Die Kritiker

«Criminal Minds: Ich bin viele» (4x15)

von

Story


Die junge Kriminologiestudentin Zoe spricht Rossi nach einer Autorenlesung an und fragt ihn, ob das FBI die ansteigende Mordrate im Bereich Cleveland untersuche. Zoe vermutet einen Zusammenhang zwischen den Morden, die Rossi allerdings nicht erkennen kann. Trotzdem ermutigt er sie, die Vorkommnisse weiter zu beobachten und bietet ihr an, sich im Falle von neuen Erkenntnissen an ihn zu wenden. Noch am selben Abend sucht Zoe das Haus eines der letzten Opfer auf und wird tags darauf erdrosselt vorgefunden. Als das Team der BAU Zoes Vermutungen nachgeht, erhärtet sich ein schockierender Verdacht: Die Morde weisen Gemeinsamkeiten auf und der Täter scheint die Verbrechen berühmter Serienmörder nachzumachen – ein Fakt, der es schwierig macht, ein eindeutiges Profil des Mörders zu erstellen.

Darsteller


Joe Mantegna («Homicide») ist David Rossi
Thomas Gibson («Dharma & Greg») ist Aaron Hotchner
Paget Brewster («Stacked», «Huff») ist Emily Prentiss
Shemar Moore («Reich und schön») ist Derek Morgan
Matthew Gray Gubler ist («The Life Aquatic with Steve Zissou») Dr. Spencer Reid
A.J. Cook («Tru Calling») ist Jennifer 'JJ' Jareau
Kirsten Vangsness («LAX») ist Penelope Garcia

Kritik


Nach dem Weggang von Mandy Patinkin als BAU-Chef Jason Gideon wurde Joe Mantegna als David Rossi von der Fangemeinde zwiespältig aufgenommen und polarisiert aufgrund der Charaktereigenschaften und seiner Einstellung. Auch die Konzentration auf die schwierige Vergangenheit, seine Popularität als Autor oder Bürden älterer Fälle wirkten vor allem in Episoden mit speziellem Fokus auf Rossi eher stereotyp und langatmig. Doch in «Ich bin viele» scheint sich der BAU-Chef in eine andere Richtung zu entwickeln, denn obwohl er wieder der Mittelpunkt des Geschehens ist, bleibt Platz für andere Charaktere.

Da wäre zum Beispiel Zoe, eine engagierte Kriminologiestudentin. Seit Wochen steigen die Mordraten in Cleveland, doch das FBI sieht keinen Anlass zur Sorge. Doch Zoe vermutet einen Serienmörder hinter den Verbrechen, der die Taten berühmter Serienmörder imitiert. Als sie Rossi nach einer Lesung mit ihrer Theorie konfrontiert, reagiert dieser abweisend und wenig überzeugt, reicht ihr aber mit arroganter Distanz seine Karte, um ihn bei etwaigen Fragen oder Anmerkungen erreichen zu können. Noch am selben Abend wird Zoe ermordet, als sie den Tatort des letzten Mordes in Cleveland aufsuchte. In Rossi keimt der schlimme Verdacht, dass die motivierte Studentin vielleicht Recht mit ihrer Vermutung gehabt haben könnte. Von Schuldgefühlen geplagt lässt er die Leichen vorheriger Morde untersuchen – die Imitation verschiedener Serienmörder scheint plausibel zu sein. Doch damit steht schon das nächste Problem vor der Tür: Das Profil eines jungen Mörders ohne eigenen Stil lässt Ermittlungsspielraum in alle erdenklichen Richtungen. Und auch der Mord an Zoe lässt Rossi keine Ruhe, schließlich hat er sie ermutigt, zu ihren Überzeugungen zu stehen und sie zu beweisen.

Ein weiterer Fokus liegt auf dem Serienmörder, der bereits in den ersten Minuten der Folge auftritt und Zoe ermordet. Wirkliche Spannung mag durch diese frühe Demaskierung nicht mehr aufkommen, doch auf menschlicher Ebene bleibt die Serie interessant. So bezahlt Rossi als anonymer Spender die Beerdigung für Zoe und wird dafür von ihrer verzweifelten Mutter vor dem ganzen Team bloßgestellt, von der charakterlichen Entwicklung Rossis ganz zu schweigen. Dabei wirkt die Folge nicht aufgesetzt, das Team nicht in die Rolle heroischer Polizisten gedrängt, die alle weiteren Morde mit einem Wimpernschlag verhindern. Und so lohnt es sich nicht nur für «Criminal Minds»-Fans, am Sonntagabend einzuschalten – auch der geneigte Krimizuschauer wird sich an der Brisanz des zu klärenden Falls erfreuen können.

Sat.1 zeigt «Criminal Minds: Ich bin viele» am 06.Dezember 2009 um 21:15 Uhr.

Kurz-URL: qmde.de/38871
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