Quotencheck

«Studio Friedman»

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Richtig starke Werte konnte die N24-Talkshow in den vergangenen Wochen und Monaten erzielen.

Seit ungefähr sechs Jahren ist Michel Friedman mit seiner Talkshow nun schon bei N24 auf Sendung. Seither hat sich quotenmäßig viel getan. Während man es im Jahr 2006 auf gerade einmal ein Prozent Marktanteil bei allen sowie 0,9 Prozent in der Zielgruppe brachte, sah das 2010 schon ganz anders aus. Zwischen Januar und März 2010 steigerte man sich im Durchschnitt auf 1,2 Prozent, bei den jungen Leuten wurden richtig gute 1,5 Prozent gemessen. Damit lag man deutlich über dem Senderschnitt von N24. Nun ist wieder ein Jahr vergangen. Und das Interesse des Publikums ist immer noch vorhanden, es ist sogar gestiegen. Mehr als einmal gelang es Friedman zudem, die Zwei-Prozent-Hürde zu überspringen. Quotenmeter.de hat die Einschaltquoten aller gesendeten Ausgaben zwischen dem 13. Januar und 29. September dieses Jahres vorliegen und verrät Ihnen, wie gut der Talk inzwischen wirklich läuft.

Die erste Ausgabe des Jahres lief wie bereits erwähnt am 13. Januar 2011 und konnte aus Quotensicht gleich überzeugen - trotz oder vielleicht gerade wegen der gewohnt späten Sendezeit gegen 23.30 Uhr. Im Schnitt interessierten sich 200.000 Zuschauer ab drei Jahren für die halbstündige Debatte, der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag somit bei sehr guten 1,4 Prozent. Das war schon einer der höchsten Reichweiten des Jahres, denn bis auf drei weitere Ausgaben kam keine andere Sendung über 200.000 Zuschauer hinaus. Zum Vergleich: Im Fernsehjahr 2010/11 erzielte der Berliner Nachrichtensender nur genau ein Prozent Marktanteil. Besonders gut sah es auch in der jungen Zielgruppe aus, wo 110.000 Zuschauer sowie ein Marktanteil von 1,7 Prozent gemessen wurden. Sonst sind in dieser Gruppe nicht mehr als durchschnittlich 1,4 Prozent drin.

In der Folgewoche musste man etwas abgeben, bei allen verlor man 80.000 Zuschauer, von den 14- bis 49-Jährigen gingen 40.000 flöten. Das hatte enttäuschende Marktanteile von 0,8 bzw. 1,1 Prozent zur Folge. Bei diesem Niveau sollte es auch sieben Tage später, am 27. Januar 2011, bleiben. Der Februar verlief letztlich unspektakulär, der schlechteste Wert lag bei 0,9 Prozent, der beste dagegen bei 1,8 Prozent. Beim Gesamtpublikum lag man durch die Bank weg über ein Prozent. In den Monaten März und April dasselbe Bild: Gründe zum Meckern wurden N24 nicht gegeben.

Den Rekord stellte man aber erst am 19. Mai 2011 auf, als bei den Umworbenen richtig starke 2,5 Prozent eingefahren wurden, es schauten 170.000 zu. Von den Zuschauern ab drei Jahren waren 240.000 dabei. Es wurden dementsprechend hohe 1,6 Prozent ermittelt. Bei der angesprochenen Sendung ging es um das nicht unwichtige Thema "Mehr Arbeit, weniger Lohn". Eine Woche später erzielte man nicht minder schlechtere 1,8 Prozent.

So gut es die meiste Zeit über aus sah, umso schlechter sah es dann im Sommer aus. In der relativ nachrichtenarmen Zeit entschieden sich nur wenige Deutsche für den N24-Talk. Alle drei gezeigten Ausgaben verbuchten unbefriedigende Quoten. Bei allen blieb man bei 0,6, nochmals 0,6 bzw. 1,0 Prozent hängen; in der wichtigen Zielgruppe kamen lediglich 0,7, 0,4 sowie 1,3 Prozent zustande. Auch die vorerst letzte Ausgabe vor der knapp zweimonatigen Sommerpause bestätigte diesen Trend: Nur 0,6 Prozent in der Zielgruppe sowie 110.000 Zuschauer insgesamt dürften N24 nicht zufrieden gestellt haben.

Am 25. August 2011 kehrte man schließlich zurück - und die Zahlen sahen wieder besser aus. Mit dem (immer noch) brisanten Thema "Wie sicher ist der Euro?" lockte man auf dem neuen Sendetag- und Platz am Donnerstag gegen 23.15 Uhr 210.000 Zuschauer zum Sender, der Zielgruppen-Marktanteil betrug überaus ordentliche 2,2 Prozent. Der September ließ nach und schwächelte sehr. Vielleicht ist dies auf die in der Herbst-Zeit größere Konkurrenz zurückzuführen. Jedenfalls schwankte der Marktanteil zwischen äußerst mageren 0,6 und 1,5 Prozent.

Im Mittel wurden die 29 besprochenen Ausgaben von 0,15 Millionen Zuschauern ab drei Jahren verfolgt, das entsprach schon beim Gesamtpublikum einem Marktanteil von 1,1 Prozent. Noch besser sah es in der werberelevanten Zielgruppe aus, wo im Schnitt 0,08 Millionen 14- bis 49-Jährige zuschauten und dem Berliner Nachrichtenkanal 1,3 Prozent Marktanteil bescherten. Dennoch kann man nach neun Monaten ein sehr gutes Fazit über die Sendung ziehen. Denn quotentechnisch hat sie sich zu einem wahren Erfolg für N24 entwickelt. Doch auf der faulen Haut sollte man sich deshalb nicht ausruhen, da die Konkurrenz ja bekanntlich nicht schläft. Und besonders im Herbst bzw. Winter wird auf den N24-Talk der ein- oder andere starke Gegner zukommen, mit dem man sich messen werden muss. Zumindest die jüngsten Ausgaben zeigten deutlich, dass man nicht zwangsläufig mit einem Erfolg rechnen kann.

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