
Zudem spürt Ingo Zamperoni den Stimmungen im Land nach. In Schwäbisch Gmünd trifft er den Bürgermeister Richard Arnold (CDU), dessen Zuversicht zu schwinden scheint. Arnold spricht davon, dass die Belastungsgrenze seiner Stadt erreicht sei. Zamperoni begleitet bayerische Grenzpolizisten an der deutsch-österreichischen Grenze bei einer Schleierfahndung und sieht, wie die Grenzkontrollen nochmals intensiviert wurden. In Cottbus besucht er den Pfleger Mohammed Alasaad, der Anfang 2016 aus Syrien kam und mittlerweile andere Pflegekräfte ausbildet. Er fährt nach Solingen, um sich ein Bild davon zu machen, was der Messeranschlag vor einem Jahr mit der Stadt gemacht hat.
Um 21.45 Uhr wird das Thema mit «Danke, aber ... Zehn Jahre nach Merkels Versprechen» fortgesetzt. Dabei werden die Geschichten von Menschen erzählt, die ihren Platz in Deutschland gefunden haben, aber auch von jenen, deren Erwartungen enttäuscht wurden und die am oder im Integrationssystem gescheitert sind. Das iranische Ehepaar Sadegh Ranjbar und Mahsa Narimani wurde bei seiner Ankunft im sächsischen Ort Clausnitz lautstark mit fremdenfeindlichen Parolen beschimpft. Heute leben sie mit ihren beiden Kindern in der Nähe von Hamburg und haben ihr eigenes kleines Unternehmen gegründet: einen Limousinen-Service. Heva Gharibi, ein kurdischer Geflüchteter, trat 2015 an einer geschlossenen EU-Grenze in den Hungerstreik und nähte sich aus Protest den Mund zu. Er ist bis heute in Deutschland nur geduldet, lebt in einem Flüchtlingsheim, spricht kaum Deutsch und hat keine Arbeitserlaubnis.
Schreibe den ersten Kommentar zum Artikel