Wer bisher gedacht hat, einzig RTL würde am Dienstagabend mit tollen Quoten aufwarten, der hat sich gewaltig geirrt. Zwar sind Horatio Cane & Co. in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen weitaus mehr gefragt als manch andere Programme. Doch beim Gesamtpublikum hat es nichtsdestotrotz Woche für Woche nur einen Primetime-Sieger gegeben: «Um Himmels Willen». Der ARD-Serie ist es auch in ihrem nunmehr zehnten Jahr gelungen, jegliche Konkurrenz in ihre Schranken zu weisen; nicht einmal König Fußball konnte Felicitas Meier und ihre Nonnen-Kolleginnen etwas anhaben. Fast regelmäßig weit über mehr sechs Millionen Zuschauer sowie Marktanteile von bis zu 24 Prozent sprechen für den Erfolg der von dem MDR in Auftrag gegebenen Produktion.

Schon der Staffel-Auftakt „Jung gefreit“, der am 15. Februar 2011 ausgestrahlt wurde, zeigte sehr deutlich, dass sich bei der ARD-Serie auch nach zehn Jahren keinerlei Abnutzungserscheinungen erkennen lassen können: Insgesamt schalteten 7,81 Millionen Zuschauer ab drei Jahren ein, der Marktanteil lag somit bei starken 23,2 Prozent. Damit sicherten sich die Nonnen auf Anhieb den Tagessieg, wenngleich das Interesse bei den 14- bis 49-Jährigen vergleichsweise gering war. Aus dieser Gruppe sahen 0,96 Millionen Menschen zu, was dennoch überdurchschnittliche 7,4 Prozent zur Folge hatte. Während die Gesamt-Zuschauerzahl in Woche zwei auf 6,67 Millionen zurück ging, steigerten sich Folge drei, vier und fünf wieder auf über sieben Millionen.
Auf ähnlichem Niveau schlugen sich auch die darauffolgenden Folgen. Besonders positiv: Selbst an konkurrenzstarken Tagen, wie es zum Beispiel am 5. April 2011 der Fall war, konnte das Format auf seine Anhänger zählen. In Sat.1 lief nämlich eine «ran»-Fußballübertragung zwischen Inter Mailand und FC Schalke 04. Letzterer Fußball-Verein ging überraschend mit 5:2 als Gewinner vom Platz – und bescherte dem Privatsender äußerst erfreuliche Einschaltquoten. Um 20.45 Uhr – also zu jenem Zeitpunkt, zu dem parallel in der ARD noch «Um Himmels Willen» zu sehen war, waren 5,71 Millionen Bundesbürger dabei (MA: 17,1 %). Die Geschichten aus Kaltenthal in Niederbayern kamen trotz alledem auf 6,61 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil in Höhe von 20,3 Prozent. Bei den Jungen erzielte Das Erste 0,77 Millionen und 6,2 Prozent.

Noch besser als in den ersten sieben Wochen sollte es aber am 12. April 2011 laufen, als die Episode „Romeo und Romeo“ über die Bildschirme flimmerte. Mit 7,88 Millionen Bundesbürgern stellte man eine Reichweite auf, die zuletzt vor fünf Jahren überboten werden konnte – genauer gesagt am 10. Januar 2006. Damals wurden 8,25 Millionen erreicht. Doch zurück in die Gegenwart, wo sich der Marktanteil beim Gesamtpublikum bei fantastischen 24,2 Prozent bewegte. Auch mit den Quoten der jüngeren Zuseher konnte die ARD zufrieden sein: 0,94 Millionen Zuseher bedeuteten 7,4 Prozent. Zwischen dem 19. April und 3. Mai 2011 pausierte die Serie, dies tat den Einschaltquoten jedoch keinen Abbruch.
Gegen Ende der Staffel ging dem Format dann aber doch ein wenig die Puste aus. Am 17. Mai 2011 reichte es „nur“ zu 6,48 Millionen Zuschauer ab drei Jahren – ein Negativ-Rekord, über den sich die Verantwortlichen jedoch im Nachhinein keinen allzu großen Kopf machen müssen. Denn die Marktanteile in beiden Zuschauergruppen waren weiterhin gut ausgefallen. 21,7 Prozent bzw. 6,5 Prozent wurden an diesem Dienstag ermittelt. Die vorerst letzte Episode mit dem Titel „Feld, Wald, Wiese“ verfolgten schließlich 6,45 Millionen und 21,8 Prozent aller Fernsehenden. Bei den Jungen waren 0,74 Millionen und 6,8 Prozent drin gewesen.

Das gilt auch für die 14- bis 49-Jährigen, wo die Quoten seit Jahren stabil um sieben Prozent Marktanteil liegen. Der zehnte Durchlauf brachte es nun auf 7,1 Prozent – ein absolut zufriedenstellender Wert für die ARD, die es mit dem jungen Publikum in der Regel nicht gerade leicht hat. 0,87 Millionen betrug die Reichweite. Fans von «Um Himmels Willen» dürfen sich deshalb umso mehr freuen: Seit Ende April 2011 laufen die Dreharbeiten für die elfte Staffel, die voraussichtlich im Jahr 2012 den Weg zum Ersten finden wird. Jetzt aber können die ARD und das Produktionsteam erst einmal die Sektkorken knallen lassen.