Mit «Führer und Verführer» holt Das Erste am 24. Januar um 23:35 Uhr einen der kontroversesten deutschen Historienfilme der vergangenen Jahre ins Free-TV. Regisseur Joachim A. Lang widmet sich in seiner fiktionalisierten, aber quellennahen Rekonstruktion den Jahren zwischen 1938 und 1945 – und damit der Zeit, in der Adolf Hitler und Joseph Goebbels ihre mörderischen politischen Ziele unverhohlen in die Tat umsetzten. Der Film stellt nicht nur die Frage nach den Tätern, sondern vor allem nach den Mechanismen: Wie konnte Propaganda ein ganzes Land in die Katastrophe treiben, und weshalb verfing das System so nachhaltig in der deutschen Gesellschaft?Robert Stadlober liefert als Joseph Goebbels eine brillante, erschreckend kalte Darstellung ab. Ihm zur Seite spielt Fritz Karl einen manipulativ-wankelmütigen Adolf Hitler, während Franziska Weisz als Magda Goebbels die fanatische Selbstinszenierung einer Familie verkörpert, die bis zuletzt an den „Endsieg“ glaubte. Der Film setzt nicht auf spektakuläre Schlachten, sondern auf psychologische Präzision, eng gefasste Räume und bedrückende Dialoge, die teils auf real überlieferten Formulierungen basieren. Ergänzt wird dieser Ansatz durch selten gezeigte Archivaufnahmen sowie Interviews mit Holocaust-Überlebenden.
«Führer und Verführer» erhielt von der Deutschen Film- und Medienbewertung das Prädikat „besonders wertvoll“, wurde aber in der Kritik durchaus unterschiedlich aufgenommen. Während Filmportale wie „film-rezensionen.de“ den präzisen Blick auf die Machtstrukturen lobten, hielten andere Rezensenten dem Werk pädagogische Schwächen oder Vereinfachungen der inneren Dynamiken der NS-Führung vor. Historiker betonten, dass der Film zwar detailliert recherchiert sei, manche dramaturgischen Zuspitzungen aber deutlich vom belegbaren Geschehen abweichen.
An den Kinokassen blieb die Produktion ein Nischenphänomen: Das weltweite Einspielergebnis lag bei rund 547.000 Dollar, was angesichts des schweren Stoffes und des dokumentarisch-fiktionalen Ansatzes kaum überrascht. Gedreht wurde der Film in nur 24 Tagen in der Slowakei – unterstützt von renommierten Historikern wie Peter Longerich und Thomas Weber, die Goebbels’ Tagebücher und andere Primärquellen in die Arbeit einbrachten.







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