Vermischtes

Arte wird für Kurzfilmwettbewerb kritisiert

von  |  Quelle: Süddeutsche Zeitung

Der Sender meinte die Ausschreibung des Kurzfilmwettbewerbs wohl gut. Erhält jedoch gerade von jungen Filmemacherinnen herbe Kritik

Arte sah in der Tatsache, dass es zu wenige Dokumentarfilme von Frauen auf dem Sender gibt die Chance, dieses Problem über den ausgeschriebenen Wettbewerb anzugehen. Unter dem Namen „Unbeschreiblich weiblich“ lief der Wettbewerb und gesucht wurden „Regisseurinnen“. Die besten eingereichten Kurzfilme sollen gesendet werden, zudem wird der Gewinnerin ein 52-minütiges Dokumentarfilmprojekt angeboten.

Dieser wohl gut gemeinte Ansatz stieß auf wenig Begeisterung. Im Gegenteil. Ein Protestbrief, verfasst von Pary El-Qalqili und Biene Pilavci, beide sind Autorinnen und Regisseurinnen und Teil der Initiative „NichtMeinTatort“, erreichte Arte unverzüglich. Unterschrieben war der Brief von 700 Menschen aus der Filmbranche wie Doris Dörrie und Frederick Lau. Der Aufruf des Senders wurde hart kritisiert. Die Festlegung auf das Thema Weiblichkeit und der Anspruch zur unentgeltlichen Herstellung der Kurzdokumentationen wurden im Brief als empörend dargestellt. Regie führen sei nicht nur Hobby der Filmemacherinnen und Filmemacher.

Laut den Kritikern müssen Regisseurinnen nicht gesucht werden, es gibt sie. Es fehlen schlussendlich Sendeplätze für Frauen, in denen ihre Weiblichkeit nicht das zentrale Thema sein muss. Diese Aussage wurde von jungen Filmemacherinnen und Unterstützerinnen in einem Video unter dem Hashtag #wirwarenimmerda untermauert.

Arte reagiert auf die Kritik mit einem Statement. Das Motto „Unbeschreiblich weiblich“ sei missverstanden worden und soll an den gleichnamigen Song von Nina Hagen angelehnt sein. Hier würde die Selbstbestimmtheit von Frauen beschwört werden und sich von der konventionellen Frauenrolle distanziert. Damit zufrieden sind die Initiatorinnen jedoch nicht, sie fordern konkrete und weitreichende Maßnahmen zur Förderung der Gleichberechtigung im Sender. Ein gemeinsames Gespräch sei geplant.

Mehr zum Thema... Arte
Kurz-URL: qmde.de/123037
Finde ich...
super
schade
Teile ich auf...
Kontakt
vorheriger Artikel«A Team für Österreich»: Mit Spaß statt Gewalt für Gesellschaftsthemennächster ArtikelJohn Barrowman kehrt zu «Doctor Who» zurück
Schreibe den ersten Kommentar zum Artikel
Weitere Neuigkeiten

Optionen

Drucken Merken Leserbrief



Heute für Sie im Dienst: Fabian Riedner

E-Mail:

Quotenletter   Mo-Fr, 10 Uhr

Abendausgabe   Mo-Fr, 16 Uhr

Datenschutz-Info

Letzte Meldungen

Werbung

Mehr aus diesem Ressort


Jobs » Vollzeit, Teilzeit, Praktika


Surftipp


Surftipps


Werbung