Die Kritiker

«Der Kommissar und das Meer: Eiserne Hochzeit»

von

Handlung


Kommissar Anders hat Emma angeboten, sie und ihren kleinen Sohn Kasper zu einem Familienfest auf die Halbinsel Lillon zu fahren: Ihre Großeltern Gunilla und Gunnar feiern die Eiserne Hochzeit – 65 Jahre sind sie nun schon verheiratet. Auf dem Heimweg begegnet Anders einer Frau, die von einem einsetzenden Unwetter vollkommen durchnässt ist und ihm mitteilt, dass die Straße zum Festland nicht mehr passierbar sei. Die Fremde stellt sich als Elin vor, eine Tante von Emma. Anders fährt gemeinsam mit ihr zurück zur Festgesellschaft.

Doch was als fröhlicher Festakt beginnt, wird zu einer Tortur für die ganze Familie: Elin stellt die ungeheuerliche Behauptung auf, dass Emma nicht das Kind von Marit und Lasse sei, sondern ihres. Alle sind fassungslos – als Großvater Gunnar einen Herzinfarkt erleidet und ob fehlender Hilfe von außen stirbt, ist die Feier vorbei. Als am nächsten Tag die suchtkranke Elin ebenfalls tot aufgefunden wird, steht für Kommissar Anders schnell fest: Jemand hat sie umgebracht. Was hat es mit Elins Behauptung auf sich? Und wurde sie tatsächlich umgebracht? Die Hilfe seiner Kollegen vom Festland lässt auf sich warten – und so ermittelt er vorerst auf eigene Faust.

Darsteller


Walter Sittler («Nikola») ist Robert Anders
Sólveig Arnarsdóttir («Das Duo») ist Karin Jakobson
Andy Gätjen («Operation Walküre») ist Thomas Wittberg
Inger Nilsson («Pippi Langstrumpf») ist Ewa
Leonard Proxauf («Buddenbrooks») ist Niklas Anders
Charlotte Lüder («Vertraute Angst») ist Ida Anders
Frida Hallgren («Wie im Himmel») ist Emma Winarve
Oliver Hecker («Flaschendrehen») ist Kaspar Winarve
Sten Ljunggren («Auf der Suche nach Finbar») ist Gunnar Winarve
Gunnel Lindblom («Szenen einer Ehe») ist Gunnila Winarve
Anki Larsson («Fragile») ist Marti Winarve
Donald Högberg («Millenium») ist Lasse Winarve
Susanne Barklund («Stigma») ist Elin Winarve
Anders Palm («Easy Money») ist Hjalmar Winarve
Rainer Strecker («Einsatz in Hamburg») ist Birger Sugurna

Kritik


Es hätte so schon werden können: Der Handlungsstrang rund um die während eines Unwetters auf einer Insel eingesperrte Festgesellschaft könnte zwar klassischer nicht sein, birgt aber viel Potential für einen packenden Kriminalfall, wenn nicht sogar für einen Thriller. Doch das Format «Der Kommissar und das Meer» denkt gar nicht daran, diese Vorlage zu nutzen. Was zumindest als halbwegs bedrohliches Schauspiel beginnt, wendet sich schnell zu einer üblichen Ermittlung, denn nach Ende des Unwetters strömen die Kollegen auf die Insel und lassen die dunkle Einsamkeit schwinden. Dabei sind die Möglichkeiten gegeben, ein düsteres Psychogramm einer Familie zu zeichnen, die ein dunkles Geheimnis bewahrt: Frida Hallgren überzeugt als schockierte Emma, Susanne Barklund brilliert als alkoholabhängiger Familiensündenbock Elin.

Walter Sittler passt als Sympathieträger hervorragend in das Gefüge aus unterschiedlichen Familienmitgliedern; sein behutsames Wesen spielt zu Anfang und gegen Ende seine volle Wirkung aus. Auch der Drehort Schweden ist bestens geeignet dafür, dunkle Begierden zu erzählen. Leider macht die Dramaturgie diese Vorteile zunicht: Der Höhepunkt ist vollkommen missraten, die Auflösung wirkt lieblos konstruiert, wesentliche Details werden dem Zuschauer verschwiegen. Nachvollziehbar ist das Stück zwar, von wirklicher Spannung kann allerdings keine Rede sein – dazu sind die einzelnen Motive der Familienmitglieder nicht tiefgehend genug. «Der Kommissar und das Meer: Eiserne Hochzeit» bietet seichte Unterhaltung vor schöner Kulisse, wird aber jeden Krimifan ärgern, der das durchaus mögliche Potential erkennt.

Das ZDF zeigt «Der Kommissar und das Meer: Eiserne Hochzeit» am Donnerstag, den 22. Dezember 2011, um 20:15 Uhr.

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