Die Kritiker

«Justice»

von
Story
Wer in L.A. genügend Geld besitzt und mit dem Recht in Schwierigkeiten gerät, der wendet sich an die renommierte Anwaltskanzlei TNT&G. Ron Trott, Gründer der Kanzlei, weiß die Medien geschickt einzusetzen, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Um Eigen-PR zu betreiben und das Image seiner Mandanten zu polieren, wirkt er sogar regelmäßig in «American Crime», der Gerichts-TV-Show seiner Ex-Geliebten, mit.

Da er bei Gericht nicht sonderlich beliebt ist, überlässt er die aktuellen Prozesse Tom Nicholson, seinem gutaussehenden jungen Partner. Ergänzt wird das Team von Forensik-Expertin Aldan Tuller und dem ehemaligen Staatsanwalt Luther Graves.

Darsteller


Victor Garber («Alias») ist Ron Trott
Rebecca Mader («Der Teufel trägt Prada») ist Alden Tuller
Kerr Smith («Charmed») ist Tom Nicholson
Eamonn Walker («Lord of War») ist Luther Graves

Kritik


Weil die US-Zuschauer das Format «Justice» von Anfang an nicht annahmen, wird es in Deutschland ein kurzes Gastspiel geben, das die von Jerry Bruckheimer produzierte Serie rund um die erfolgreiche Kanzlei TNT&G geben wird. Dabei ist «Justice» definitiv ein Format, das eine zweite und dritte Staffel verdient hätte. Schon im Pilotfilm wird deutlich, wie viele Möglichkeiten für interessante Storys in den Charakteren und im Gesamtkonzept stecken. Victor Garber, vielen aus der J.J. Abrams-Serie «Alias» bekannt, spielt in «Justice» die Hauptrolle. Er macht dies sehr solide und ist aber doch vielleicht einer der kleinen Schwachpunkte der Produktion.

An manchen Stellen hat man das Gefühl, dass der mit seinem Auftreten nicht die Zugkraft hat, die ein Hauptdarsteller eines solchen Formats haben sollte. «Charmed»-Star Kerr Smith ist hingegen die große Überraschung: Seine Figur des Tom Nicholson ist ein großer Gewinn für das Format. Hergestellt wird das Format nicht nur von Jerry Bruckheimer und Jonathan Littmann, die auch für alle «CSI»-Formate verantwortlich sind, sondern auch von Tyler Bensinger («Cold Case»), der als Co-Produzent tätig ist.

Dass «Justice» eine Bruckheimer-Produktion ist, sieht man sofort: Spektakuläre Kamerafahrten – unter anderem in Aufzugschächten – oder die bekannten Flüge über Städte, geben dem Format einen besonderen Look. Interessant ist auch die Erzählperspektive am Anfang: Was passiert ist, also wie eine junge Mutter am Pool möglicherweise ums Leben gekommen ist, verrät den Zuschauern eine Nachrichtensprecherin eines US-Courtshow-Senders. Angeklagt ist der Ehemann und die Aufgabe der Anwaltskanzlei TNT&G ist es nun, zu beweisen, dass er unschuldig ist.

Ob sie damit der Wahrheit dienen, erfährt der Zuschauer im Übrigen erst ganz am Schluss. Nach Verkündigung des Urteils wird in einem kurzen Film gezeigt, was wirklich geschah – oder ob die Kanzlei vielleicht versuchte die Unschuld eines Mörders zu beweisen. „Wenn er eine gute Story hätte, würde er uns nicht brauchen“, heißt es einmal im Pilotfilm – dieser Satz sagt viel. Ähnlich wie in anderen Krimiserien begeben sich die Anwälte also auf Spurensuche.

Das Besondere an «Justice» ist aber, dass das Publikum mitbekommt, mit wie viel Kalkül Topanwälte in einen solchen Prozess gehen: Die Auswahl der Geschworenen ist beispielsweise wichtig – in den USA spielen dort vor allem auch Herkunft, Glauben und anderes eine große Rolle. Auch der Einsatz einer Test-Jury, die die Meinung der echten Jury offenlegen soll, wurde in dieser Form nicht in Serien wie «Law & Order» thematisiert.

Gehalten ist die Serie überwiegend in angenehmen gelb, auch blaue Farbfilter kommen zum Einsatz, wenn die Stimmung etwas kühler wird. Produktionstechnisch ist «Justice» ein Produkt auf höchstem Niveau – in Deutschland wird es sich zwar quotentechnisch nicht an der Spitze anordnen, von der Qualität her spielt es aber ganz sicher in den oberen fünf mit.

kabel eins zeigt «Justice» (13 Folgen) ab Samstag, 27. Juni 2009, um 21.10 Uhr.

Kurz-URL: qmde.de/35753
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