Die Kritiker

«Ich liebe den Mann meiner besten Freundin»

von
Story:
Seit über zehn Jahren führt Karen mit Paul eine im Laufe der Zeit leicht erschlaffte, kinderlose Ehe. Paul, der als Anwalt gut verdient, wünscht sich mit Karen so sehr ein Kind, dass er sogar eine Adoption erwägt. Karen ist da etwas zögerlicher, denn ihre Chefin hat ihr gerade das Angebot gemacht, die Weinhandlung, in der sie seit Jahren arbeitet, zu übernehmen. Für sie bedeutet der Schritt Selbstständigkeit, die ihr in der Ehe fehlt. Paul hingegen empfindet ihr Interesse an dem Laden als Zurückweisung seines Familienwunsches. Karen erkennt, dass sie eine schwierige Entscheidung treffen muss, und berät sich mit ihrer besten Freundin Marie. Die will Karen helfen, den Schritt zu wagen und Paul zu überzeugen.

Darsteller:
Suzan Anbeh («Der Kriminalist») ist Karen
David C. Bunners («Die Stein») ist Paul
Clemens Schick («Unschuldig») ist Mark
Doreen Jacobi («U-900») ist Marie
Adele Neuhauser («Doctors Diary») ist Colette

Kritik:
«Ich liebe den Mann meiner besten Freundin» - der Titel des neuen Sat.1-Films am Dienstag sagt schon alles über den Inhalt aus. Entstanden ist eine Romantic-Comedy ohne allzugroße Comedy-Anteile und eine Produktion, wie sie in Sat.1 geschätzt fünfzehn Mal pro Jahr auf diesem Sendeplatz zu sehen ist. Vor allem das weibliche Publikum mittleren Alters dürfte dennoch Spaß an dem 90-Minüter haben, vorausgesetzt man stellt keine allzu großen Ansprüche und erwartet nichts Neues.

Die Dialoge sind teilweise schrecklich platt ("Wenn ich jemanden zum ersten Mal fotografiere, dann fange ich immer von weiter hinten an"), vor allem die ersten 15 Minuten des Films geraten daher wirklich zu einer Qual. Danach kommt allerdings wenigstens ein bisschen Spaß auf, die eigentliche Geschichte beginnt. Dass man das Ende der Story schon nach einer halben Stunde erahnen kann, trägt ebenfalls nicht sonderlich positiv zum Gesamteindruck des Films bei.

Ungewöhnlich präsent ist im Übrigen das Thema Nacktheit im Film. Gleich zu Beginn schwimmt die Hauptfigur nackt in einem Badesee, im weiteren Verlauf ist sie noch etliche Male so wie Gott sie schuf zu sehen. Dem Regisseur Uli Baumann darf dennoch ein Lob gemacht werden. Er hat das Größtmögliche aus der Buchvorlage herausgeholt. Vor allem eine Sequenz im Bowling-Center ist wegen der gelungenen Musik, der tollen Atmosphäre und der modernen Kamerafahrten sehr gelungen.

Clemens Schick, dem Publikum bestens aus der ProSieben-Serie «Unschuldig» bekannt, spielt seine Rolle tadellos. Er ist der Mann, der zwischen zwei Frauen steht, der absolute Womanizer. Sehr viel mehr gibt seine Rolle allerdings nicht her, sodass es von vorn herein nicht möglich gewesen wäre, mit dem Charakter auch nur einen goldenen Apfel zu gewinnen. Im gesamten Ensemble gibt es keinen Darsteller, der leistungsmäßig nach hinten abfällt, die Routine der Schauspieler ist an manchen Stellen allerdings mehr zu spüren als der Spaß bei der Arbeit. Kurzum: «Ich liebe den Mann meiner besten Freundin» kann getrost verpasst werden.

Sat.1 zeigt «Ich liebe den Mann meiner besten Freundin» am Dienstag, 28. Oktober 2008 um 20.15 Uhr.

Kurz-URL: qmde.de/30629
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