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Kai Gniffke wird neuer SWR-Intendant

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Der Chefredakteur von ARD-aktuell soll als Intendant den SWR in die multimediale Zukunft führen.

In Stuttgart hat der SWR durch ein komplexes Wahlverfahren bestimmt, wer künftig den Intendantenposten bekleidet. Zur Wahl standen Kai Gniffke, der Chefredakteur von ARD-aktuell, sowie die SWR-Landessenderdirektorin Baden-Württemberg, Stefanie Schneider. Im zweiten Wahlgang wurde Kai Gniffke für den Posten bestätigt. Gottfried Müller, Vorsitzender des SWR-Rundfunkrates, sagte schon im Vorfeld der Wahl, dass es das größte Ziel in der neuen Intendanten-Amtszeit sei, "den SWR in Zeiten des digitalen Wandels mit neuer Führung bestmöglich aufzustellen".

Gniffke erklärte, sich dieser Aufgabe anzunehmen, darüber hinaus erläuterte er, es sich zur Pflicht zu machen, hinter den Kulissen sowie im laufenden Programm den SWR diverser zu gestalten und so die Lebensrealität repräsentativer abzubilden.

Die Kandidatenauslese des SWR stieß vorab jedoch auf Kritik. Mehrere Branchenbeobachter sahen die zwei Vorschläge einer SWR-Arbeitsgruppe als schwach an und gaben Unterstützung für einige andere Namen aus dem ursprünglich 15 Bewerber starken Kandidatenpool kund, wie etwa für NDR-Chefredakteur Andreas Cichowicz. Auch der ehemalige SWR-Intendant Peter Voß bemängelte die Vornominierungen. In der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung' nannte er sie "ein Armutszeugnis für die Gremien des Senders".

Der bisherige SWR-Intendant war Peter Boudgoust, der seinen Vorgänger Peter Voß im Mai 2007 (nach einer Wahl im Dezember 2006) im Amt beerbt hat. Seither wurde er zwei Mal in seiner Position bestätigt, zuletzt am 8. Mai 2016. Im Dezember vergangenen Jahres verkündete Boudgoust dann seinen Rücktritt vom Intendantenposten, den er nach seiner Wiederwahl eigentlich bis zum April 2022 inne hätte. Als Grund nannte er sein Alter von 65 Jahren sowie die Erkenntnis, dass es hochmütig sei, sein Amt so lange wie möglich auszuüben. Seinen Posten als Präsident des Kultursenders arte möchte Boudgoust wiederum nach jetzigem Stand bis zum Ende seines Mandats im Jahr 2020 beibehalten.

Um den SWR-Intendantenposten zu erhalten, muss man die Mehrheit der Stimmen der gesetzlichen Mitglieder des Wahlgremiums auf sich vereinigen. Da der SWR der öffentlich-rechtliche Sender für zwei Bundesländer ist, nämlich für Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, gilt es außerdem, die Hälfte der Stimmen jeweils aus beiden Ländern zu sichern. Zwei Wahlgänge sind nach diesem Verfahren vorgesehen, ein dritter zu einem leicht verändertem Regularium würde nach sechs Wochen Wartezeit erfolgen.

"Ich gratuliere Kai Gniffke zur Wahl als Indendant des SWR", teilte nun Ulrich Wilhelm, ARD-Vorsitzender und BR-Intendant mit. "Mit ihm rückt ein erfahrener Progammmacher an die Spitze der Zwei-Länder-Anstalt, der für den Anspruch des öffentlich-rechtlichen Rundfunks steht. Als Chefredakteur von ARD-aktuell hat er über viele Jahre das Nachrichtenangebot der ARD ausgebaut und im Digitalen zukunftsfähig gemacht. Für sein neues Amt wünsche ich ihm viel Erfolg. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit!"

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