Quotencheck

«Markus Lanz»

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Die Fußball-EM lohnte sich auch für den ZDF-Talk. Vor allem nach Liveübertragungen schnitt die Sendung exzellent ab.

Dass die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland ein riesiger Zuschauermagnet ist, dürfte inzwischen niemanden mehr großartig überraschen. Mit Reichweiten von mehr als zehn Millionen holen sogar Begegnungen ohne deutsche Beteiligung Werte heraus, die zuletzt nicht einmal mehr «Wetten, dass..?» schaffte. Etwas verwunderlicher ist jedoch, dass auch Talkshows mit Fußballthematik aktuell hoch im Kurs sind. Dies bemerkte auch das Zweite Deutsche Fernsehen und schickte deshalb ab dem 12. Juni «Markus Lanz» nur noch mit Ausgaben auf Sendung, die sich mit dem Sport auseinandersetzten. Den Einschaltquoten half dies zumeist sehr – vor allem an Abenden, wo der Sender zuvor Livespiele übertragen durfte.

Die erste Ausgabe jedoch lief am 12. Juni lediglich im Anschluss an eine mäßig erfolgreiche Ausgabe von «Ein starkes Team». Mit 1,36 Millionen Zuschauern ab 23:45 Uhr interessierten sich 15,4 Prozent aller zu dieser Zeit noch immer Fernsehenden für Lanz, während der nur zehn Minuten später im Ersten gestartete Dokumentationsfilm «Ein deutscher Boxer» nur auf 13,0 Prozent bei 0,98 Millionen gelangte – wohlgemerkt mit Livefußball und dem quotenstarken Club mit Waldemar Hartmann im Vorprogramm. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen legte die Talkshow ein sehr respektables Ergebnis hin, denn mit 9,2 Prozent bei 0,41 Millionen steigerte man sich um über vier Prozentpunkte gegenüber dem Vorprogramm. Hier war Das Erste mit 11,5 Prozent noch etwas erfolgreicher.

Einen Tag später zog das Format sogar den Hauptgewinn, denn an diesem Mittwoch durfte man nach dem Vorrundenspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen die Niederlande auf Sendung gehen. Mit 3,69 Millionen Zuschauern gingen grandiose 33,3 Prozent einher, beim jungen Publikum sah es mit 1,55 Millionen und 29,7 Prozent nicht signifikant schlechter aus. Und dennoch ließ man noch deutlich Federn, denn das zuvor gezeigte «EM-Studio» sahen noch 11,25 Millionen. Die Marktanteile lagen bei 50,4 und 54,4 Prozent. Zum Wochenabschluss musste sich der Moderator wieder ohne tatkräftige Unterstützung einer Liveübertragung beweisen. Doch mit 1,53 Millionen Interessenten und Marktanteilen von 16,9 bzw. 10,1 Prozent gelang ihm das spielend leicht.

In der zweiten Woche konnte dieses Konzept allerdings nicht mehr ganz so sehr begeistern, denn am 19. und 20. Juni war man deutlich schwächer unterwegs. Zunächst führten 1,11 Millionen zu 12,0 Prozent aller Konsumenten, am Mittwoch wurden bei 1,25 Millionen gar nur 10,6 Prozent generiert. Die höhere Zuschauerzahl resultierte aus der Tatsache, dass letztgenannte Ausgabe bereits um 23:10 Uhr und somit eine halbe Stunde früher als zuvor startete. Bei den jüngeren Zuschauern hatten 0,27 und 0,28 Millionen nur noch mäßige 6,1 und 5,5 Prozent zur Folge. Da jedoch die EM an diesen beiden Tagen pausierte, könnte das geringere Interesse auch damit zusammenhängen.

Keine große Angst musste man mit den beiden Folgen haben, die wieder im Anschluss an Viertelfinal-Übertragungen gezeigt wurden. Während man nach dem ersten Viertelfinale zwischen Tschechien und Portugal auf 2,97 Millionen Zuschauer und 25,2 Prozent Marktanteil gelangte, wurden am Freitag nach dem Deutschland-Spiel sogar 4,02 Millionen und 33,4 Prozent erzielt. Dies waren die höchsten Werte, die der Talk in seiner immerhin nun schon fünfjährigen Geschichte jemals erreichen konnte. Bei den Jüngeren sah dies an diesem Tag nicht anders aus, denn 1,75 Millionen gingen mit grandiosen 31,0 Prozent einher. Doch bereits einen Tag zuvor konnten die Programmverantwortlichen jubeln, hier sorgten nämlich 1,23 Millionen für 21,9 Prozent.

In dieser Woche erreichte Lanz ohne König Fußball zunächst 1,26 Millionen Zuschauer, nach dem ersten Halbfinale stieg die Reichweite auf 2,69 Millionen Menschen - um 00.00 Uhr. In der Zielgruppe der jungen Menschen wurden 28,9 Prozent Marktanteil gemessen, beim Gesamtpublikum fuhr man 32,5 Prozent Marktanteil ein.

Insgesamt waren die «Markus Lanz»-Ausgaben zur EM ein voller Erfolg, denn in den ersten beiden Wochen kam man mit neun Folgen auf einen unglaublichen Durchschnittsmarkteil von 21,3 Prozent bei 2,21 Millionen Zuschauern. Nur eine einzige Folge konnte zuvor einen höheren Wert verbuchen. Die Reichweite lag mit 2,21 Millionen ebenfalls meilenweit oberhalb der Werte, die die Sendung normalerweise erreichte. Bei den 14- bis 49-jährigen war die Euphorie etwas geringer, mit 0,82 Millionen und 16,2 Prozent konnte man allerdings gewiss auch sehr gut leben. Immerhin lag der bisherige Höchstwert bei 12,8 Prozent. Noch deutlicher fällt das positive Resümee aus, wenn man zum Vergleich die in diesem Jahr erreichten Durchschnittswerte gewöhnlicher Ausgaben zu Rate zieht. Diese lagen nämlich zwischen Januar und Juni bei deutlich schwächeren 12,8 Prozent aller und 6,2 Prozent der jungen Zuschauer, die Sehbeteiligung betrug im Schnitt 1,48 Millionen.

Besonders erfolgreich waren natürlich die vier Ausgaben, die nach einer ZDF-Fußballübertragung auf Sendung gingen. Hier wurden im Schnitt 3,34 Millionen Zuschauer unterhalten, der Marktanteil lag bei 31,1 Prozent. Und sogar bei den jungen Menschen waren 1,43 Millionen und 27,9 Prozent zu holen. Deutlich moderater sah es aus, wenn die öffentlich-rechtliche Konkurrenz auf Sendung ging oder gar keine Spiele zu sehen waren. Doch auch hier wurden starke 1,30 Millionen sowie 13,5 Prozent verbucht. Bei den 14- bis 49-Jährigen standen immerhin 7,3 Prozent bei 0,33 Millionen auf dem Papier. Somit sorgte das runde Leder sogar bei Markus Lanz für große Erfolge und wird in Zukunft sicher noch öfter thematisiert.

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