Die Kritiker : «Stubbe: Verhängnisvolle Freundschaft»

Story
Seit 1995 ermittelt der beliebte Dresdner Kommissar in Hamburg. In der neuesten Episode «Verhängnisvolle Freundschaft» wird eine Frauenleiche am Hafen aufgefunden. Für die Polizei deutet dies, wegen des offensichtlich durchwühlten Kleinlieferwagens, der von Magdalena Ewers Cafébar stammt, sofort auf einen Raubmord hin. Der scharfsinnige Ermittler Stubbe schenkt den Vermutungen jedoch keinen Glauben und wendet sich aus diesem Grund an die Kriminaltechnik um den Wagen noch einmal genauer durchsuchen zu lassen.
Nachdem sich Stubbes Verdacht bestätigt, beginnt die Suche nach Motiven und dem Mörder der jungen Magdalena Ewers.

Darsteller
Wolfgang Stumph («Dresden») ist Wilfried Stubbe
Stephanie Stumph ist Christiane Stubbe
Lutz Mackensy ist Kommissar Zimmermann
Margret Homeyer («Nesthocker - Familie zu verschenken») ist Tante Charlotte Hoyn
Joana Schümer («Tessa - Leben für die Liebe») spielt Freundin Claudia
Thorsten Merten («Rosa Roth - Sechs Tage zuviel») ist Uwe Diepenbrock


Kritik
Seit vielen Jahren ist «Stubbe- Von Fall zu Fall» nun schon am Samstag Abend im ZDF zu sehen, doch scheint es, als ob die Produzenten der Krimireihe teilweise auf falsche Dinge Wert legen.

Natürlich soll Kommissar Stubbe seine Gewohnheiten behalten und genau das ist ja auch das Sympathische, was dem Zuschauer gefällt. Ist es nun, dass der Ermittler seinen sächsischen Dialekt hat, oder dass er, wie so oft, seiner Familie absagt um andere Dinge zu erledigen...

Doch in dieser neuen Episode wird daran leider etwas übertrieben. Die Leute vor dem Fernseher freuen sich auf einen Krimi, auf Spannung - jedoch nicht auf "Gefühlsdusselei"; und die Privatgeschichten seiner Tochter. Der Kommissar ist nun seit langem wieder mit einer Frau liiert, was zwar nett ist, aber in der eigentlichen Handlung keine Rolle spielt - die Kritik liegt hierbei noch stärker an der Nebengeschichte, die Tochter Christiane gehört. Der Zuschauer erfährt einiges über ihre männlichen Freunde und Beziehungen- das bringt die Story aber in keinster Weise weiter und ist wohl mehr ein Lückenbüßer als irgend etwas Anderes.

Schade, dass die Produzenten den Schwerpunkt nicht auf die Ermittlungen setzten. Wie bei vielen vorherigen Fällen, die Hauptkommissar Stubbe leitete, ermittelt dieser oft auf eigene Faust. Da er durch sein Auftreten jedoch durchaus überzeugen kann, stört das nicht. Er verschafft sich von allem und jedem einen genauen Überblick und dringt näher in die Familienverhältnisse der Verdächtigen ein. Durch Können und Charme schafft Stubbe es auch dies Mal als erfolgreicher Polizist anerkannt zu werden.

Allgemein ist zu den Darstellern zu sagen, dass sie durchweg überzeugend sind und ihre vorgeschriebenen Charaktere gut bis sehr gut zu verkörpern wissen.
Besonders sympathisch wird Charlotte (Margret Homeyer) dargestellt. Seit Beginn der Krimireihe spielt sie die fürsorgliche, zugleich aber auch besonders neugierige Tante, die mit Familie Stubbe unter einem Dach lebt. Trotz ihrer bescheidenen 79 Jahre ist ihr schauspielerisches Können groß.

Wer ältere Folgen von «Stubbe - Fall zu Fall» kennt, wird vermutlich etwas enttäuscht sein, denn den Produzenten gelangen schon durchaus spannendere Episoden. Teilweise fehlt es an Spannung und Action. Zwar füllt die Ermittlung an diesem Mordfall die Zeit von 90 Minuten aus, um den Film wirklich spannend zu machen, würden wohl aber auch 60 Minuten reichen. Vielleicht ist es aber auch die fehlende Identifikation mit den einzelnen Personen, die dem Krimi das Unterhaltsame nehmen. Eins ist zum Schluss jedenfalls klar: In «Verhängnisvolle Freundschaft» handelt es sich nicht um Raubmord- doch am Raub von interessanten Elementen, die einen gelungenen Krimi auszeichnen.

Insgesamt schafft es diese Episode «Stubbe - Von Fall zu Fall» nicht wirklich als Thriller oder Krimi zu überzeugen. Wem ein gemütlicher Fernsehabend mit guter Schauspielleistung, netter Familienkomödie und wenig Spannung genügt, sollte sich durchaus selbst ein Bild vom neuen ZDF- Samstagskrimi machen.

Das ZDF zeigt «Stubbe - von Fall zu Fall» am Samsatg, den 23. Dezember um 20:15 Uhr