Glenns Gedanken

Wenn Jack Bauers letzte Stunde schlägt

von
FOX wird die Echtzeitserie «24» nach Staffel acht beenden.

Es ist entschieden. Alles Bangen und Hoffen hat nichts genützt: am 24.(!) Mai diesen Jahres läuft die letzte Folge der Echtzeitserie «24» in den USA. Ganze acht Staffeln lang durfte man CTU Special Agent Jack Bauer auf seinen spannenden Einsätzen und im Kampf gegen terroristische Bedrohungen begleiten. Jeder, der einmal in den Bann dieser Kultserie gezogen wurde, kommt nicht mehr davon los, denn sie besitzt ein extrem hohes Suchtpotential. Die Macher verstehen es seit jeher, den Zuschauer mit ausufernden Verschwörungsszenarios zu fesseln und mit plötzlichen Wendungen zu überraschen. Bei «24» handelt es sich im Grunde um einen 24 Stunden langen Spielfilm, der in 24 kleinen Häppchen von je einer Stunde serviert wird, und jede Episode ist aufregend wie eine Achterbahnfahrt und versetzt einen Adrenalinstoß nach dem anderen. Doch trotz alledem hatte es die Serie in Deutschland immer schwer. Ob auf RTL II, ProSieben oder Kabel Eins - die Quoten lagen stets unter dem Senderschnitt. Dies liegt zum Teil daran, dass es sich bei «24» um eine Fortsetzungsserie (Serial) handelt, bei der man keine Folge verpassen darf, um nichts Wichtiges zu versäumen. Auch ein späteres Einsteigen inmitten einer Staffel ist nahezu unmöglich. Solche Serien haben es in Deutschland grundsätzlich schwer, und die Fans ziehen es vor, sie sich lieber auf DVD zu kaufen.

Leider sind die Einschaltquoten der achten Staffel auch in den USA merklich zurückgegangen, so dass die Fortsetzung der Serie bald in Frage gestellt wurde. Vergangene Woche hat FOX nun nach einiger Verzögerung die Einstellung bekannt gegeben. Die Entscheidung wurde allerdings im gegenseitigen Einverständnis mit Cast & Crew inklusive Kiefer Sutherland getroffen, der mit Jack Bauer die Rolle seines Lebens gefunden hatte. Man hat schon in der Vergangenheit immer wieder betont, dass man die Serie zum richtigen Zeitpunkt beenden wolle, damit es nicht zu einem unangebrachten Qualitätsverfall komme. Indirekt geben die Macher damit zu, dass es ihnen mittlerweile schwer fällt, neue Storys zu schreiben.

In der Tat bekam man während den letzten Staffeln immer wieder das Gefühl, einiges schonmal in ähnlicher Form gesehen zu haben. Der obligatorische Maulwurf in der CTU oder in der Regierung ist nur eines von vielen Beispielen. Wahrscheinlich wurde nun die richtige Entscheidung getroffen, selbst wenn das Fanherz noch so schmerzt. Doch bevor sich Geschichten noch mehr wiederholen, sollte man den Schlussstrich ziehen, um «24» als absolute Ausnahmeserie mit acht herausragenden Staffeln (mit ein paar Abstrichen in der sechsten Staffel) in Erinnerung behalten zu können. Und völlig abgeschlossen ist das Kapitel «24» auch jetzt noch nicht: Jack Bauer soll nach der achten Staffel auf der Kinoleinwand zu sehen sein. Ein abendfüllender «24»-Spielfilm ist geplant, der die Geschichte rund um Jack und Chloe weitererzählen soll. Dabei muss das starre Echtzeitkonzept logischerweise aufgegeben werden, so dass 24 Stunden innerhalb einer rund zweistündigen Laufzeit erzählt werden können. Man darf gespannt sein, wie dies umgesetzt wird und ob Jack Bauer auch im Lichtspielhaus zu begeistern weiß. Der Film soll frühestens im Jahr 2011 in die Kinos kommen.

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