Die Kritiker

«Küss mich, wenn es Liebe ist»

von
Story
Marie Glück will nach dem Tod ihres Vaters Herbert das Familienunternehmen weiterführen, doch die Brotfabrik steht kurz vor dem finanziellen Ruin. Mit Unterstützung ihrer noch sehr rüstigen Oma Erica versucht sie alles, um die Firma zu retten und die Arbeitsplätze zu erhalten. Maries Vater taucht bei seiner eigenen Beerdigung als Geist auf - er ist nur für Marie sichtbar -, um sie davon zu überzeugen, dass sie die Fabrik auf keinen Fall an den Halsabschneider Krieger verkaufen soll. Mit dem langjährigen Steuerberater ihres Vaters Maier versucht Marie, bei der Bank einen weiteren Kredit zu bekommen, was aber aussichtslos erscheint.

Zur selben Zeit verhandelt eine Etage höher Peter Krieger über einen Kredit für die geplante Übernahme der Firma Lorenz, einer großen Luxusfood-Kette in Deutschland, nur dass es hier um eine halbe Milliarde geht. Peter ist ein äußerst gut aussehender und ehrgeiziger Geschäftsmann, der das Unternehmen seines Vaters Erich Krieger mittels einer knallharten und manchmal skrupellosen Geschäftspolitik zu einem riesigen Discount-Konzern ausgebaut hat. Noch in der Bank erhält Marie die Nachricht, dass sich ihr Sohn Henry bei einem Hockeyspiel verletzt hat.

Auf der Fahrt ins Krankenhaus kollidiert sie fast mit Peters Porsche und dann gibt ihr Auto an der nächsten Ampel auch noch den Geist auf. Kurzerhand steigt sie in das Auto von Peter, der wütend neben ihr gehalten hat, und bittet ihn, sie zum Krankenhaus zu fahren Dort erfährt sie, dass ihr Sohn wegen eines Knochenbruchs operiert wurde - es geht ihm gut. Da begegnet sie Peter erneut und jetzt funkt es gewaltig.

Darsteller
Rike Schmid («Der Fürst und das Mädchen») ist Marie
Pasquale Aleardi («Keinohrhasen») ist Peter
Esther Schweins («Die Anruferin») ist Patricia
Barbara Morawiecz («Die Flucht») ist Oma Erica
Michael Gwisdek («Das Wunder von Berlin») ist Herbert
Ernst-Georg Schwill («Die Nachrichten») ist Herr Maier
Ulrich Voß («Alles auf Zucker!») ist Lorenz
Cedric Eich («Suchkind 312») ist Henry
Jürgen Hentsch («Die Flucht») ist Erich

Kritik
Vor drei Wochen hatte Sat.1 mit der Eigenproduktion «Die Treue-Testerin» einen qualitativen Aussetzer. Nachdem man vergangene Woche auf eine Wiederholung setzte, kommt mit «Küss mich, wenn es Liebe ist» ein weitere Produktion der neuen Sat.1-Movies auf die Mattscheibe. Die Handlung klingt zunächst sehr platt - eine abgespeckte Aschenputtel-Geschichte. Doch die Autorin Gabriela Sperl, die auch schon «Die Flucht» und «Helen, Fred und Ted» schrieb, zeigt, dass man auch Liebesgeschichten schön verpacken kann.

Das Schlimmste an dem Film sind die ersten Minuten, als bei einer Beerdigung Sätze gesprochen werden wie „Seine Seele ist noch nicht davon geflogen“, allerdings ist bereits nach knapp vier Minuten klar, wie sich die Storyline entwickeln wird. Hervorheben sollte man die tolle Kameraführung zu Beginn, aber die schlechte Ausleuchtung mindert den Fernsehspaß ein wenig. Zwischenzeitlich kratzt sich der Zuschauer am Kopf, warum Marie bei einer Verabredung mit Peter völlig grundlos davon läuft, aber ihre Handschuhe liegen lässt.

Spätestens nach einer Stunde nimmt «Küss mich, wenn es Liebe ist», als das erste Geheimnis gelüftet wird, richtig Fahrt auf. Die letzten 20 Minuten sind zudem ein spannender Wirtschaftskrimi, den man so im Fernsehen leider nur sehr selten sieht. Hier sollte Sat.1 schleunigst Sperl mit einer eigenen Serie beauftragen, die mit Sicherheit gute Kritiken bekommen würde.

Insgesamt ist «Küss mich, wenn es Liebe ist» ein Film mit schlechtem Titel, mäßiger Liebesgeschichte, sehr guter Nebenhandlung und hervorragenden Hauptdarstellern. Wenn man über die kleinen Schönheitsflecken hinweg sieht, wird man sich am Dienstagabend bestimmt bestens unterhalten fühlen.

Sat.1 zeigt «Küss mich, wenn es Liebe ist» am Dienstag, den 04. März 2008, um 20.15 Uhr als Erstausstrahlung.

Kurz-URL: qmde.de/25737
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