Primetime-Check

Mittwoch, 15. November 2006

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Das wohl langweiligste Programm, welches gestern Abend gesendet wurde, hatte die meisten Zuschauer. Gähnen gepaart mit Entsetzen war die Standarthaltung beim Fußballländerspiel der DFB-Elf gegen den Fußballzwerg Zypern. Da hätten die im Bild gezeigten Mainzelmännchen vielleicht ein spannenderes Spiel absolviert. Mit 10,94 Millionen Zuschauern lag die Übertragung deutlich in Front. Das ZDf freut sich über einen Marktanteil von 33,1 Prozent. Auch in der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen lag das von Bela Rethy kommentierte Spiel in der Zuschauergunst ganz vorne: 3,85 Millionen Menschen sahen zu (29,1 %).

Auf Platz zwei folgt die Nachrichtensendung «heute-journal» mit Marietta Slomka, die geschickt in der Halbzeitpause des Fußballspiels platziert wurde. Das Mainzer Nachrichtenteam freut sich heute also über 8,77 Millionen Zuschauer – mehr als jeder Vierte sah die Sendung. Auch in der Zielgruppe wurden mit 21,4 Prozent sehr gute Werte erzielt.

Das erfolgreichste Programm, was nichts mit Fußball zu tun hatte, lief in der ARD. Der Film «Liebe ist die halbe Miete» bewegte 4,8 Millionen Menschen zum Einschalten (14,3 %). Bei den 14- bis 49-Jährigen war der Film eher weniger angesagt. Mit weniger als einer Million Zuschauer und einem Marktanteil von sieben Prozent landete die Produktion nur auf Rang 12. Ähnlich erging es auch «Der Kanzlerin», die direkt nach dem Fußball gesendet wurde. Insgesamt hievten 3,20 Millionen Zuschauer die Reportage auf Position vier, bei den Werberelevanten blieb unter dem Strich aber nur ein zehnter Platz.

Dort hieß das erfolgreichste Programm, das nichts mit Fußball zu tun hatte, «Die Super Nanny». 3,20 Millionen Zuseher bedeuteten zwar nur unterdurchschnittliche 9,5 Prozent Marktanteil bei allen für RTL, in der Zielgruppe lief es aber besser. Hier erreichte Katharina Saalfrank auf genau 15 Prozent – ein sehr guter Wert, wenn man bedenkt, dass Fußball im Gegenprogramm lief. Mit dem Real-Life-Format nicht mithalten konnte Renovierungsqueen Tine Wittler. Ihre Spezialausgabe von «Einsatz in vier Wänden» kam am Mittwochabend nut auf 2,46 Millionen Menschen – der erzielte Marktanteil von 7,7 Prozent dürfte die Kölner ganz und gar nicht zufrieden stellen.

Ähnlich schwach lief der Abend für Sat.1: «Clever» und «Ein Fall für den Fuchs» holten beim Gesamtpublikum nur einstellige Werte: Die Show mit Barbara Eligmann und Wigald Boning wurde von 2,40 Millionen Menschen verfolgt (7,1 %). Im Primetimeüberblick reicht das nur für den 13. Platz. Der Krimi «Ein Fall für den Fuchs: Schachmatt» musste sogar noch Zuschauer abgeben: 2,13 Millionen Zuschauer ergaben nicht nur eine niedrige Quote von 8,5 Prozent, sondern auch einen Platz im hinteren Tabellenfeld – Position 17 für Walter Sittler. Ähnliche Regionen lernt er bei den 14- bis 49-Jährigen kennen: Hier kam das Format mit 0,88 Millionen Zusehern (8,4 %) auf Platz 15.

Auch ProSieben dürfte nicht ganz zufrieden sein mit dem neuen Mittwoch. Die Blockbuster liefen Mitte der Woche in der Regel besser als Kati Witts Eisshow «Stars auf Eis». Am gestrigen Abend sahen 2,32 Millionen Bundesbürger zu, was einem Marktanteil von 7,4 Prozent bei den Zuschauern ab drei Jahren entspricht. 1,45 Millionen waren hiervon zwischen 14 und 49 Jahren alt – die Quote in der so genannten Zielgruppe betrug damit 11,2 Prozent – ein guter Wert. «TV Total» hatte es im Anschluss schwerer und kam bei den Werberelevanten nicht auf zehn Prozent Marktanteil, sondern musste sich mit 9,6 Prozent und der damit verbundenen Einstelligkeit zufrieden geben (Platz 19 bei den Werberelevanten)

RTL II holte am Mittwoch mit seinen Sci-Fi-Formaten recht gute Werte. Vor allem «Stargate» kam ab viertel nach neun mit 7,1 Prozent in den grünen Bereich. Nur bei der Doppelfolge von «Andromeda» stand die fünf vor dem Komma. Mies verlief der Abend für kabel eins: Die Doppelfolge von «Taken» erreichte bei den Zuschauern ab drei Jahren nur 1,7 Prozent Marktanteil und auch die Werte in der Zielgruppe enttäuschten. Hier schlugen 2,7 Prozent zu Buche.

Im Vergleich zur Vorwoche abgegeben hat VOX am Mittwoch. Bislang war der Tag für die Macher stets eine einzige Freude, jetzt – ohne «CSI» - muss man sich sein Publikum erst wieder erkämpfen. Das war am gestrigen Abend natürlich schwer, denn «Criminal Intent» musste gleich beim ersten Einsatz um 20.15 Uhr gegen König Fußball antreten. Die Serie schlug sich dennoch recht wacker und lockte 3,17 Millionen Menschen vor die Bildschirme. Somit war die Krimiserie das sechst meistgesehene Format des Abends. In der Zielgruppe kam die Serie aus der Schmiede von Dick Wolf auf 12,5 Prozent Marktanteil – ein guter vierter Rang bei den 14- bis 49-Jährigen war die Folge.

Ebenfalls leicht schwächer als in der Vorwoche lief auch die US-Serie «The Closer», die nicht mehr auf über drei Millionen Zuschauer kam. Die zweite Folge musste sich mit durchschnittlich 2,61 Millionen Menschen zufrieden geben – der Marktanteil lag bei den Zuschauern ab drei Jahren bei 8,1 Prozent und in der werberelevanten Zielgruppe bei 11,3 Prozent.

Die Tagesmarktanteile:
Bei den Zuschauern ab drei Jahren ergab sich ein sehr deutliches Bild. König Fußball sei Dank gewann das ZDF hier sehr deutlich mit 18,4 Prozent Marktanteil. Auf Position zwei kam die ARD mit genau 13 Prozent. RTL muss sich mit Position drei zufrieden geben – mehr war mit 12,1 Prozent Marktanteil nicht drin. Sat.1 kommt mit 9,7 Prozent auf Platz vier, ProSieben liegt auf dem fünften Platz (6,4 %). Knapp hinter der roten Sieben liegt VOX mit 6,3 Prozent. Dahinter: RTL II (3,1 %) und kabel eins (2,9 %).

Bei den 14- bis 49-Jährigen gewann trotz des Fußballspiels der Kölner Sender RTL – Respekt. Der Sender von Anke Schäferkordt kam auf 14,5 Prozent Marktanteil und lag somit deutlich vor dem ZDF, welches mit 12,6 Prozent auf Platz zwei kam. Dritter wurde am Mittwoch ProSieben: Der Münchner Sender kam im Schnitt auf 10,9 Prozent Marktanteil. Ebenfalls zweistellige Marktanteile verbuchte Sat.1: 10,1 Prozent genügen für Position vier. VOX kam nicht mehr auf zweistellige Werte (wie am vergangenen Mittwoch): 9,1 Prozent Marktanteil sind aber dennoch ein guter Wert. Die ARD erreichte genau sieben Prozent, RTL II 5,4 Prozent und kabel eins kam auf 4,9 Prozent Marktanteil.

© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
Kurz-URL: qmde.de/17452
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