Können «Tron: Legacy»-Fans auf ein Sequel hoffen? Und winkt noch immer «Kung Fu Panda 6»? Und wie erfolgreich ist «Hangover 2»?
Der Kinosommer bedeutet stets auch die Zeit der Fortsetzungen. «Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten» hat weltweit in Rekordzeit die 700-Millionen-Dollar-Grenze an den Kinokassen überschritten, «Hangover 2» ist auf bestem Wege, die erfolgreichste Komödie aller Zeiten zu werden. Aber für jede freudige finanzielle Nachricht für Hollywood, gibt es auch enttäuschende Meldungen. Das dreitägige US-Startwochenende von «Kung Fu Panda 2» lag trotz herausragender Kritiken mit 47,7 Mio. $ deutlich hinter den 60 Millionen des ersten Teils. Die Aktien von Dreamworks Animation verloren prompt an Wert. Noch vor wenigen Monaten kündigte Studioboss Jeffrey Katzenberg an, dem rundlichen Panda insgesamt sechs Kinofilme spendieren zu wollen – diese weit schweifenden Pläne stehen jetzt wohl vorerst auf der Kippe.
Fortsetzungen sind üblicherweise sehr „frontgeladen“, was bedeutet, dass eine sehr große Mehrheit der Kinogänger am ersten und zweiten Wochenende in diese Produktionen geht, während sich der Zuschauerfluss bei Originalfilmen etwas gleichmäßiger verteilt. Und dennoch wird die Zukunft von Filmreihen nicht allein in den ersten drei Tagen ab US-Kinostart entschieden. Es besteht also noch Hoffnung für den Kung Fu Panda. Denn manchmal retten auch besonders gute DVD- und Blu-ray-Verkaufszahlen eine nach dem Kinostart tot geglaubte Fortsetzung. So etwa geschehen bei der Verfilmung von «Percy Jackson - Diebe im Olymp». Weltweit reichte es gerade einmal für rund 225 Millionen Dollar, allerdings war der Verleih 20th Century Fox mit den Einnahmen auf dem Heimkinomarkt zufrieden genug, um am 2. März dieses Jahres, also 13 Monate nach Kinostart, eine Adaption des zweiten Buchs der «Percy Jackson»-Romanreihe in Auftrag zu geben.
Die DVD- und Blu-ray-Verkäufe sind es auch, die die Verantwortlichen des Science-Fiction-Spektakels «Tron: Legacy» mit Argusaugen beobachten. Als die Fortsetzung des Kultklassikers «Tron» im Winter 2010/2011 nach einer in ihrem Zeitumfang beispiellosen Marketing- und Promophase gestartet wurde, erhofften sich die Disney-Studios einen riesigen Kinoerfolg. Doch bereits während des 44 Millionen Dollar schweren US-Startwochenendes stellte sich heraus, dass «Tron: Legacy» wohl keine Weltsensation wird. Trotzdem zeigte man sich Insiderberichten zu Folge mit dem Startergebnis zufrieden, sicherlich auch deshalb, weil «Tron: Legacy» im Merchandisingbereich gute Zahlen schrieb und die «Tron: Legacy»-Events im kalifornischen Disney-Themenkomplex großen Zuspruch fanden.
Letzten Endes kam «Tron: Legacy» weltweit auf ein Einspielergebnis von 400 Millionen Dollar, was durchaus beachtlich ist, jedoch weit hinter anfänglichen Hoffnungen lag. Darum wird für zukünftige Pläne mit dem «Tron»-Franchise die Abwarten-Methode angesetzt. Die Trickfernsehserie «Tron: Uprising» wird vom Kinoergebnis vollkommen unbeeinträchtigt weiterhin für einen Start im Sommer 2012 entwickelt und Drehbuchideen für einen dritten «Tron»-Kinofilm existieren ebenfalls. Ob man diese in die Tat umsetzen wird, hängt weiterhin von den Heimkino-Absatzzahlen ab. In den USA machte sich die «Tron: Legacy»-DVD recht gut, die Blu-ray wiederum verkaufte sich deutlich besser. Trotzdem waren die Zahlen nicht derart überzeugend, dass sich der Verleih zu einer offiziellen Ankündigung eines dritten «Tron»-Films hat hinreißen lassen. Jetzt erscheint «Tron: Legacy» langsam in den letzten entscheidenden Märkten auf DVD und Blu-ray, darunter in Deutschland. Und die ersten Zahlen aus Deutschland sind schon mal nicht übel: Bis Sonntagmittag schaffte es der in zahlreichen unterschiedlichen Editionen veröffentlichte «Tron: Legacy» vier Mal in die Amazon-Top-20 der DVD/Blu-ray-Verkaufscharts. Darunter einmal auf Platz 1, und zwar als Kombipaket mit der Blu-ray des Originals von 1982. Keine all zu schlechten Voraussetzungen für «Tron 3».
Und auch die Kinocharts spiegeln sich bei Amazon wieder: «Hangover» belegt als DVD und Blu-ray locker-lässig zwei vordere Plätze in den Verkaufscharts. Und welcher Film eroberte problemlos die Spitze der deutschen Kinocharts? Richtig, «Hangover 2». Am Drehbuch des Nachfolgers wird schon tüchtig gewerkelt, und die Darsteller äußerten den Wunsch, für das voraussichtliche Finale nach Amsterdam zu fliegen. Sollte Teil 3 noch erfolgreicher werden, Regisseur Todd Phillips aber zu seinem Wort stehen und keinen vierten Film zulassen wollen, wer weiß? Womöglich lässt sich irgendjemand bei Warner Bros. eine Fernseh-Fortführung einfallen? Am besten als Zeichentrickserie. «Hangover Babies». Das klingt doch nach was!