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«Deutschlands Beste!»: ZDF-Fernsehrat schaltet sich ein

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Nachdem man Manipulationen an der Rangliste eingeräumt und damit einen Skandal ausgelöst hat, gerät Show-Chef Oliver Fuchs nun immer mehr unter Druck. Der Fernsehrat plant eine Sondersitzung.

Quoten von «Deutschlands Beste!»

Mit 4,15 und 4,22 Millionen Zuschauern war die zweiteilige Show Anfang Juli ein Quotenerfolg, die Marktanteile lagen bei 15,4 und 17,3 Prozent. Interessant: Während beim Gesamtpublikum die zweite Folge der 50 besten Frauen erfolgreicher abschnitt, lag bei den 14- bis 49-Jährigen die Ausgabe der Männer mit 9,7 gegenüber 8,0 Prozent in Front.
Das Umfeld der Fußball-Weltmeisterschaft ist nicht nur für die Politik immer wieder dankbar, um schwierige Entscheidungen fernab der nationalen Zustimmung zu treffen, auch der eine oder andere Skandal geht im Zuge der Fußball-Dominanz gerne einmal unter. Im Falle der Ranking-Show «Deutschlands Beste!» ist das Zweite Deutsche Fernsehen hingegen in die Offensive gegangen, nachdem in der vergangenen Woche Manipulationen am Ranking eingestanden wurden. Nachdem Programmchef Norbert Himmler die Veränderungen an der Forsa-Umfrage als "groben Verstoß gegen die Programmrichtlinien des ZDF" bezeichnete, der zu einer Prüfung möglicher arbeitsrechtlicher Konsequenzen führen solle, weitet sich die Affäre nun nochmals aus.

Trotz der Sommerpause hat sich am Montag der ZDF-Fernsehrat in einer Sondersitzung als Kontrollinstanz des Mainzer Senders eingeschaltet, um den Geschehnissen auf den Grund zu gehen und umfassende Aufklärung zu leisten. Denn zahlreiche Fragen sind bislang noch ungeklärt: Wer zeichnet konkret für den Betrug am Zuschauer verantwortlich, inwiefern und zu welchem Zeitpunkt hatten die Vorgesetzten Kenntnis über die Machenschaften, wie reagierten sie darauf? Und wurde versucht, die Aufklärung des Falls zu verhindern oder zu verschleppen?

Der Ausschuss um den Fernsehratsvorsitzenden Ruprecht Polenz möchte allerdings nicht nur das Vergangene aufarbeiten, sondern auch konkrete Vorschläge machen, wie derartige Skandale in Zukunft bereits vor der TV-Ausstrahlung verhindert werden können. Hierfür lässt man sich allerdings noch etwas Zeit, erst am 19. September soll die entsprechende Sitzung stattfinden. Polenz ist sich der Verantwortung des Fernsehrats bewusst: "Es geht nicht nur darum, dass gegenüber den dafür Verantwortlichen die notwendigen Konsequenzen gezogen werden. Es muss auch verlässlich sichergestellt werden, dass sich solche Vorgänge in Zukunft nicht wiederholen können."

Als hochrangiges Opfer der Ranking-Affäre könnte letztlich Oliver Fuchs herhalten müssen, der seit knapp zwei Jahren bei den Mainzern den Bereich Show und Unterhaltung leitet. Da «Deutschlands Beste!» Teil seines Verantwortungsbereichs ist und sich große Erfolge unter seiner Führung bislang in argen Grenzen halten, ließe sich mit einer Entlassung oder einem Rücktritt von Fuchs ein Exempel statuieren. Doch auch hier gibt es bislang nur Gerüchte und Vermutungen über die aus Quotensicht erfolgreiche Ranking-Show (siehe Infobox oben).

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