Hingeschaut

Brennpunkt Quote

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Die Situation des FC Bayern zeigt einmal mehr, wie wichtig der ARD heutzutage die Quote ist. Manuel Weis kommentiert.

Jürgen Klinsmann ist nicht mehr Trainer des FC Bayern München – der Macher des Sommermärchens: Entlassen. Diese Schlagzeile sorgte am Montag für erhöhte Aufmerksamkeit, etliche TV-Sender berichteten live. Auch am Dienstag waren hunderte Medienvertreter an der Säbener Straße in München, um vom ersten Training des neuen Coaches Jupp Heynckes zu berichten. Die Entlassung von Jürgen Klinsmann hat demnach sehr anschaulich gezeigt, was den deutschen Medien wichtig ist. Die Quote. Besonders deutlich wurde dies am Beispiel des Ersten Deutschen Fernsehens, das am Montag um 20.15 Uhr gar einen «Brennpunkt» zu diesem Thema ins Programm nahm.

Zwanzig Minuten lang wurde über die Trainer-Entlassung geredet, vorsichtshalber nannte man die Sendung allerdings «Sportschau Extra» - letztlich war sie aber nichts anderes als ein «Brennpunkt»: Früher nahm man eine solche Spezial-Sendung dann ins Programm, wenn wichtige Ereignisse und schlimme Katastrophen zu vermelden waren, heutzutage bestimmt die erwartete Quote über den Einsatz der Sonder-Sendungen. Mit Recht schüttelte man den Kpof, als im Winter «Brennpunkte» über die kühlen Temperaturen im Programm auftauchten – über Klinsmann kann man nun erst recht streiten.



Warum das Thema nicht einfach ausführlich in der zuvor gelaufenen «Tagesschau» behandelt wurde, ist fraglich. Absolut unverständlich ist die Entscheidung obendrein, wenn man bedenkt, dass mit der Schweinegrippe, die nun auch nach Deutschland gekommen ist, eine Pandemie droht, die weitaus größere Folgen hat als ein Personalwechsel beim deutschen Rekordmeister. Ein «Brennpunkt» zu diesem Thema ist bis jetzt für den Mittwochabend aber nicht angesetzt – wohl weil die Quote möglicherweise nicht stimmen könnte.

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