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Sat.1-Betriebsrat wendet sich an Kanzlerin Merkel

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In Berlin kämpfen die Sat.1-Mitarbeiter weiterhin um das schier Unmögliche. Nun haben sie der Bundeskanzlerin einen offenen Brief geschrieben.

Im kommenden Sommer wird Sat.1 von Berlin nach München ziehen. In Berlin selbst soll nur die Zentralredaktion verbleiben, 350 Mitarbeiten sollen nach Willen der Konzernleitung ihren Arbeitsplatz in die bayerische Stadt Unterföhring verlegen. Innerhalb des ganzen Konzerns werden zudem 225 Stellen gestrichen (Quotenmeter.de berichtete).

In Berlin geht der Kampf um einen Erhalt des Standorts für den Sender Sat.1 weiter. Die dortigen Betriebsräte haben sich am Mittwoch in einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel gewandt. Quotenmeter.de druckt den kompletten Brief ab:




Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

am 13.11.2008 haben die Vorstände der ProSiebenSat.1 Media AG verkündet, dass der Berliner Standort in der Jägerstraße zum 30.06.2009 aufgegeben werden soll. Von dieser Maßnahme sind der Hauptstadtsender Sat.1 und weitere Unternehmen des Konzerns betroffen. 350 Stellen sollen in 2009 nach München/Unterföhring umziehen. Zusätzlich werden konzernweit 225 Stellen abgebaut. Wie viele MitarbeiterInnen insgesamt durch diese Maßnahmen arbeitslos werden, kann man zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschätzen.

Wie Sie sicher der Presse entnommen haben, kämpfen die MitarbeiterInnen von ProSiebenSat.1 in Berlin aktuell und mit allen Mitteln gegen diese Umzugsentscheidung.

Wir, die Berliner Betriebsräte der ProSiebenSat.1 Media AG und ProSiebenSat.1 Produktion GmbH, bitten Sie, sich für die Belange der Mitarbeiter und für den vollen Erhalt des Standortes einzusetzen. Es geht um die Glaubwürdigkeit des Medienstandortes Berlin, aber auch um hunderte Einzelschicksale.

Eine Verlagerung von Sat.1 würde zusätzlich das Gesicht des Senders irreparabel schädigen. Durch die strukturellen Veränderungen wäre der Sender nicht mehr von anderen zu unterscheiden, mit verheerenden Folgen für die Werbeeinnahmen. In München entstünde eine "Fernsehfabrik" nach holländischem Vorbild, doch das wird auf dem großen deutschen Fernsehmarkt nicht funktionieren!

Maßgeblich an der Umzugsentscheidung beteiligt sind zwei Personen, die noch am 29. September 2008 bei Ihnen zu Gast im Bundeskanzleramt waren. Anlass war die Bundesprämierung der "STARTSOCIAL"-Kampagne 2008. Es handelt sich um Guillaume de Posch, Vorstandsvorsitzender der ProSieben Sat.1 Media AG, und um Dr. Dieter Düsedau, Mc Kinsey Deutschland, Vorsitzender von "STARTSOCIAL e.V." (siehe Foto im Anhang).

Zu Ihrer Information: Die Unternehmensberatung Mc Kinsey hat die Berechnungsgrundlagen zu diesen Einsparmaßnahmen erstellt.

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, für uns geht es um alles! Wir bitten Sie, sich unserer Sache anzunehmen.

Mit freundlichen Grüßen

Die Betriebsräte

Kurz-URL: qmde.de/31070
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