Die Kritiker

«Das Duo: Liebe und Tod»

von

Story


Eine Bankangestellte wurde ermordet, und das Duo nimmt die Ermittlungen auf. Schnell stoßen Clara Hertz und Marion Ahrens auf eine Reihe von potenziellen Verdächtigen in der Bank, aber auch im privaten Umfeld der Toten. Besonders pikant ist allerdings, dass der Direktor der Bank mit Clara Hertz vor Monaten eine kurze Affäre hatte, die nicht ohne Folgen blieb: Clara Hertz ist schwanger.

Sie lernt den Vater des Kindes in seiner Arbeitsumgebung neu und anders kennen und muss sich immer wieder fragen, wie ihre Zukunft aussieht, und ob sie sich eine gemeinsame Zukunft mit diesem Mann vorstellen kann.

Immer wieder wendet sich im Laufe der Ermittlungen das Blatt, die möglichen Tatverdächtigen reichen von einem Promi-Juwelier bis zu einem ehemaligen Bankräuber, der eine Beziehung zu der Toten hatte. Es kommt schließlich zu einem dramatischen Showdown in der Bank, der Täter will einen "suicide by cop" erzwingen und nimmt ausgerechnet Claras ehemaligen Lover als Geisel.

Darsteller
Charlotte Schwab («Alarm für Cobra 11») ist Marion Ahrens
Lisa Martinek («Meine Tochter nicht») ist Clara Hertz
Peter Prager («Der Landarzt») ist Viktor Ahrens
Bernhard Piesk («Weissensee») ist Frank Düblin
Nina Kunzendorf («Hurenkinder») ist Christiane Winkler
Roman Knizka («Groupies bleiben nicht zum Frühstück») ist Robert Lilienthal
Martin Feifel («Der Bergdoktor») ist Peter Müller

Kritik
Der Mordfall, den Marion Ahrens und Clara Hertz in der neuen Ausgabe von «Das Duo» eigentlich aufzuklären haben, rückt im Drehbuch von Eva und Volker A. Zahn über weite Passagen in den Hintergrund. Den Fokus legt man mehr denn je auf Claras Privatleben und findet dafür schnell einen Anlass: Clara ist schwanger.

Und schon befindet man sich knietief in der Melodram-Soße, diverse Unglaubwürdigkeiten inklusive. Denn schnell wird klar, dass ihr Ex-Lover (und, nebenbei bemerkt, auch der Vater ihres ungeborenen Kindes) irgendwie in den Mord involviert ist, den Clara gerade aufzuklären versucht. Das bewegt sie aber keineswegs dazu, den Fall abzugeben. Natürlich – man erwartet es schon – führt das dann dazu, dass sie ihr Berufs- und Privatleben nicht mehr klar voneinander trennen kann und die Grenzen verwischen.

Leider kramt das Drehbuch dann auch noch die abgeschnittensten Zöpfe hervor. Als Clara ihrer Kollegin erzählt, dass sie vorhat, ihr Kind allein großzuziehen, bekommt sie schnurstracks zu hören: „Findest du das richtig?“ Und auch sehr schön vorwurfsvoll: „Ein Kind, das braucht doch seinen Vater.“ Bei diesem kurzen Anriss belässt man es dann auch – dass die Wirklichkeit komplexer ist, interessiert «Das Duo» nicht. Hier werden schnell die bigotten Stammtischparolen ausgepackt, und schon geht’s weiter im Text. Eva Herman wird es lieben.

Der eigentliche Krimi-Plot hat dann mehr den Flair eines Füllstoffs. Munter wird vor sich hin ermittelt gegen schmierige Banker und dekadente Millionäre. Jeder hat sein Motiv, jeder hatte seine Gelegenheit, jede Figur ist gleich oberflächlich gezeichnet. Das retten leider auch nicht mehr die netten Referenzen auf Alfred Hitchcock. Im Gegenteil – denn sie lassen die szenische Umsetzung von Peter Fratzscher nur umso hilf- und stilloser aussehen.

Beim Schauspielerensemble bleibt dagegen alles beim Alten: Charlotte Schwab ist immer noch die weitaus kompetentere Schauspielerin des Duos, da Lisa Martinek es stets nur beim selbstgefälligen Pathos und bei der überzeichneten Mädchenhaftigkeit belässt. Schwab macht ihre Sache da deutlich organischer. Doch auch sie kann das müde Plot-Geplänkel nicht mehr retten – «Das Duo: Liebe und Tod» endet im dramaturgischen „suicide by stupidity“.

ZDFneo strahlt «Das Duo: Liebe und Tod» am Mittwoch, den 26. Oktober 2011, um 21.00 Uhr aus. Am Samstag, den 29. Oktober, 2011 erfolgt um 20.15 Uhr die Wiederholung im ZDF.

Kurz-URL: qmde.de/52825
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