Quotencheck

«Geld.Macht.Liebe»

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Die ARD-Serie sollte eigentlich den kränkelnden Montagabend aufpolieren, entwickelte sich aber im Laufe der Zeit zu einem Mega-Flop - Quotenmeter.de blickt zurück.

Volker Herres, Programmdirektor der ARD, kündigte die Serie rund um die Familie Rheinberg mit folgenden warmen Worten an: „Familiengeschichten gehören zu einem guten Fernsehvollprogramm wie Nachrichten, Sport oder Krimis. Sie sind ein Spiegel der Zeit und liefern im besten Sinn Gesprächsstoff, so wie es etwa «Die Unverbesserlichen», der Familienklassiker der 60er Jahre getan hat, mit dem Inge Meysel zur ‚Mutter der Nation‘ avancierte.“ Nach 20 ausgestrahlten Folgen bleibt festzuhalten: Familiengeschichten gehören vielleicht in ein Fernsehvollprogramm, für «Geld.Macht.Liebe» gibt es aber keine Zukunft im Ersten.

Das Format hat eine beeindruckende Talfahrt hinter sich, zu Beginn lagen die Quoten noch deutlich über dem Senderschnitt der ARD. Im Laufe der Staffel schalteten aber immer mehr Zuschauer weg und die Marktanteile brachen ein. Doch der Reihe nach: Der Pilotfilm wurde am 06. Juli 2009 zur besten Sendezeit ausgestrahlt und erreichte 4,83 Millionen Menschen sowie 16,9 Prozent Marktanteil bei allen Zuschauern. Auch in der werberelevanten Zielgruppe lag der Wert mit 6,4 Prozent in etwa auf Senderschnitt. Die beiden darauf folgenden Episoden verloren zwar etwas, konnten sich dennoch um die Vier-Millionen-Marke stabilisieren, 15,4 und 15,9 Prozent Marktanteil wurden gemessen. Bei den 14- bis 49-Jährigen lag man bei 5,2 bzw. 6,1 Prozent.

Der erste große Einbruch kam mit der vierten Folge „Böses Erwachen“. Und der Titel sollte Recht behalten, die Verantwortlichen der ARD haben bei dem Blick auf die Quoten vom 27. Juli wohl tatsächlich ein böses Erwachen gehabt: Rund eine Million Zuschauer schalteten ab und so blieben in der Endabrechnung nur noch 3,35 Millionen Menschen vor dem Fernseher. Mit 12,9 Prozent bei allen und 4,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe rutschten die Werte deutlich ab. Die vier nachfolgenden Episoden verharrten auf diesem Quotenniveau, ehe es mit der Folge vom 14. September auch beim Gesamtpublikum auf Werte unter zehn Prozent ging. Mit 3,09 Millionen Zuschauern konnte sich die Serie damals aber immerhin noch über der magischen Marke von drei Millionen Zuschauern halten. Doch auch diese Messlatte wurde nur eine Woche später nach unten durchbrochen, und zwar deutlich: 2,60 Millionen Bundesbürger sahen sich die Folge vom 21. September an, der Marktanteil sackte auf 8,5 Prozent ab und auch bei den Werberelevanten wurden miserable Reichweiten gemessen: Nur noch 380.000 junge Menschen konnte die Serie vor den TV-Bildschirmen fesseln, dies entsprach einem Marktanteil von 3,2 Prozent.

In den Monaten Oktober und November konnte sich die Serie noch insgesamt vier Mal über die Zahl von drei Millionen Fernsehzuschauern retten. 3,11 Millionen Bundesbürger waren im Schnitt bei den vier Folgen dabei, der Marktanteil bei der Zuschauergruppe ab drei Jahren belief sich durchschnittlich auf 9,5 Prozent – also weit unter den Ansprüchen der ARD. Bei den 14- bis 49-Jährigen lagen die Werte meist unter vier Prozent. Seit dem 09. November befindet sich die Sehbeteiligung von «Geld.Macht.Liebe» nun wieder kontinuierlich unter der Marke von drei Millionen. Auch die finale Folge konnte keine neuen Zuschauerzahlen mehr generieren und blieb mit 2,93 Millionen Zusehern bei genau neun Prozent Marktanteil hängen. In der Zielgruppe wurden gewohnt schwache 4,5 Prozent gemessen. Die 20. Folge der ersten, und zugleich auch letzten, Staffel trug übrigens den wohlklingenden Namen „Kurseinbruch“. Ja, ein Kurseinbruch war bei der Ausstrahlung von «Geld.Macht.Liebe» wirklich zu erkennen.

Im Schnitt brachte es die Serie auf nur 3,19 Millionen Zuschauer, 500.000 davon kamen aus der Zielgruppe. Der durchschnittliche Marktanteil fiel bei allen Zuschauern mit 10,7 Prozent zwar noch zweistellig aus, dies ist aber eher dem starken Start zu verdanken – die letzten drei Monate gelang dem Format der Sprung über die Zehn-Prozent-Hürde jedenfalls nicht mehr. Dass es bei den 14- bis 49-Jährigen nicht zu einer Spitzenposition reichen würde, dürfte man auch schon vorher gewusst haben. Doch auch hier kommen 4,2 Prozent Marktanteil einer Katastrophe gleich. Die Serie verschwindet damit aus dem Programm der ARD und wird auch nicht so schnell zurückkehren: Volker Herres verkündete vor wenigen Tagen das Aus von «Geld.Macht.Liebe».

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