Die Kritiker

«Hautnah - Die Methode Hill: Die Spur ins Nichts» (5x01)

von
Story
Am Rande einer Wohnsiedlung beobachtet eine Zeugin zufällig, wie ein kleines Mädchen mit Gewalt von einem Mann in ein Auto gezerrt wird. Alex Fielding und ihrem Team ist klar, dass die Chance, das Mädchen lebend zu finden, nach der ersten Stunde schnell abnimmt. Nur ein Prozent aller Entführungsopfer überleben den ersten Tag.

Der neue Vorgesetzte des Teams, Morrison, beschließt, Entführungsalarm auszurufen. Außerdem lässt er Dr. Tony Hill hinzuziehen, um das Profil eines möglichen Entführers zu entwerfen. Den ersten Verdächtigen der Polizei kann Tony schnell ausschließen. Es ist der pädophile vorbestrafte Fletcher, der erst kürzlich wieder in die Siedlung zurückgezogen ist, sich aber sexuell nur für Jungen interessiert.

Inzwischen meldet sich Celeste, eine verzweifelte Mutter. Sie identifiziert das vermisste Mädchen als ihre Tochter Janita. Celeste ist besonders verzweifelt, weil Janitas Zwillingsschwester als Kleinkind gestorben ist. Wird sie nun auch ihre zweite Tochter verlieren?

Darsteller
Robson Green («City Lights», «Northern Lights») ist Dr. Tony Hill
Simone Lahbib («Zip 'n Zoo», «Ark») ist DI Alex Fielding
Mark Letheren («Casualty», «Control») ist DS Kevin Geoffries
Emma Handy («Beneath the Skin», «Silent Witness») ist DC Paula McIntyre
Mark Penfold («Five Days», «Mysterious Creatures») ist Dr. Ashley Vernon
Adjoa Andoh («Silent Witness», «Doctor Who») ist Celeste Davies
Montserrat Roig de Piug («By Blood and by Water», «The Man Who Sold the World») ist Mrs. Garcia
Gary McDonald («Tic», «The Shepherd: Border Patrol») ist Lenny Mestone
Liam Mower ist Mikey Adams
Dominic Kemp («Stuart: A Life Backwards», «After Thomas») ist Graham Fletcher

Kritik
Es ist wahrlich keine leichte Kost, die uns mit dem Auftakt zur fünften Staffel der britischen Krimiserie «Hautnah - Die Methode Hill» präsentiert wird. Denn der aktuelle Fall führt das Team um Psychologen Dr. Tony Hill sowie Detective Inspector Alex Fielding in eine Welt aus Angst und Schrecken. Ein kleines Mädchen wurde in einem sozialen Brennpunkt der fiktiven Stadt Bradfield entführt. Schon kur darauf wird von den Behörden Entführungsalarm ausgelöst. Denn die Zeit rennt und im Schnitt sinken die Chancen drei Stunden nach dem Verschwinden eines Opfers rapide, lebend wieder gefunden zu werden.

Die erste von vier neuen «Hautnah»-Episoden ist an Spannung und Handlungswendungen kaum zu überbieten. Immer wieder werden die ermittelnden Personen vor neue Fakten gestellt und die unaufhörlich tickende Zeit spielt unerbittlich gegen sie. Zusätzliche Brisanz erhält der Fall schon allein aus dem Grund, das es sich bei dem Opfer um ein kleines Mädchen handelt. Nur wenige Zuschauer werden da emotional neutral reagieren können. Und auch die Akteure im Film sind voller Tatendrang dabei, den Fall zu lösen. So setzt die Polizei wieder auf die Fähigkeiten des unkonventionellen aber erfolgreichen Profilers Tony Hill, welcher abermals brillant von Robson Green verkörpert wird. Unerbittliches Einlassen auf die Opfer und Täter, gleichzeitig aber das Gesamtbild nicht aus den Augen verlierend – das zeichnet ihn aus. Ergänzt wird seine Arbeit von der ebenfalls überzeugenden Simone Lahbib alias DI Alex Fielding. Durch ihr gemeinsames Spiel sowie die ungewöhnlichen Fälle, die auf die Romane der schottischen Bestsellerautorin Val McDermid zurückgehen, geben sie der Serie eine sehr authentische und emotionale Tiefe, die sich deutlich aber doch angenehm von den vielen Dramen im Fernsehen zu unterscheiden wissen.

Wie man schon aus den vorangegangenen Schilderungen entnehmen kann, stehen das Drehbuch und die Regie dem Spiel der Akteure in nichts nach. Sowohl die Arbeit von Drehbuchautor Alan Whiting als auch von Regisseur Peter Hoar – er führte bereits bei den Filmen der Reihe «Schlussblende», «Mein ist die Rache», «Bittere Tränen», «Die Finsternis des Lichts» und «Freitag, der Dreizehnte» Regie – verdienen das Prädikat Topleistung und schaffen es im Gesamtwerk einen herausragenden und zugleich ungewöhnlichen Fall zu kreieren. So kommen auch Reflexionen zur aktuellen gesellschaftlichen Entwicklung in Großbritannien, genannt seien hier z.B. Klassenkampf, Überwachsamkeit und schnell gefasste Vorurteile, zum Einsatz. Untermauert wird die bedrückende Atmosphäre außerdem durch geschickte Kamerafahrten, grau-trübe Bilder und die subtile, geschickt komponierte Begleitmusik.

Alles in Allem ein großes, geschickt verarbeitetes Kriminaldrama von der anderen Seite des Kanals, das alles besitzt, um bestens zu unterhalten. Bleibt nur die Hoffnung, das die Reihe sich auch über die fünfte Staffel hinweg auf so einem hohen Niveau halten kann. Dem Zuschauer sei es zu gönnen.

Das ZDF zeigt die vier neuen Fälle von «Hautnah - Die Methode Hill» ab dem 01. März 2009, immer sonntags um 22.00 Uhr.

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