«Date My Mom»: RTL II droht der nächste Nachmittags-Flop

Das Nachmittagsprogramm ist für RTL II längst zur Dauerbaustelle geworden, bis 18 Uhr folgt schon seit Monaten eine Quoten-Enttäuschung auf die andere - und mittlerweile sind auch «Köln 50667» sowie «Berlin - Tag & Nacht» längst nicht mehr die unantastbaren Giganten des Vorabends. Seit dem 7. Dezember versucht sich der Privatsender auf dem zuvor wenig ambitioniert und noch weniger erfolgreich mit alten «Geissens»-Folgen besetzten 16-Uhr-Slot mit «Date My Mom» - einer deutschen Adaption der gleichnamigen MTV-Datingshow, die allerdings bereits vor neun Jahren eingestellt wurde. Vermisst wurde das Format zumindest von einem breiteren Publikum offensichtlich kaum.

So kam bereits die Auftaktfolge nicht über eine sehr überschaubare Zuschauerzahl von 0,27 Millionen hinaus, was deutlich zu schwachen 2,2 Prozent Gesamt-Marktanteil entsprach. In der werberelevanten Zielgruppe durften sich die Programmverantwortlichen allerdings berechtigte Hoffnungen machen, dass sich die Neuauflage auszahlen könnte - aus 0,21 Millionen jungen Interessenten resultierten ausbaufähige 5,3 Prozent. Von einem Aufwärtstrend war danach allerdings zunächst einmal nichts zu spüren: Sowohl die zweite als auch die dritte Folge gelangten nur auf desaströse 0,15 Millionen Fernsehende und 1,2 Prozent Gesamt-Marktanteil, bei den 14- bis 49-Jährigen standen nun ebenfalls viel zu schwache 2,9 und 3,0 Prozent bei jeweils 0,11 Prozent auf dem Papier.

Angesichts dieses dramatischen Flops war der Aufwärtstrend zum Ende der ersten Woche dringend nötig, um nicht schon nach wenigen Tagen eine vorzeitige Absetzung zu riskieren: Am Donnerstag gingen 0,21 Millionen Menschen mit 1,8 Prozent einher, am Freitag standen 0,29 Millionen und 2,2 Prozent auf dem Papier. Auf ähnlicher Flughöhe waren auch die Folgen fünf und sechs mit jeweils 0,27 Millionen Zuschauern und gut zwei Prozent Marktanteil unterwegs. Und in der werberelevanten Zielgruppe? Dort verzeichneten alle Folgen zwischen 4,9 und 5,3 Prozent bei Reichweiten von in der Regel knapp 200.000 - was zwar keine guten, aber zumindest annähernd durchschnittliche Werte waren.

Dagegen fiel die Folge vom Mittwoch wieder erheblich ab - auf nur noch 0,20 Millionen Fernsehende und viel zu schwache 1,6 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum, aber auch und vor allem nur 3,3 Prozent der werberelevanten Zielgruppe bei einer Reichweite von 0,13 Millionen. Tags darauf ging es zwar wieder leicht auf 4,5 Prozent der 14- bis 49-Jährigen hinauf, doch auch das war eigentlich zu wenig, um die einmal mehr richtig miesen 1,9 Prozent bei insgesamt nur 0,22 Millionen Zuschauern ab drei Jahren einigermaßen zu kompensieren. Da tat es doch gut, dass es zum Ende der zweiten Sendewoche wieder auf 5,3 Prozent hinauf ging.

Im Durchschnitt erreichten die ersten zehn Folgen von «Date My Mom» nicht einmal eine Viertelmillion Zuschauer, was zu weniger als zwei Prozent Gesamt-Marktanteil führte. Ähnlich katastrophal liefen um 16 Uhr zuletzt auch «Die Geissens». Immerhin kann die Datingshow darauf verweisen, in der Zielgruppe ein wenig zugelegt zu haben: Sechs der zehn Folgen erreichten zumindest etwa fünf Prozent Marktanteil bei im Schnitt gut 0,15 Millionen Fernsehenden - bei den letzten Einsätzen von Carmen und Robert Geiss standen hingegen nur ein einziges Mal mehr als 4,7 Prozent dieser besonders stark umworbenen Zielgruppe auf dem Papier. Zumindest ist das Publikum der MTV-Adaption also relativ jung - auch wenn selbst hier noch reichlich Luft nach oben vorhanden ist.