Vermischtes

Murdoch schlägt zu: Premiere-Chef Börnicke geht von Bord

von  |  Quelle: Premiere
Offiziell aus persönlichen Gründen, inoffiziell aber wohl weil Großaktionär Murdoch mit der Vorstandsarbeit des Bezahlsenders Premiere nicht zufrieden ist, verlässt CEO Börnicke den Kanal. Sein Nachfolger stammt aus England.

Jetzt ist Premiere endgültig in der Hand von Rupert Murdoch und der Firma News Corporation. Am Mittwochabend wurde bekannt, dass der bisherige Premiere-CEO Michael Börnicke das Unternehmen mit sofortiger Wirkung verlassen werde. Börnicke habe um seine Freistellung gebeten, heißt es aus Unterföhring. Diesem Wunsch habe man entsprochen. Persönliche Gründe seien der Grund für das Verlassen des Unternehmens.

Hinter den Kulissen rumorte es allerdings schon seit Monaten: Die Leitung von News Corporation rund um den TV-Giganten Rupoert Murdoch bzw. sein Sohn James Murdoch waren unzufrieden mit der Vorstandsarbeit des deutschen Bezahlsenders. In Branchenkreisen wurde schon lange über eine Ablösung spekuliert. Dass sie nun kommt ist daher nicht wirklich überraschend. Rainer Großkopf, Vorsitzender des Aufsichtsrats: „Wir respektieren die persönliche Entscheidung von Michael Börnicke, danken ihm für seinen Einsatz und wünschen ihm für die Zukunft nur das Beste.“

Genauso wenig wie es verwundert, dass der neue Premiere-Chef direkt aus dem Murdoch-Lager kommt. Mark Williams übernimmt mit sofortiger Wirkung den Vorstandsvorsitz der Premiere AG. „Die neue Aufgabe kam überraschend. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit dem Management Team, um den Erfolg von Premiere sicherzustellen. Ich bin davon überzeugt, dass es ein großes Potenzial für das Pay-TV in Deutschland gibt. Ich weiß, dass die Einschätzung von der News Corporation geteilt wird“, erklärte er am Mittwoch in einer Pressemitteilung.




Williams kennt sich im Bereich Pay-TV bestens aus. Schon 1996 arbeitete er in Australien für einen Bezahlsender – Foxtel bezahlte ihm damals sein Gehalt. Später war er Chief Operating Officer von Sky Italia. Williams ist derzeit Finanzvorstand Europa und Asien der News Corporation sowie Mitglied der Geschäftsführung der Sky Italia S.r.l. und war bisher Mitglied des Aufsichtsrats der Premiere AG.

Was bedeutet das für die Abonnenten? Zunächst nichts: Auf lange Sicht könnte sich der Einstieg Murdochs aber positiv auf die Programmqualität auswirken. In sämtlichen Ländern, in denen News Corp., einen Bezahlsender betreibt, läuft dieser richtig gut – zudem haben alle Kanäle deutlich mehr Abonnenten als Premiere. Insider sehen nun auch bessere Chancen beim Kauf der Bundesliga-Rechte. Murdoch will diese ebenfalls exklusiv und von Premiere produziert haben, zahlt aber Medienberichten zufolge deutlich mehr Geld.

Seinen Ankündigungen zufolge könne er sich Beiträge bis zu 420 Millionen Euro pro Saison vorstellen. Mark Williams selbst hat sich zum Thema Bundesliga noch nicht geäußert. Er wird in den kommenden Tagen in München erwartet – sämtliche andere Aufgaben werden ab sofort ruhen. Williams spricht kein Deutsch. Im Premiere-Vorstand wird man das Englisch etwas auffrischen müssen, zu Zeiten Koflers trennte man sich von Anglizismen. "Das ist doch Bullshit", sagte der ehemalige ProSieben-Boss als er das Ruder bei Premiere übernahm. Jetzt weht ein neuer Wind.

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