Boeer ist derzeit in der donnerstags um 20.15 Uhr gezeigten neuen RTL-Krimiserie «Die Draufgänger» zu sehen.
Jetzt spricht die Branche Klartext: Schauspieler, Moderatoren, Entscheider – sie alle kommen in der Reihe „Hot oder Schrott“ zu Wort. Was ist für sie momentan ein absolutes Highlight und was zum Vergessen? Diese Woche nimmt Schauspieler Dominic Boeer Stellung - und spricht auch über seine neue Serie «Die Draufgänger», die donnerstags bei RTL läuft.
Hot:
Obwohl die Quote für den einzigen echten Late-Night-Talker des Landes Harald Schmidt zur Zeit wohl eher das Gegenteil von hot ist, gehört er für mich unbedingt ins deutsche Fernsehen.
Der „hotteste“ Film der Woche läuft momentan im Kino. Kunst und Unterhaltung passen leider viel zu selten zusammen, aber die faszinierende Mischung aus Drama und Thriller und der fantastische Ryan Gosling in der Hauptrolle haben mich in «Drive» restlos begeistert.
Hot finde ich natürlich auch «Die Draufgänger» auf RTL. In einem Genre, in dem deutsche Krimi-Produktionen allzu oft als Kopien hervorragender Schweden-Krimis daherkommen, tut es gut, dass in dieser Serie eben nicht auf nicht trostlose Bilder, flüsternde Darsteller, düstere Stimmung und dramatisches Orchester gesetzt wird. Mal wieder gute Laune haben, mal politisch unkorrekt sein und sich mit viel Ironie und Spaß die Hände dreckig machen. Männer eben mal wieder Cowboys sein zu lassen, das finde ich hot. (Ist es eigentlich auch hot, Dinge hot zu finden, an denen man selber beteiligt war? Wieso eigentlich nicht?)
Schrott:
Er kann es nicht lassen: zum gefühlt 89zigsten Mal tingelt Norbert Blüm durch die Talkshows, um sich als einfacher Arbeiter, Rentenheld und Kämpfer für den „kleinen Mann“ zu profilieren. Wer so dringend gemocht werden will nervt einfach auf Dauer.
Noch peinlicher fand ich da nur, dass die MDR-Sendung «Riverboat» dem Schauspieler Uwe Steimle eine Bühne geboten hat, wieder einmal den Untergang der DDR bejammern zu können. Vielleicht weiß der unbelehrbare Ostalgiker ja wenigstens zu schätzen, dass er nun vor einem Publikum sitzt, das die Freiheit hat, zu applaudieren und zu buhen, wann und wo es möchte.
Ansonsten würde ich mir noch wünschen, dass das Nachmittagsfernsehen mal ordentlich durchgeschüttelt wird: Da probiert ein Koch begleitet von einem lauten „Mmmmmh“ des Saalpublikums ein Essen, da erzählt mir die Off-Stimme der Telenovela-Heldin immer wieder, wie sehr doch ihr Herz klopft und da werden in Reality-Formaten Familien vorgeführt. Als sich Oma Gerda damals bei «Der Preis ist heiß» noch ehrlich und ganz ungescriptet über die gewonnene Kaffeemaschine gefreut hat, hatte ich mehr Spaß.