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Montagsspiele in der Bundesliga?

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Eine weitere Zerstückelung des Spieltages und eine Verkürzung der «Sportschau»: Das sind mögliche Konsequenzen des neuen Ausschreibungskonzepts der DFL, das dem Bundeskartellamt vorgelegt wurde.

Veränderte Anstoßzeiten und eine mögliche Beschneidung der «Sportschau»: Dem "Sponsors"-Magazin liegt ein vorläufiges Ausschreibungskonzept der Deutschen Fußballliga (DFL) für die kommende Periode ab der Bundesliga-Saison 2017/18 vor, das deutliche Konsequenzen für Spieltermine und TV-Verwertung haben könnte.

Laut des Eckpunktepapiers der DFL soll zwar mit knapp über der Hälfte aller Spiele weiterhin der Samstag Kernspieltag bleiben, jedoch sollen maximal zehn Spiele pro Saison verlegt werden: Fünf davon auf den Montagabend um 20.15 Uhr, fünf auf den Sonntagnachmittag um 13.30 Uhr. Somit ergäben sich über die ganze Saison betrachtet zwei neue und somit insgesamt sieben mögliche Anstoßzeiten. Das diene laut DFL "der Entlastung der international vertretenen Bundesligaclubs", womit in erster Linie wohl die Teilnehmer der Europa League gemeint sein dürften, die donnerstags stattfindet.

Das Topspiel am Samstagabend soll beibehalten, jedoch auf 29 planbare Spiele fixiert werden. Bisher schwankte die Zahl der 18.30 Uhr-Spiele zwischen 23 und 32. In Zuge dessen dürften laut "Sponsors"-Magazin Bundesliga-Clubs künftig öfter als sechs Mal das Topspiel bestreiten. Bisher konnte ein Verein nur sechs Mal pro Saison am Samstagabend spielen.

Änderungen soll es laut "Sponsors" auch bei der TV-Verwertung geben. Ab 2017 sollen, anstelle von bisher sechs, insgesamt acht Live-Pakete ausgeschrieben werden, wobei die beiden neuen Pakete pro Saison etwa je 30 Spiele der 1. und 2. Bundesliga beinhalten würden. Das soll vor allem kleinere Unternehmen und neue Marktteilnehmer anlocken. Zudem erwägt die DFL, bisher nur für die Pay-TV vorgesehene Pakete so auszuschreiben, dass sowohl eine Pay- als auch eine Free-TV-Verwertung möglich ist. Es wird jedoch weiterhin möglich sein, alle Pakete exklusiv erwerben zu können. Damit könnte sich Sky wieder die alleinigen Übertragungsrechte an der Bundesliga sichern.

Die Ausstrahlung von Live-Partien im Free-TV wird laut "Sponsors" jedoch nicht beschnitten: Die Saison- als auch die Rückrundeneröffnung sowie die beiden Relegationsspiele werden weiterhin frei empfangbar sein. Für die zeitversetzte "Highlight-Berichterstattung" gibt es derzeit zwei Möglichkeiten, die laut "Sponsors" beide ausgeschrieben werden sollen: Im "Free"-Szenario bliebe alles beim Alten, während es im "Free Kompakt"-Konzept jedoch zu empfindlichen Einschnitten bei der ARD-«Sportschau» kommen könnte. In diesem Szenario gibt es die Überlegung, den Zeitraum der Highlight-Berichterstattung auf 45 Minuten zu verkürzen, sodass die «Sportschau» nur noch zwischen 19.15 und 20.00 Uhr liefe.
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Die beschriebenen Szenarien des Eckpunktepapiers der DFL sind jedoch nicht final, betont "Sponsors". Diese wurden zwar bereits dem Bundeskartellamt vorgelegt, jedoch kann es auf Grundlage der Prüfung der Behörde noch zu Änderungen kommen. Dem Konzept geht eine lange Debatte um die TV-Verwertung der Bundesliga voraus, die vor allem durch den milliardenschweren Deal der britischen Premier League befeuert wurde. Demnach wird die englische Fußballliga ab 2016 pro Saison knapp 2,7 Milliarden Euro einnehmen. Die DFL erhält pro Spielzeit derzeit 628 Millionen Euro aus der TV-Vermarktung.

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