360 Grad

Bye-Bye, American Bandstand!

von
Dick Clark war eine Institution im amerikanischen Fernsehen und hat das Medium über Jahrzehnte entscheidend mitgeprägt. Allein: In Deutschland kennt ihn nahezu niemand.

Bekanntheit erlangte er auf der anderen Seite des Atlantiks mit «American Bandstand», das er von 1956 bis 1989 allwöchentlich präsentierte. Damals, als Rock'n'Roll noch Teufelszeug war. Die Sendung war eine der ersten Musikshows im Fernsehen überhaupt und erleichterte internationeln wie noch eher unbekannten nationalen Künstlern den Einstieg ins amerikanische Musikgeschäft. Erst auf einer Lokalstation in Philadelphia, dann landesweit konnten sich Woche für Woche Musiker einem Millionenpublikum präsentieren.

Vor allem war es jedoch das alljährliche «New Year's Rockin' Eve», mit dem er assoziiert wurde. Im Rahmen dieser Sendung, die ebenfalls zu einem großen Teil aus Gesangs- und Showeinlagen besteht, feierte er seit 1974 mit den Amerikanern an jedem 31. Dezember ins neue Jahr und blieb dem Format auch nach seinem 2005 erlittenen Schlaganfall, wenn auch in kleinerer Form, erhalten. Höhepunkt war in jeder Sendung sein Countdown während des „Balldrops“, wenn sich in den letzten Sekunden des Jahres die beühmte Kugel am Flaggenmast des Times Square in New York City senkt.

Clark war, neben Regis Philbin, eine der letzten Showgrößen der amerikanischen Fernsehdynastie, die noch die Frühzeit des Mediums aktiv miterlebt und vor allem mitgestaltet haben. Er war Fernsehmacher der ersten Stunde in den verschiedensten Rollen. Als Moderator, aber auch als Produzent erfolgreicher Formate, von Shows bis hin zu Serien, als Initiator der American Music Awards und als Tycoon, der Millionenfirmen leitete. Nicht nur seine Kreativität, die er auch in seinen letzten Jahren nicht verloren hatte, wird man schmerzlich vermissen.

360 Grad meldet sich am 4. Mai mit einer neuen Ausgabe zurück.

Kurz-URL: qmde.de/56212
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