Primetime-Report

Der Erfolg der Geisterflüsterin

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Die 29. Fernsehwoche im aktuellen TV-Jahr: Überraschungen gab es einige. Quotenmeter.de fasst die vergangene Woche zusammen.

Der Überblick:
Ein weiterer Eventfilm aus dem hause teamWorX stand am Montagabend in Haus. «Auf der Suche nach dem Schatz von Troja» hieß er und sollte bestenfalls an die erfolgreiche Erzählung des «Wunders von Lengede» anknüpfen. Damit weit gefehlt! Die Quoten waren zwar gut, aber dennoch nicht meisterlich. 5,37 Millionen Menschen sahen den Film mit Heino Ferch, in der Zielgruppe erreichte der Berliner Sender Sat.1 damit 17,6 Prozent Marktanteil. Dass man in Berlin nicht zu 100 Prozent zufrieden sein konnte, zeigt sich auch daran, dass «Wer wird Millionär» deutlich mehr Zuschauer hatte. Das Quiz erreichte 7,7 Millionen Zuschauer.

Zeitgleich bewiesen die «Simpsons» unterdessen, dass sie noch einigermaßen Primetime-tauglich sind. Die beliebtesten fünf Episoden des diesmaligen Marathons erreichten jeweils rund zwölf Prozent Marktanteil. Stark lief zu Wochenbeginn im Übrigen «Criminal Intent» - die NBC-Serie erreichte über 16 Prozent Marktanteil.

Dass US-Serien bei den Werberelevanten das Non-Plus-Ultra sind, zeigte auch der Dienstag: Über 24 Prozent Marktanteil für «Dr. House», fast 23 Prozent für «CSI: Miami» und über 22 Prozent für «Monk» (Foto). Der RTL-Abend war somit rundum perfekt. Mit rund 13 bzw. 15 Prozent Marktanteil kann auch ProSieben und die Serien «Desperate Housewives» bzw. «Grey’s Anatomy» zufrieden sein. Das meistgesehene Programm des Tages kam jedoch aus Deutschland und hieß «Um Himmels Willen» - die ARD-Nonnen bewegten rund 7,1 Millionen Menschen zum Einschalten.

Und was machte Sat.1 und der Eventzweiteiler «Auf der Suche nach dem Schatz von Troja»? Man konnte die Werte einigermaßen halten, dennoch blieb auch dieser Film nicht vom Zuschauerschwund bei Teil zwei verschont. Etwas mehr als fünf Millionen Bundesbürger schalteten ein, in der Zielgruppe erreichte die teure Produktion recht ordentliche 15,8 Prozent Marktanteil.

Am Mittwoch gewann der ARD-Film «Am Ende der Eiszeit», der auch bei den Jungen erstaunlich erfolgreich war. Mit zwölf Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen ist die ARD sicherlich hochzufrieden, mit über 6,7 Millionen Zuschauern sowieso auch. ProSieben zeigte die Erstausstrahlung des Films «The Girl next Door» mit «24»-Star Elisha Cuthbert und erzielte damit gute 12,3 Prozent Marktanteil.

Foto: RTLDer Abend bei RTL stand ganz im Zeichen von «Teenager unter Kontrolle» - eine Doppelfolge bescherte dem Kölner Kanal 21,3 Prozent Marktanteil, im Anschluss traten zwei Jugendliche bei Günther Jauch in «Stern TV» auf. Sat.1 hatte hingegen allen Grund zum Jammern: Die schönen Reichweiten der ersten beiden Folgen von «Allein unter Bauern» sind wohl für immer Vergangenheit. Mit nur 2,20 Millionen Zuschauern und 6,7 Prozent Marktanteil sah es auch in der vergangenen Woche sehr mäßig aus – 8,9 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe sind ein deutlich unterdurchschnittlicher Wert.

Einen neuen Partner bekam Erdogan Atalay in «Cobra 11» am Donnerstag. Der zweistündige Pilotfilm erreichte dann auch tolle Quoten: 5,78 Millionen Menschen verfolgten die Premiere von Gedeon Burkhard – in der Zielgruppe gewann das Format die Goldmedaille mit über drei Millionen Zuschauern (22,9 % Marktanteil). Nur «Pilawas Geschichtsquiz» hatte in der Gesamtgruppe höhere Zuschauerzahlen.

Foto: Buena VistaEine Überraschung gelang kabel eins am Freitagabend. Der Umbau des Primetimeprogramms hat sich voll ausgezahlt. Die zweite Folge, die gezeigt wurde, erreichte im Schnitt 1,86 Millionen Zuschauer – 11,5 Prozent Marktanteil erzielte die CBS-Serie. Und auch für «Cold Case» und «Without a Trace» (beide Formate wurden nach hinten verschoben) machte sich der Sendeplatzwechsel bezahlt. Zu späterer Stunde erreichten die Krimis 10,4 und 9,4 Prozent Marktanteil bei den Werberelevanten.

Einen gelungen Einstand feierte auch die neue RTL-Ranking-Show «Paul Panzers 33». Fast 2,9 Millionen Menschen sahen die Sendung um 22.15 Uhr. Somit waren dem Marktführer 19,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe sicher. Das meistgesehene Programm in beiden Gruppen war im Übrigen Günther Jauchs «Wer wird Millionär?».

Foto: ARDDer Samstagabend stand ganz im Zeichen des Eurpameisterschaftsqualifikationsspiels Deutschland gegen Tschechien, das von 13,24 Millionen Bundesbürgern gesehen wurde. Die ARD erreichte damit tolle 41,8 Prozent bei allen Zuschauern und 40,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Entsprechend wenig blieb für alle anderen TV-Stationen übrig. Am besten lief im Gegenprogramm noch die Wiederholung einer Folge von «Ein starkes Team», bei den jungen Zuschauern überzeugte ProSieben mit «Ritter Jamal».

Ein Raunen, ja möglicherweise samt Echo ging am Montag durch die Gänge von RTL, als man die Quoten des «Echo» sah: Nur 2,87 Millionen Menschen (15,5 % Marktanteil, 14- bis 49-Jährige) sahen die Preisverleihung im Durchschnitt – das ist zu wenig für RTL. Gut lief es hingegen für Sat.1. Zunächst zeigte man eine neue Folge von «Navy CIS», die mit 3,88 Millionen Zuschauern und einem Zielgruppen-Marktanteil von 17,4 Prozent auf ganzer Linie überzeugte.

Im Anschluss startete die viel beworbene Serie «R.I.S. – Die Sprache der Toten». Und es sollte ein gelungener Auftakt werden – wie auch «Criminal Minds» zuvor, verlor man zwar einige Zuschauer vom Lead-In, schlug sich aber dennoch beachtlich. 3,24 Millionen Menschen sahen die Auftaktfolge „Freund und Feind“. Bei allen Zuschauern wurde ein Marktanteil von 9,3 Prozent gemessen, in der Zielgruppe kam der Berliner Sender auf ordentliche 12,6 Prozent Marktanteil.

Der Gewinner der Woche:
…heißt ohne Frage «Ghost Whisperer». Die CBS-Serie, deren zweite Staffel seit Freitag im Programm von kabel eins zu sehen ist, legte einen grandiosen Start hin. Die zweite Episode, welche ab 21.05 Uhr zu sehen war, übertrumpfte in der Zielgruppe sogar VOX und «Close to Home». Dort schauten 1,33 Millionen werberelevante Menschen zu, kabel eins verbuchte durchschnittlich 1,38 Millionen Zuschauer. Bei allen Zusehern war VOX aber klar stärker. Dass «Ghost Whisperer» zum Start auf Anhieb 11,5 Prozent Marktanteil holt, hätte sich kabel eins-Chef Guido Bolton aber wohl in den kühnsten Träumen nicht erhofft.

Der Verlierer der Woche:
…ist das «Liebe isst…-Spezial: Vier auf einen Streich». Foto: ProSiebenDas Format landet nur auf Position 132. Das Lead-In der Single-Koch-Show, «Germany’s Next Topmodel» freut sich hingegen über einen guten 37. Platz. Heißt im Klartext: Jede Menge Menschen schalteten ab, als Männer eine Single-Dame bekochten. Rund zwei Millionen Zuschauer weniger verbuchte die Single-Koch-Show am Donnerstag als ihr Lead-In. Wer so viele Zuseher verliert, fliegt aus dem Programm. Schon in dieser Woche blödelt ab 22.30 Uhr wieder Stefan Raab in «TV Total». Vor wenigen Wochen war die Sendung auch aus dem Vorabend entfernt worden.

Die Überraschung der Woche:
…ist der starke Einstand von «Paul Panzers 33». Dass eine zweite Rankning-Show, neben «Die 10…» so erfolgreich sein kann, hätte man wohl nicht gedacht. Der ehemalige Radio-Komiker begeisterte aber fast 20 Prozent des fernsehenden Werberelevanten.

Die Zahl der Woche:
…ist 13,24 Millionen. Durchschnittlich sahen so viele Menschen das Fußballspiel zwischen Deutschland und Tschechien . Das ist selbst für ein Nationalmannschaftsspiel ein hoher Wert, im Normal erreicht die Löw-Truppe rund zehn Millionen Zuseher.

Stand der Season:
Ganz vorne hat sich im Season-Überblick nichts geändert. «Wetten, dass…?» führt weiterhin vor dem ARD-«Tatort». Die aktuell unerfolgreichste Sendung in der Primetime ist übrigens «Buffy». Zu Recht verschob kabel eins die Serie daher ins Nachtprogramm.

Bei den 14- bis 49-Jährigen regiert RTL das Season-Ranking. Sieben Formate der Kölner liegen dort in den Top 10. Weiter die erfolgreichste Sendung ist «Deutschland sucht den Superstar» (Mittwoch). Die neue Sat.1-Serie «R.I.S.» belegt derzeit Rang 37.

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