Quotencheck

«Family Stories»

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Trotz massiver PR in der Presse: Wirklich glücklich wurde RTL II mit dem Doku-Format nicht.

Eine neue Programmfarbe, viel Trubel und doch kein Quotenhit: So ist es dem neuen RTL II-Vorabend-Format «Family Stories» ergangen. Die Doku, in der aktuelle Familien-Themen aufgegriffen werden sollten, lief jeweils montags bis freitags um 17 Uhr. „Der Blickwinkel ist dabei immer auf den Familienverbund gerichtet, der mit einer ungewöhnlichen Situation konfrontiert wird. Wir zeigen echte Familien, ungewöhnliche Typen und besondere Ereignisse“, beschrieb RTL II-Programmdirektor Holger Andersen das neue Projekt. Das allerdings stieß beim Publikum auf wenig Gegenliebe. Von Erfolg gekrönt war das Format jedenfalls bis zum Schluss nicht.

Äußerst verhalten fiel nämlich schon der Auftakt am 18. Juli 2011 aus: Gerade einmal 260.000 14- bis 49-jährige Zuschauer interessierten sich für die erzählten Geschichten, das entsprach einem mageren Marktanteil von 5,4 Prozent. Sonst erreicht RTL II an die sechs Prozent bei den Werberelevanten. Von dem nicht ganz so wichtigen Gesamtpublikum ab drei Jahren schalteten 370.000 Leute ein, weshalb auch hier nicht mehr als 2,9 Prozent Marktanteil zu holen waren. Etwas bergauf ging es dann aber mit Ausgabe drei, die auf 6,2 Prozent kam. Während sich Ausgabe vier jedoch mit 3,4 Prozent sehr unrühmlich präsentierte, steigerte man sich einen Tag später, am Freitag, wieder auf 6,4 Prozent. Man lag damit klar oberhalb des Senderschnitts.

Doch so sollte es nicht bleiben. Bereits in Woche zwei schlug das Format eine Richtung ein, die den Verantwortlichen gar nicht gefallen hat. Im Schnitt waren vom 25. bis 29. Juli dieses Jahres nur 4,8 Prozent der Umworbenen dabei, bei allen lag man mit durchschnittlich 2,5 Prozent ebenfalls im roten Bereich. Nicht nur das bereitete RTL II Sorgen, denn die schlechten «Family Stories»-Quoten zogen zwischenzeitlich auch die «X-Diaries» in Mitleidenschaft. Kurios allerdings: Nicht selten schlug sich das Vorprogramm, die US-Sitcom «King of Queens», deutlich besser.

So hat Kevin James am 30. August 2011, also an jenem Tag, an dem die Doku mit nur 3,2 Prozent am Schlechtesten abschnitt, um 16.30 Uhr immerhin 5,8 Prozent der jungen Zielgruppe unterhalten können. Kurios: Am 31. August reichte es dann mit 7,3 Prozent wiederrum zu einem Allzeit-Rekord. Trotzdem war der August wahrlich kein guter Monat für die Produktion: Im Mittel kam man nicht über ungefähr fünf Prozent hinaus. Das ist selbst für RTL II-Verhältnisse ganz und gar nicht gut. Ein wenig besser lief es da schon im September. Besonders in der letzten Woche wurden starke Zuwachse verzeichnet. Von durchschnittlich 3,9 Prozent in der Vorwoche (12.09-16.09.11) verbesserte man sich auf 5,9 Prozent. Das machte ein Plus von ganzen zwei Prozentpunkten aus.

Das war vor allen Dingen der vorläufig letzten Ausgabe am 23. September 2011 zu verdanken, die es fast sogar geschafft hätte, den Rekord zu knacken. Letztlich belief sich der Marktanteil bei den Jungen auf 7,1 Prozent, insgesamt schauten 490.000 Zuschauer zu, die auch beim Gesamtpublikum für einen überzeugenden Marktanteil von 4,2 Prozent sorgten. Ob man dieses Niveau hätte halten können, ist fraglich. Bleibt also festzuhalten, dass sich das Format alles in allem nicht auf dem 17-Uhr-Sendeplatz bewähren konnte. Und genau deshalb auch vorzeitig nach 50 ausgestrahlten Ausgaben erst einmal im Archiv bleiben wird.

Im Mittel wurden diese Ausgaben von lediglich 210.000 Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren angesehen, daraus resultierte ein schwacher Marktanteil von 4,9 Prozent. Das ist wie bereits mehrfach erwähnt viel zu wenig für einen Sender wie RTL II. Beim Gesamtpublikum sah es ebenso mies aus: Die Reichweite betrug 310.000 Leute, mehr als 2,7 Prozent Marktanteil waren nicht drin. RTL II sucht nun nach einem neuen Sendeplatz für das Format. Mit der inhaltlichen Qualität von «Family Stories» sei man schließlich nach wie vor zufrieden, heißt es aus Grünwald.

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