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Platzt die Blase? Serie A wird ihre Rechte nicht los

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Außerdem: Der europäische Handball-Verband verhandelt mit Infront und Perform, die Formel1 wandert in Italien ins Pay-TV und Sport1 intensiviert eSport-Berichte. Zudem: Quoten von Eishockey und Bundesliga.

Ladenhüter Serie A


Sporthighlights der kommenden Woche

  • Dienstag, 19.25 Uhr: Eishockey, Adler Mannheim - EHC München (Sport1)
  • Mittwoch, 21 Uhr: Fußball, Tottenham - Manchester United (DAZN)
  • Freitag, 20.30 Uhr: Fußball, 1. FC Köln - Borussia Dortmund (Eurosport)
  • Samstag, 18.30 Uhr: Fußball, Bor. Mönchengladbach - RB Leipzig (Sky)
  • Samstag, 20 Uhr: Boxen, Internationaler Kampfabend aus Norwegen (Sport1)
  • Sonntag, 01.15 Uhr: NFL Super Bowl, Philadelphia Eagles - New England Patriots (ProSieben / DAZN)
  • Der Quotenmeter.de-Exoten-Tipp: Freitag, 02.00 Uhr: Basketball, Houston Rockets - San Antonio Spurs (DAZN)
Während die Kosten für die nächsten Übertragungsrechte an der englischen Premier League für einen Zeitraum von drei Jahren auf astronomische 7,7 Milliarden steigen könnten, scheinen Anbieter derzeit nicht einmal ein Siebtel dessen für die Verwertungsrechte an der italienischen Serie A aufbringen zu wollen. Seit Beginn der Verhandlungen strebt die Serie A an, im Zeitraum zwischen 2018 und 2021 rund 1,05 Milliarden Euro an Einnahmen durch die Vergabe von Verwertungsrechten zu erlösen. Bislang liegen die Vorstellungen der Ligaverantwortlichen jedoch noch weit von den Geboten verschiedenster Anbieter entfernt. Dabei befinden sich die Parteien nun schon in der zweiten Verhandlungsrunde, nachdem die Serie A im Herbst einen ersten Anlauf aufgrund zu geringer Gebote abbrach.

Bis zum 22. Januar reichten Interessenten an der Serie A schließlich neue Angebote ein, mit denen sich die Liga allerdings noch immer unzufrieden zeigt. Mehrere italienische Medien bezifferten die Summe der Angebote für die verschiedenen Verwertungspakete auf nicht einmal 800 Millionen Euro, womit diese also noch immer knapp 200 Millionen Euro unter den Vorstellungen der Serie A lägen. Zum Vergleich: Die deutsche Bundesliga wird bis 2021 etwa 900 Millionen von Sky und Eurosport erlösen. Unter den fünf Bietern für mindestens eines der Hauptpakete der Serie A befinden sich Sky Italia, Mediaset, Italia Way, Telecom Italia und Perform, zu dem unter anderem DAZN gehört, dass derzeit Live-Rechte an der Übertragung der Serie A-Spiele in Deutschland hält.

Dem Vernehmen nach beläuft sich Sky Italias Angebot für das Hauptpaket A (Pay-TV Satellit/Kabel von Spielen von acht Topvereinen) auf derzeit 261 Millionen Euro, wobei Sky Italia bereit wäre, für die Stream-Variante des gleichen Pakets weitere 170 Millionen Euro zahlen würde. Damit liegt Sky Italia nur leicht über den geforderten Mindestsummen, die der Pay-TV-Anbieter für das Paket D1+D2 (Spiele der 12 anderen Vereine, alle Plattformen) sogar deutlich unterbot. Statt der geforderten 260 Millionen Euro sollen Italia Way und Mediaset für Paket B (wie Paket A, aber für Pay-TV via DVB-T) lediglich ein Gebot über 200 Millionen Euro abgegeben haben. Die Rechteagentur Mediapro gab derweil ein Angebot für alle Rechte in Höhe von 990 Millionen Euro ab. Derzeit wird damit gerechnet, dass die Serie A zeitnah Angebote für ein oder zwei Pakete annehmen, danach aber in weitere Einzelverhandlungen mit den Bietern gehen wird. Die noch offene Möglichkeit, alle Rechte an Mediapro zu vergeben, die den Preisvorstellungen der Serie A liegen bereits recht nahe kommen, verschafft der Liga weiteren Verhandlungsspielraum. Dieser Schritt würde eine finale Entscheidung weiter verzögern, denn Mediapro müsste dann wieder in Gespräche mit Sendern und Plattformen einsteigen.

Von Sport1 zu eSport1


Die Zukunft von Sport1 wird noch digitaler, jüngst gab der deutsche Sportsender nämlich bekannt, sein Engagement im Bereich eSports weiter zu intensivieren. Hierfür errichtete der Münchner Privatsender schon im Herbst 2017 eine eigene Unit, die ihren Fokus auf digitale Angebote im Bereich Online, Mobile und Social Media setzt. Im Zuge dessen soll der bereits bestehende eSports-Channel auf der Internetplattform des Senders im zweiten Quartal 2018 einen Relaunch erhalten. Auch ausgewählte Formate und Live-Events im Free-TV zählen zur neuen eSports-Strategie Sport1‘. Angekündigt wurden hierfür beispielsweise das Saisonfinale 2018 der TAG Heuer Virtuellen Bundesliga (VBL), das Sport1 in Kooperation mit Videospieleentwickler EA Sports am 31. März und 1. April erneut überträgt.

Pascal Damm, COO Digital Sport1, kündigte an, das Sport1-Engagement im Bereich eSports künftig weiter auszubauen „mit dem Ziel, das Thema in Deutschland in den Mainstream zu bringen.“ Anspruch se es dabei „im komplexen und fragmentierten eSports-‚Dschungel‘ Kompass zu sein und als etabliertes Sportmedium wichtige sportjournalistische Einordnung zu bieten“, so Dominic Multerer, Director eSports TV & Digital. Im November 2015 startete Sport1 erstmals einen eigenen eSport-Channel auf Sport1.de. Seither folgten Berichterstattungen zur digitalen Sportart im Fernsehen, in der 2016 gelaunchten Sport eSports App, auf Themen-Channels in den Sport1 News- und Video-Apps oder auf den Social Media-Kanälen.

Sky & die Formel 1: All-In in Italien, Aus in Deutschland


Die Rechteverhandlungen für die Formel1 gingen zuletzt in die finale Phase und sorgten für einige Überraschungen. Im Mittelpunkt häufig: Sky. Während bekannt wurde, dass der Pay-TV-Anbieter in Deutschland RTL das Feld überlässt, bewahrheiteten sich nun auch die Gerüchte, dass in Italien Sky Italia exklusiv die neuen Rechte hält. Interessant gestaltet sich Skys Formel1-Engagement auch in England. Dort zeigt Sky ab 2019 exklusiv alle 21 Grand Prixs. In diesem Jahr besitzt Channel 4 im Free-TV noch die Rechte, bis zu zehn Rennen auszustrahlen. Eine Ausnahme gibt es beim von 2019 bis 2024 laufenden Deal jedoch: Der Große Preis von Großbritannien wird jenseits der Nordsee auch frei empfangbar zu sehen sein.

Handball-Verband bandelt mit Infront und Perform an


Eine im September vom europäischen Handball-Verband begonnene Ausschreibung für Marketing- und Übertragungsrechte trägt nun Früchte. Aus dem Prozess gingen Infront und Perform als vorläufiger Sieger hervor. Mit beiden Firmen soll nun intensiv verhandelt werden - scheitern die Gespräche, gibt es weitere Interessenten. Infront ist eine Sportrechte-Agentur, Perform betreibt die Plattform Spox und den Dienst DAZN. Was heißt das konkret? Gut möglich, dass künftige Handball-Europameisterschaften bei ARD/ZDF (über Infront) und die nicht-deutschen Spiele bei DAZN laufen. Auch bei der Handball-Champions League, noch bis 2020 bei Sky unter Vertrag, könnte DAZN bald einen Fuß in die Tür bekommen. Perform denkt hier freilich nicht nur an Deutschland, sondern auch an andere Regionen. So will DAZN ja auch Italien und Spanien Fuß fassen.

Bam! Bundesliga-Bestwert


Jubel im Hause Sky: Kurz nachdem bekannt wurde, dass die Bundesliga-Hinrunde die populärste aller Zeiten war - teils mit Reichweitengewinnen von rund einem Drittel, stellte die Konferenz am Samstag (unter anderem mit Bayern gegen Hoffenheim) einen neuen Reichweiten-Rekord auf. Ab 15.30 Uhr kam Sky auf im Schnitt 1,70 Millionen Zuschauer, rund 0,73 Millionen entschieden sich dabei übrigens für die Konferenz des Senders, rund 0,97 Millionen Menschen wollten eines der fünf Spiele in voller Länge sehen.

Eiskalter Sonntag


Gleich zwei Eishockey-Events hatte Sport1 am Sonntag im Gepäck. Ab kurz vor 17 Uhr das Spiel des Zweiten gegen den Dritten in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) - Nürnberg gegen Berlin, das erst im Shoot-Out mit 2:1 für die Franken beendet wurde. Die extra-lange Übertragung (bis 19.35 Uhr) kam im Schnitt auf 0,22 Millionen Zuseher insgesamt. Dem Sportsender bescherte das ordentliche 0,9 Prozent insgesamt und genau ein Prozent bei allen Zuschauern. Weniger erfolgreich war ab 21.45 Uhr dann die Übertragung des All-Star-Games der National Hockey League (NHL), die mit 0,5 Prozent Marktanteil insgesamt und 0,6 Prozent bei den Jungen Vorlieb nehmen musste. Rund 80.000 Leute sahen bis weit nach Mitternacht zu.

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