Kino-Check

Neu im Kino: Rettet die Bäume!

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Neben dem Lorax auf Öko-Tour gibt es Verstörendes aus Japan, Ernüchterndes aus Frankreich und Kurzweiliges aus den Vereinigten Staaten.

«Lady Vegas»
Beth Raymer (Rebecca Hall) ist bereits seit einigen Jahren Stripperin in Florida, doch allmählich wird ihr die Geschichte zu bunt. Ihre sexuell unterversorgten Klienten werden ihr einfach zu pervers und unheimlich. Sie träumt davon, Kellnerin in Las Vegas zu werden und Cocktails zu verteilen. Doch daraus wird erst einmal nichts, denn in der Stadt der Spielsüchtigen angelangt, wird sie von ihrer Freundin Holly (Laura Prepon) an den Sportwetten-Unternehmer Dink Heimowitz (Bruce Willis) vermittelt. Dieser sucht eine neue Mitarbeiterin für sein Wettbüro und ist sofort angetan von Beth. Weniger aufgrund ihrer gewöhnungsbedürftigen Garderobe als viel mehr aufgrund ihrer durchaus nützlichen Gabe, ein phänomenales Zahlengedächtnis zu besitzen. Weniger begeistert von der nicht nur hinsichtlich ihrer Kleiderauswahl sehr extrovertierten Mitarbeiterin ist Dinks eifersüchtige Ehefrau Tulip (Catherine Zeta-Jones), die schnell bemerkt, wie offensichtlich sich Beth an ihren Gatten heranschmeißt – und diesen sogar dazu zwingt, seine neue Allzweckwaffe zu feuern...

Mit zwei überaus namhaften Darstellern ist der neue Film von Stephen Fears besetzt, immerhin geben sich Bruce Willis und Catherine Zeta-Jones die Ehre. Doch keiner der beiden ist in der Hauptrolle zu sehen, die spielt nämlich die vergleichsweise unbekannte Rebecca Hall. Laut "spiegel.de"-Redakteurin Lisa Goldmann kann sie allerdings nicht wirklich überzeugen, wenn sie "so naiv und süß" spiele, "dass alle darunter liegenden Charakterschichten zugekleistert werden". Dies übertreibe sie sogar so stark, dass der Zuschauer in einem Moment "plötzlich überzeugt ist, Beth spiele nur eine Rolle, verfolge einen größeren Plan". Generell ist sie nicht überzeugt von diesem Streifen, da auch die Nebenfiguren "etwas unausgeglichen" wirken und das Drehbuch die Figuren "von Station zu Station hetzt, ohne ihnen Luft zu lassen". Etwas positiver fällt das Urteil von Bettina Friemel bei "moviemaze.de" aus, die zwar schreibt, dass es "keine große Handlung" gebe und man "erst kurz vor Schluss mitfiebern" könne, allerdings sei es "recht kurzweilig, dem bunten Treiben einfach nur zuzuschauen". Zudem könne man sich an Bruce Willis und Catherine Zeta-Jones erfreuen, da Ersterer "mit einer ruhigen Darstellung" überzeugt und Letztere "in ihrem kleinen, aber feinen Auftritt ebenfalls ihrem schauspielerischen Repertoire seinen Lauf" lasse. Angie Errigo von "empireonline.com" hält den Film hingegen für "teilweise enttäuschend", gerade angesichts der "großen Namen, die beteiligt sind". «Lady Vegas» amüsiert ihrer Ansicht nach "nur selten überzeugend".

OT: «Lady the Favorite» von Stephen Frears; mit Bruce Willis, Catherine Zeta-Jones, Rebecca Hall, Joshua Jackson, Vince Vaughn und Laura Prepon

«Guilty of Romance»
Izumi (Megumi Kagurazaka) hat nicht viel im Leben, das ihr Freude bereitet. Sie lebt in erster Linie für ihren Ehemann (Kanji Tsuda), der von seiner Frau vor allem Gehorsam und totale Fügsamkeit einfordert. Lange Zeit geht dies gut, doch irgendwann reicht es ihr nicht mehr, nur für den erfolgreichen Autor da zu sein. Als sie die Erlaubnis bekommt, in einem Supermarkt arbeiten zu dürfen, wird sie von einer fremden Frau angesprochen, die sie für ein Fotoshooting gewinnen möchte – mit pornographischem Inhalt. Zunächst zögert Izumi, doch angezogen von der Faszination des Verruchten lässt sie sich schnell auf dieses Abenteuer ein. Im Rotlichtmilieu angekommen bemerkt sie, dass sie mitnichten die Einzige ist, die ein dunkles Geheimnis verbirgt: Auch die Professorin Mitsuko (Makoto Togashi) ist hier des Öfteren in der Nacht unterwegs und zieht Izumi in Sphären runter, die weit über die Grenzen der Perversion hinausreichen. Wochen später wird eine kopflose Leiche gefunden, deren Extremitäten liebevoll und sorgfältig entfernt und durch Teile einer Schaufensterpuppe ersetzt wurden...

«Guilty of Romance» ist der letzte Teil der «Hate»-Trilogie, die erstmals vor drei Jahren mit «Love Exposure» in den deutschen Kinos zu sehen war und ein Jahr später mit «Cold Fish» fortgesetzt wurde. Wie die beiden Vorgänger erhält auch der letzte Film überwiegend positive Kritiken, wobei Regisseur Sion Sono laut "filmstarts.de"-Redakteur Ulf Lepelmeier nicht nur "einen Frauenentwurf" entwerfe, "der einigen Zündstoff liefern sollte", sondern vor allem "ein intensives und offen herausforderndes Kinoerlebnis" darstelle. Besonders eindrücklich spiele dabei Hauptdarstellerin Magumi Kagurazaka "den Wandel der Protagonistin, die ihrem Mann lange Zeit weiterhin die akkurate Hausfrau vorspielt und zunehmend exzessive Nächte verbringt", heraus. Harald Mühlbeyer von "cinefacts.de" hält die japanische Produktion für "überbordend, pervers, witzig, melodramatisch und bizarr", wobei sie "im Vergleich zu Sonos vorherigen Werken etwas schwächer sei". Immer wieder gebe es "unglaubliche Szenen, abartige Telefonspielchen während eines Ficks, ein Abendessen bei der Mutter mit unflätigsten Beschimpfungen im freundlichsten Tonfall oder eine Beschreibung, wie man jemanden zwingt, einen zu erwürgen". Auf diesen Säulen stehe dieser Film fest. Nur durchschnittlich kommt der Streifen bei der "moviejones.de"-Redaktion an, die hierin ein Werk sieht, "das durchaus das Potenzial besitzt, zu fesseln und seine Zuschauer im positiven Sinne vor den Kopf zu stoßen". Allerdings stehe dabei "der plakative Kunstanspruch einer rundum gelungenen Gesamtwirkung etwas im Wege".

OT: «Koi No Tsumi» von Sion Sono; mit Megumi Kagurazaka, Miki Mizuno, Kanji Tsuda, Makoto Togashi, Ryo Iwamatsu und Hisako Ohkata

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