Sonntagsfragen

Eppert: 'Wir werden viel in der Mediathek gesehen'

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Am Donnerstagabend startet die Doku-Reihe «Herr Eppert sucht» in die neue Staffel - unter anderem mit Macht, Demokratie und Familie.

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Was war für Sie die emotionalste Geschichte innerhalb des Formates?
Das war, glaube ich, die Geschichte über ein Feriencamp für krebskranke Kinder und ihre Geschwister in der Folge „das Böse“, aber auch natürlich viel in unserer Folge zum Tod. Das war zumindest das, was mir am längsten im Gedächtnis geblieben ist. In der neuen Staffel, würde ich sagen, ist es die Mörder-Folge, in der es unter anderem um Magersucht ging und wir einen Mann getroffen haben, der jemanden umgebracht hat.

«Herr Eppert sucht den Pornostar» löste viele Kontroversen aus. Wie sind Sie mit diesem harten Stoff umgegangen? Vor laufender Kamera wirkten Sie sehr geschockt.
Naja, ich war natürlich auch geschockt, besonders bei der zweiten Geschichte der Folge. So etwas hatte ich in meinem Leben noch nie gesehen. Aber klar interessiert es mich, wie es wirklich in dem Geschäft aussieht und was Fassade ist. Ich bekomme keine Albträume davon. Ich nähere mich allen Themen mit einer gewissen Neugier und eigentlich ohne Angst. Manches schockiert mich, aber ich bin dann mindestens genauso gespannt wie geschockt. Und mal ehrlich, Porno ist ein Massenphänomen, und auch die Porno-Produktion, bei der wir für «Herr Eppert» gedreht haben, galt als sehr erfolgreich. Da siegte meine Neugier.

Sie drehen auch Beiträge und Dokus für andere öffentlich-rechtliche Sender. Was gefällt Ihnen besser? Ihre eigene Sendung zu drehen oder neutrale Beiträge anzufertigen?
Ich mache beides gerne. Bei reinen Dokus und Reportagen steht das Thema noch etwas mehr im Zentrum als bei Formaten mit einem Presenter. Andererseits erlaubt mir die «Herr Eppert»-Serie, Themen zu behandeln, die wohl wenig Chance hätten, ins Mainstream-Fernsehen zu kommen. Und es erlaubt mir, so viel persönliche Haltung zeigen. So eine Freiheit muss man erst einmal kriegen.

Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Das weiß ich nicht. Ich wollte ja auch nie auf Biegen und Brechen Presenter werden, das hat sich so ergeben, man hat mich einfach gefragt. Ich betrachte das auch nicht als meine totale Lebens-aufgabe. Was ich jetzt mache, macht Spaß und ist schön. Ich habe mir angewöhnt, nicht über das Jahr hinauszublicken.

Herzlichen Dank für das Gespräch und viel Erfolg mit der vierten Staffel!

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