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Zombies auf Rekordjagd

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Die Kultserie «The Walking Dead» startet in ihre sechste Staffel und deutsche Fans müssen sich nur einen Tag gedulden. Doch was erwartet sie diesmal?

Facts zu «The Walking Dead»

  • 1.642 getötete Zombies in fünf Staffeln
  • 546 in Staffel fünf, in der ersten waren es lediglich 69
  • 211 Zombies gehen auf die Rechnung von Rick, Glenn kommt auf 185 und Daryl auf 171
  • 67 mal "Carl?!?" (pro Folge einmal)
  • 144 Comics sind bisher erschienen
  • 12 Staffeln sind geplant
  • Komparsen sollen Zombies so spielen, als würde man sie nachts aus einer Bar schleifen.
walkingdeadkills.com / walkingdead.wikia.com
Ab Montag, den 12. Oktober, ist es wieder soweit, die Zombies von «The Walking Dead» treiben ab 21.00 Uhr erneut ihr Unwesen auf dem Fox Channel. Die Fans aus Deutschland kommen somit bereits einen Tag nach US-Premiere in den Genuss der neuen Episoden. Nach dem dramatischen Finale von Staffel fünf sieht sich die Gruppe um Rick (Andrew Lincoln) im vermeintlich sicheren Alexandria neuen Gefahren ausgesetzt. Die Zone, die als Hoffnung für ein neues zuhause diente, sieht sich gleichzeitig auf vielfältige Weise bedroht. Während die Protagonisten der ersten fünf Staffeln zu einer Art Sinnbild für den Kampfgeist und die Bereitschaft alles Nötige zu tun, um zu überleben, werden sie zu Vorbilder für die anderen Bewohner von Alexandria stilisiert. Diese nehmen sich ein Beispiel an der harten Gangart von Rick, Daryl (Norman Reedus) und Michone (Danai Gurira). Die Gruppe, die in fünf Staffeln mehrfach an ihre Grenzen stieß und teilweise darüber hinaus musste, erkennt unterdessen, dass sie den eingeschlagenen Weg nicht fortsetzen kann. Die Helden müssen weniger gewalttätig und pragmatisch vorgehen, sind allerdings noch immer fest entschlossen ihre neue Heimat gegen alle Feinde, von außen und innen, zu verteidigen, koste es was es wolle.

Inzwischen genießt die Dramaserie aus dem Hause AMC Kultstatus, was Fans der Serie dazu animierte, auch die Comicbücher von Robert Kirkman zu lesen. Kirkman verfasste jedoch nicht nur die Buchvorlage, sondern produziert «The Walking Dead» ebenfalls für den Sender. Dabei vertrat er seit der Pilotfolge die Ansicht, dass die Serie der Buchvorlage nicht originalgetreu folgen müsse und räumte sich und seinen Kollegen somit einige Freiheiten ein. Dies führte beispielsweise dazu, dass Figuren wie Dary Dixon, einer der Fanlieblinge, nur im Fernsehen auftauchen. Jedoch gab es bislang auch einige weitere inhaltliche und kreative Unterschiede. In einem Interview mit Entertainment Weekly äußerte sich Kirkman kürzlich zu den Unterschieden von Staffel sechs zu den Comics: „Ich kann Ihnen nicht verraten wie eng wir uns an den Comics orientieren. Wir lassen die Leute gezielt im Unklaren und möchten sie raten lassen, was passieren mag. Wenn man jedoch genau darauf achtet, stellt man fest, dass wir die Inhalte der Comics ab Band 13 zuletzt sehr ähnlich in der Serie adaptiert haben.“

Weiter ergänzte der Autor: „Wir behalten uns jedoch immer das Recht vor, von der Quelle abzuweichen oder in der Handlung der Comics vor und zurück zu springen und so Handlungen in einer neuen Reihenfolge zu präsentieren.“ Die größte Änderung gegenüber den Comics stelle aber, zumindest auf den ersten Blick, das Auftreten von Daryl und Carol (Melissa McBride) dar. Erstgenannter erschien nie in den Comicbüchern und Carol ist zum Zeitpunkt des Handlungsbogens in den Comics bereits verstorben. Bei ihrer Rolle betonen die Produzenten jedoch stets einhellig, wie sympathisch ihnen die Figur ist und welchen Vorbildcharakter sie hat. Schließlich wandelte sie sich in den fünf bisherigen Staffeln von der ängstlichen und misshandelten Ehefrau zu einer starken und unabhängigen Anführerin.

Auch Darsteller wie Steven Yeun, der Glenn spielt, äußerten sich bereits zur Entwicklung der neuen Staffel. Seiner Meinung nach war Staffel fünf „ein guter Indikator für die Richtung, die «The Walking Dead» einschlägt.“ Der Zuschauer wird die Charaktere „komplett zerbrochen und am Ende vorfinden. Sie haben alle furchtbare Dinge gesehen und miterlebt. In Staffel sechs wird es daher emotionaler zu gehen, doch die Gruppe wird weiterhin tough und stark bleiben und tun was sie tun muss.“ Eine Figur, die die Entwicklungen in beide Richtungen miterlebt hat, ist Carol. Während andere Gruppenmitglieder schwächer und ängstlicher wurden, erkannte sie ihre Stärke und wuchs mit ihren Aufgaben. Ebenfalls gegenüber Entertainment Weekly äußerte sie sich geradezu euphorisch zur neuen Staffel: „Es wird so viel passieren. Wir werden die vergangene Staffel noch einmal toppen, das kann ich ihnen definitiv schon sagen.“

Neben der Entwicklung der Figuren und der teils dramatischen und brutalen Handlung ist die Serie jedoch für zwei weitere Dinge bekannt. So lassen die Verantwortlichen auch Hauptfiguren sterben, wie zuletzt im Finale der fünften Staffel zu beobachten. Gleichzeitig führen sie jedoch regelmäßig neue Charaktere ein oder holen bereits vergessene Darsteller zurück. Für den letztgenannten Fall ist die Figur des Morgan Jones (Lennie James, Bild links) ein Paradebeispiel. Dieser verbrachte gemeinsam mit seinem Sohn und Rick die ersten Tage nach dessen Erwachen aus dem Koma. Später folgte ein weiterer Gastauftritt und es schien so, als sei Morgan verrückt geworden. In Staffel fünf kehrte er rehabilitiert in einer Nebenrolle zurück und wurde umgehend in den Maincast der sechsten Staffel befördert.

Allerdings gibt es auch Neulinge am Set wie Tom Payne («Der Medicus») oder Xander Berkeley («Nikita»). Der «Medicus»-Star wird in den neuen Episoden die Rolle des Paul Monroe, Jesus genannt, spielen. Die Figur taucht in der Comicvorlage eigentlich erst in Ausgabe 91 auf, soll aber sehr eng an die Vorlage angelehnt sein. Während eines Versorgungslaufes begegnen er und die Bewohner von Alexandria sich, später offenbart er ihnen, dass er aus der Hilltop Colony, die zu einer Art Handelsgemeinschaft gehört, stammt. Ein weiteres Indiz dafür, dass es doch mehr Überlebende gibt als zunächst vermutet. Seine Hilfsbereitschaft brachte ihm den Spitznamen Jesus ein, jedoch ist er bei Weitem nicht so friedliebend wie sein Namensvetter, denn Paul Monroe gilt als ausgezeichneter Kämpfer. Zunächst ist Payne nur für eine wiederkehrende Gastrolle verpflichtet, dazu gibt es die Option einer Beförderung in den Hauptcast der siebten Staffel. Der zweite Neuling ist Xander Berkeley, dessen Serienidentität tunlichst geheimgehalten wurde. Die Macher gaben lediglich zu Protokoll, dass er nicht den Bösewicht Negan, über dessen Auftritt in der sechsten Staffel spekuliert wurde, mimt.

Erstmalig ging «The Walking Dead» am 31. Oktober 2010 auf Sendung und brachte AMC zur Premiere gleich 5,35 Millionen Zuschauer ein. Das Staffelfinale fand schließlich vor 5,97 Millionen statt. In den Folgejahren verbesserten sich die Werte jedoch kontinuierlich. Die Auftaktepisoden der Staffeln zwei bis fünf wurden von 7,26, 10,87, 16,11 und 17,29 Millionen Zuschauern verfolgt. Der Vorjahreswert stellte gleichzeitig einen Rekord für das amerikanische Kabelfernsehen dar, nie zuvor wurde eine Auftaktepisode einer Staffel gleichzeitig von so vielen Menschen gesehen. Lediglich Sportübertragungen erreichten bislang mehr Zuschauer. Die Entwicklung der Vergangenheit lässt daher durchaus die Prognose zu, dass auch die sechste Staffel von «The Walking Dead» einen neuen Zuschauerrekord zum Auftakt aufstellt. Doch nicht nur auf dem amerikanischen Markt gelangen den Zombies von «The Walking Dead» bislang Rekorde, auch im deutschen Pay-TV sorgte die Dramaserie für Furore. Die Premiere am 13. Oktober 2014, ebenfalls einen Tag nach US-Release, verfolgten 270.000 Zuschauer und bescherten Fox somit die reichweitenstärkste Staffelpremiere in der Geschichte des deutschen Bezahlfernsehens.

Nun strahlt Fox bis zum 30. November, jeweils montags um 21.00 Uhr, die neueste Episode aus. In den USA verabschiedet sich die sechste Staffel bereits am 29. November nach acht Episoden in die Winterpause und kehrt im kommenden Jahr mit acht weiteren Episoden zurück.

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