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5 Fernsehformate und ihre markanten Rocket Beans TV-Pendants

von   |  8 Kommentare

Seit Anfang 2015 sendet Rocket Beans TV als erster und einziger deutscher 24-stündiger Internetsender. Welche Formate ähneln klassischen TV-Formaten und wie hebt sich Rocket Beans TV von diesen ab?

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«Sat.1 Frühstücksfernsehen» vs. «#MoinMoin»


Faszination Morningshows: Teilweise über 500.000 Zuschauer starten werktags mit Formaten wie dem «Sat.1 Frühstücksfernsehen» oder RTLs «Guten Morgen Deutschland» ab 5.30 Uhr in den Tag. Für nicht wenige Menschen gehören die Magazine am Morgen mit Nachrichten, Ratgeberthemen und Interviewgästen fest zum Tagesablauf dazu, anders ist der ungebrochene Erfolg der Morningshows nicht zu erklären. Doch welcher junge Mensch, ob Schüler oder Student, widmet sich in aller Herrgottsfrühe dem Fernseher? Für die Spätaufsteher unter den Morningshow-Fans schuf Rocket Beans TV «#MoinMoin», das je erst um 10.30 Uhr auf Sendung geht.

Ganz minimalistisch, wie es bei Rocket Beans TV-Formaten häufiger der Fall ist, erwarten Zuschauer dabei wechselndes Hosts, die sich je nach Person anderen inhaltlichen Schwerpunkten widmen, mal auf aktuelle Anlässe eingehen, mal auf zeitlose Themen. So kommt jede Ausgabe wie eine kleine Wundertüte daher, die keinem festen Ablaufplan folgt, sondern ganz unterschiedliche Stimmungen und Themen bedient. Inhaltlich ähnelt die werktägige Morningshow dem Frühstücksfernsehen nur dahingehend, dass humoristische Rückblicke auf das Programm des Vortags aufgegriffen werden oder eine Vorschau auf das Tagesprogramm bei Rocket Beans TV gegeben wird. Doch sicher ist auch in «#MoinMoin» stets die Interaktion mit den Zuschauern, die sich über Twitter und Reddit rege am Format beteiligen, was im Rahmen von Morningshows im klassischen Fernsehen deutlich weniger gut funktioniert.





Klassische Kochshows vs. «Nerds an Herds»


Vor wenigen Jahren erlebten Kochsendungen im deutschen Fernsehen eine kleine Renaissance, insbesondere am Nachmittag grüßte im öffentlich-rechtlichen Fernsehen sogar eine ganze Programmstrecke aus Kochformaten, in denen hochtalentierte Profiköche in Formaten wie «Die Küchenschlacht» oder «Topfgeldjäger» gegeneinander antraten. Deutlich kleinere Brötchen backen da die Nerds von Rocket Beans TV, um deren Kochkünste es oftmals nicht ganz so gut bestellt ist. Doch das macht auch den Unterhaltungsfaktor des Rocket Beans TV-Kochformats «Nerds an Herds» aus, das bis vor kurzem noch unter dem Namen «Beans on Rice» firmierte. Darin treten zwei Teams aus jeweils zwei Personen im kulinarischen Schlagabtausch gegeneinander an.

Das Format vereint dabei viele unterschiedliche Elemente, die man auch aus anderen Kochsendungen kennt. In ihren ersten zwei Staffeln gab die Live-Sendung Staffeln noch je ein zuzubereitendes Hauptgericht vor, über das die Rocket Beans TV-Community im Vorhinein jeweils abstimmte. Über ein darauffolgendes Dessert durften die Kochteams entscheiden. Im XXL-Format, das meist über eine Laufzeit von über einer Stunde verfügt, bewertet schließlich jeweils ein Überraschungsjuror, meist aus dem Rocket Beans TV-Personal die Kreationen der Teams, denen er je eine Punktzahl zwischen einem und zehn Punkten verleiht. Die Koch-Gladiatoren bestanden bisher meist aus bekannten Rocket Beans TV-Gesichtern, besonders in der jüngeren Vergangenheit gewann das Format jedoch auch immer wieder bekannte Namen von außerhalb des Hauses, beispielsweise die aus «Neo Magazin Royale» bekannte Larissa Rieß, den Rapper Rockstah oder «Sat.1 Frühstücksfernsehen»-Moderator Daniel Boschmann. Seit der Umbenennung zu «Nerds an Herds» begibt sich das Format auf eine kulinarische Weltreise und unterstellt das Motto der Sendungen jeweils einer ausgewählten Länderküche. Kochfernsehen für echte Hobbyköche und jene, die noch immer nichts vom davon verstehen.




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Es gibt 8 Kommentare zum Artikel
Familie Tschiep
30.06.2017 13:46 Uhr 1
Braucht es das ganze Me-too?

Ein anderes Format erinnert auch an dem großen Preis.

Frisch und kreativ stelle ich mir anderes vor.
Lumpenheinz
30.06.2017 21:58 Uhr 2
JA, finde ich schon.



Oft bemängeln wir doch im TV das alte Formate nicht fortgesetzt werden, obwohl sie zeitlos sind. Wenn sie dann irgendwann durch einen nicht nachvollziehbaren Zufall doch zurückgeholt werden, sind sie oft entweder komplett kaputt gestylt oder dröge inszeniert. Da find ich den preisgünstigen aber charmanten Stil bei RBTV doch ganz frisch.



Darüber hinaus gibt es ja dennoch eigene Formate. Und sowas wie "wir müssen reden" ist ja per se kein "me too" sondern einfach ein Quasselformat mit Anrufern und "Bohndesliga" ein Quasselformat über Fußball. Da ist ja keine kreative Hürde.



Bald kommt übrigens Spiele mit Bart bei Tele 5, da dreht sich das ganze dann wieder um.
Familie Tschiep
01.07.2017 01:08 Uhr 3
Bei manchen Sachen mag man nicht sonderlich viel verändern müssen, da reicht es schon, wenn man einen anderen Stil pflegt, trotzdem ist man in der Nische. Bei journalistischen Formaten liegt die Qualität nicht in der Form, sondern in der Recherche, aber die kostet Geld.



Im Showbereich sollten man keine Uraltformate reaktivieren, wenn es doch aufregende neue Ideen gibt oder spannendere alte Formate gibt.
Florence
01.07.2017 04:41 Uhr 4

Irgendwie widersprichst du dir hier selbst.



Grundsätzlich machen die Bohnen einen ausgezeichneten Job und haben eine gesunde Mischung aus kreativen Eigenkreation und einer Mischung aus klassichen Formaten die in einem neuen Mantel gepackt zielgerichteter eine jüngeres Publikum ansprechen. Daran ist rein gar nichts auszusetzen.



Und ob es so etwas braucht, entscheiden schlussendlich nur die Zugriffs- und Abrufszahlen und nicht was ein Einzelner so über all das denkt. Die Bohnen scheinen zumindest mit ihren Projketen meist den Nerv der Zielgruppe zu treffen und haben entsprechend schon einige künsterlersiche Preise für ihre Arbeit eingeheimst.
Familie Tschiep
01.07.2017 14:50 Uhr 5
Wenn man es mal mit einem richtigen Sender vergleicht, sind 50 000 in der Spitze, nicht sonderlich herausragend, es ist ein Nischenprojekt. Es scheint nicht sonderlich kostenintensiv, deswegen dürfte es sich rechnen. Ich wünsche mir, dass so die Zukunft des Fernsehens nicht aussieht, das wäre eine Verradiosierung des Programms.



Jeopardy ist mit seinem Antwort-Frage-Twist ja immer noch, da kommen auch ein paar Nerdfragen, aber nicht nur.
Florence
01.07.2017 20:10 Uhr 6
Es geht doch überhaupt nicht darum, die Zuschauer ins Verhältnis zum Fernsehen zu setzen, es ging darum, dass die Bohnen mit ihrem Programm gezielt eine Zielgruppe ansprechen können, wo die TV-Sender sehr große Schwierigkeiten haben, wenn es um kreative Formate geht, die den Zeitgeist der Jugend oder jugendlich Gebliebenen treffen. In der Sache sollte man es eventuell mit Funk vergleichen, wo man schnell deutliche Qualitätsunterschiede erkennt, weil Funk kaum auf kreative Eigenprozesse setzt, sondern überwiegend externe Formate "einkauft" und diese einfach im Programm aneinander reiht, wo aber im Prinzip jegliche Verbindung mit der Mark "Funk" fehlt. Die Bohnen dagegen stehen für kreative Schaffenheit, was durch eine enge Bindung mit der Community ein deutlich besseres Profilbild ergibt.



Ob die Zukunft der medialen Unterhaltung in diese Richtung geht oder nicht, wird man sehen. Grundsätzlich sieht man aber schon seit Jahren, dass es für das klassiche Fernsehen immer schwieriger wird, die Jugend zu begeistern und das wird sich ohne großes Umdenken auch nicht mehr ändern lassen.



Den Jeopardy-Vergleich verstehe ich nicht? Meinst du denn ernsthaft, dass es bei der konzeptionellen Umgestaltung bestimmer Formate nur darum geht, "Nerd-Fragen" einzubauen? Schau dir einfach mal eine Folge von Chat-Duell an, dann siehst du, dass die komplette Interaktion mit den Zuschauern ein völlig andere ist. Einfach nur beim Familienduell ein paar Fragen zu ändern, hätte nicht im Ansatz den gleichen Effekt was die gewünschte Zielgruppe betrifft.
alex.sievers
02.07.2017 11:33 Uhr 7
Ich finde es immer recht amüsant, wenn die Kiddies oder Alternativen von heute sagen, dass sie keinen Fernseher zu Hause haben oder nicht schauen. Im Gegenzug dann aber YouTube Formate rauf und runter flimmern lassen. Es ist nichts anderes. APPLAUS APPLAUS!!!!
alex.sievers
02.07.2017 11:33 Uhr 8
Ich finde es immer recht amüsant, wenn die Kiddies oder Alternativen von heute sagen, dass sie keinen Fernseher zu Hause haben oder nicht schauen. Im Gegenzug dann aber YouTube Formate rauf und runter flimmern lassen. Es ist nichts anderes. APPLAUS APPLAUS!!!!
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