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Bayern1: Warum das Jahr 2016 so entscheidend war

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Krise gemeistert – und seit drei Jahren so erfolgreich wie nie zuvor. Die Oldie-Welle ist einer der Radiostars dieser Tage.

Am 15. Juli ist für Deutschlands Radiomacher wieder Zeugnis-Tag. Dann werden die wichtigen Media-Analyse-Zahlen aktualisiert. Schon im April gab es eine solche Erhebung, doch jeweils die zweite eines Jahres im Sommer legt die Werbepreise für das komplette nächste Jahr fest. Bis zur MA II 2020 stellt sich Quotenmeter.de jede Woche die Frage: Wie steht es eigentlich um die langfristige Entwicklung Deutscher Sender im klassischen Radio, einem Feld, dem seit Jahren schon das Aussterben nachgesagt wird. Wir haben dazu die Langzeit-Entwicklung von elf großen Stationen überprüft.

Ein bisschen in Erinnerungen schwelgen, Musik aus vergangenen Zeiten hören. Das ist schon immer die Strategie von Bayern1, dem Oldie-Kanal des Bayerischen Rundfunks gewesen. 1948 erfolgte der Sendestart, damals noch als sehr traditionelles und klassisches Programm. Dass 70 Jahre später mal englischsprachige Texte Einzug in die Musikrotation finden würden, das war damals sicher noch undenkbar. Inzwischen wird Bayern1 von Maximilian Berg geleitet. Im Herbst 2013 erfolgte die musikalische Umstellung, seitdem werden vermehrt 70er und 80er gespielt. Das machte sich danach durchaus bezahlt. Im Sommer 2015 kam Bayern1 etwa auf 1,011 Millionen Hörer in der durchschnittlichen Stunde (werktags, sechs bis 18 Uhr). Auch im Frühjahr 2016 sahen die Zahlen mit nun sogar 1,027 Millionen sehr gut aus. Doch schon im Laufe des Jahres 2016 zeigte sich, dass an Stellschrauben gedreht werden muss. Im Sommer 2016 gingen die Hörerzahlen auf 985.000 in der durchschnittlichen Stunde zurück.

Entsprechend war dann auch 2017 ein eher schweres Jahr für den Sender. Die Reichweiten blieben bei der Frühjahrs-Erhebung bei 983.000 – für die MA I 2017 wurden allerdings auch die Anruftätigkeiten der Marktforscher aus dem kompletten Jahr 2016 hergenommen. Dabei war 2016 ein ganz entscheidendes Jahr für den Sender. Musikalisch entschied man sich, sehr softe und aktuelle Nummern einzustreuen – und trat somit ein ganz kleines bisschen in Konkurrenz auch zur öffentlich-rechtlichen Schwesterwelle Bayern 3. Das zeigte schnell Wirkung. Schon bei der ersten Erhebung 2018 stieg die Hörerzahl auf 1,129 Millionen. Bei der MA II 2018 und der MA I 2019 lag der Wert dann etwas niedriger (1,017 und 1,018) – blieb aber dennoch auf sehr hohem Niveau stabil. Bei der jüngsten Ausweisung der Zahlen stieg die Reichweite wieder auf 1,141 Millionen Zuhörer pro Stunde.

Somit gelang Bayern1 ein wahres Kunststück. Man überholte insgesamt nicht nur den langjährigen bayerischen Marktführer Antenne Bayern (bei allen sechs zurückliegenden Ausweisungen hatte Bayern1 höhere Reichweiten), sondern legte sich zuletzt sogar vermehrt an die Spitze aller deutschen Radiostationen. 2016 wurde genau hierfür der Grundstein gelegt.

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