Und das war bei dieser Sendung ohne jeden Zweifel der Fall, auch wenn man sich optisch und konzeptionell schon an einigen Stellen sehr stark an «The Voice of Germany» anlehnte. Mit stets klar überdurchschnittlichen Werten signalisierte das Publikum Interesse an weiteren Formaten dieser Couleur.
Fazit: Dieses Format ist hochklassig, modern und höchst sehenswert und beweist damit einmal mehr, dass sich Niveau und Quote bei Casting-Shows nicht ausschließen müssen, wenn die Aufmachung stimmt. Mit bis zu 2,42 Millionen Zuschauern waren drei Wochen lang am Donnerstag- und Freitagabend überzeugende Einschaltquoten Standard, durchschnittlich kamen die sechs gezeigten Episoden auf 8,3 Prozent aller und 15,8 Prozent der jungen Zuschauer. Fortsetzung gesichert.

Nur zwei Tage nach «Got to Dance» ging mit «Clash! Boom! Bang!» ein weiteres brandneues Format an den Start. Der Münchener Sender programmierte «Die Stunde der Abrechnung» sehr geschickt im direkten Anschluss an «Schlag den Star», sodass man sich zumeist über ordentliche Quoten freuen konnte. Wie so oft traten auch hier wieder C-Prominente gegeneinander an, hier jedoch mussten sich die Promis ein schlagkräftiges Team zusammenstellen, das die Gegner bestenfalls besiegen konnte.
Fazit: Auch wenn man mit Pietro Lombardi, Sarah Knappik oder auch Jay Khan wieder nur die üblichen Verdächtigen in Aktion sah, bot das Format immerhin leichte Unterhaltung, die niemandem ernsthaft weh tat. Das Trash-Festival kam stets auf 1,06 bis 1,18 Millionen Zuschauer und konnte starke 7,0 Prozent aller sowie akzeptable 11,2 Prozent der jungen Konsumenten an den Sender binden. Für kurzweilige Sommerabende gewiss nicht das schlechteste Format, um das jedoch auch niemand bei einer möglichen Einstellung trauern würde. Fortsetzung? Kann man machen.

Als eine Art Sommer-«Bachelor» wurde schließlich «Catch the Millionaire» bezeichnet, doch die Sendung kam am Donnerstag nicht einmal ansatzweise an die Riesenerfolge des RTL-Formats heran. Mit maximal 1,68 Millionen Interessenten gingen für die ersten vier Folgen dennoch recht solide 5,8 Prozent des Gesamtpublikums sowie 11,2 Prozent der Zielgruppe einher, sodass die Programmverantwortlichen zumindest von einem großen Flop verschont blieben. Eine Verlängerung dieses Formats erscheint zwar nicht allzu wahrscheinlich, aber auch keineswegs unmöglich.


Resümee:


Unterm Strich hat ProSieben bei seinen drei mehr oder minder großen Neustarts somit keinen einzigen echten Quotenflop hinnehmen müssen, «Got to Dance» löste gar kurzfristig erneut einen Casting-Hype aus. Nicht ganz so zufrieden können die Programmchefs beim größten deutschen Privatsender RTL sein, denn hier gelang beileibe nicht jedes Experiment. Insbesondere die Mittwochsformate avancierten schnell zu großen Flops, während es am Freitag gar nicht schlecht aussah. Hier sind Fortsetzungen der Hartwich-Shows «Familien Duell» und «Cash Crash» wahrscheinlich, während man die «Pool Champions» wohl ebenso kentern lassen wird wie «Wild Girls» und «Mama Mia». Somit lautet der Sieger im Show-Vergleich schlussendlich ProSieben - wenn auch nur mit einem moderaten Vorsprung.

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