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Forenecho Serien-Sommer: «Sherlock»

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Was hatten die Foren-Usern zu der ersten Staffel der neuen BBC-Reihe zu sagen? Teil 3 von unserem Serien-Spezial…

Für vier Ausgaben steht die Rubrik Forenecho ganz im Zeichen von Serien. Was halten die Quotenmeter.de-Forumsteilnehmer von den aktuellen Serien im deutschen Fernsehen? Wo gibt es Kritik, was könnten die Autoren und Produzenten an Formaten wie «Inspector Barnaby» oder «V» verbessern? Und wie sind die entsprechenden Einschaltquoten einzuschätzen; spiegeln sie vielleicht die inhaltliche Qualität der Sendung wider? Dieses Mal nehmen unsere Foren-User die erste Staffel der BBC-Reihe «Sherlock» unter die Lupe. Aber Vorsicht: leichte Spoiler sind nicht gänzlich ausgeschlossen.

Britisches Fernsehen ist ja angeblich das bessere Fernsehen. Zwar nicht bei allen Serien-Fans, aber immer häufiger ist diese These zu hören. Dass das offenbar stimmt, hat kürzlich sehr eindrucksvoll die Krimi-Reihe «Sherlock» bewiesen, die sogar schon vor ihrem Deutschland-Start in den siebten Himmel gelobt wurde. Denn nicht nur aus ihrem Heimatland England (BBC) hörte man gut von der dreiteiligen ersten Staffel, sondern auch aus anderen Ländern, wo sie schon erfolgreich angelaufen ist. Zudem erhielt sie bereits drei der auf der Insel begehrten BAFTA-Awards. Der vielleicht beste Schauspieler zurzeit heißt Benedict Cumberbatch, ist er es doch, der es geschafft hat, den genialen Detektiv Holmes ins 21. Jahrhundert zu transportieren. Nicht fehlen darf natürlich Dr. Watson, gespielt von dem ebenfalls hervorragenden Martin Freeman. Nicht nur die Quoten im Ersten (durschn. 14,6 % bei allen) waren gut, sondern auch die heimischen Kritiken. Unsere Quotenmeter.de-Forumsteilnehmer überschlugen sich quasi mit Lobhymnen zur Serie, es gab so gut wie gar keine negativen Stimmen.

Die erste Folge "Ein Fall von Pink" erntete durch die Bank weg gute Kritik. „Besser kann TV-Unterhaltung nicht sein“, schrieb beispielsweise Mr. Silver und stand damit nicht alleine da. Auch Burpie äußerste sich sehr angetan: „Diese Serie ist seit langem das spannendste und amüsanteste, was das TV zu bieten hatte. Volle Punktzahl.“ Ähnliches hatte User Mew Mew Boy 16 zu sagen: „So ich habe nun die erste Folge gesehen und bin völlig unvoreingenommen an die Sache heran gegangen und kann kurz und knapp sagen, dass ich sowohl das Dialogbuch als auch die Wahl der Sprecher genial finde. Ich war mir bei Sebastian Schulz als Watson nicht wirklich sicher, aber er passt sich ausgezeichnet der Rolle an. Ebenso ein großes Lob geht hier an Tommy Morgenstern als Holmes, der das Spiel des «Sherlock» wunderbar einfängt und überträgt. Ich habe sowohl vom Inhalt der Folge als auch von der deutschen Bearbeitung keine Kritik. Das war ein wahrer Genuss.“ Molino dazu: „Eigentlich hab ich's nicht so mit Krimis, aber das war so das Beste, was ich seit langem in dem Genre sehen durfte. Von der ersten bis zur letzten Minute spannend, originell und lustig. Tolle Hauptdarsteller, tolle Ideen. Das macht Spaß, da bleib ich dran.“

„Endlich mal eine modernisierte Reihe, die nicht die Legende schändet“, stellte auch Kunstbanause fest. „Für solches Qualitätsfernsehen zahle ich auf jedenfalls gerne GEZ-Gebühren“, meldete sich noch einmal Mr. Silver begeistert zu Wort. „Ich war erst sehr skeptisch, da ich die Originalgeschichten und vor allem die Serie mit Jeremy Brett liebe. Aber die Idee des Sherlock Holmes in der Jetzt-Zeit, der natürlich SMS schreibt, weil er sich kurz und knapp ausdrückt und der ob seiner Exzentrik von seinen Konkurrenten als Freak bezeichnet wird, war richtig gut umgesetzt. Auch der Humor, der in den Vorlagen auch immer eine Rolle spielte, war absolut passend eingesetzt. Witzig ist auch, wie sehr man die Parallelen zu «Dr. House» erkennt, für den Sherlock Holmes als Vorlage diente. Das Zusammenspiel zwischen Holmes/House und Watson/Wilson hat mir sehr gut gefallen“, meinte Knopfler.

Die zweite Episode "Der blinde Banker" wurde ebenfalls oftmals als hervorragend bezeichnet. Doch anders als beim Auftakt gab es nun auch mal einige Kritikpunkte, wenngleich diese nicht sonderlich groß waren. Mitglied Molino fand, dass jene „bei Weitem nicht so durchgängig spannend und dicht erzählt“ wurde wie Episode 1. Weiter ließ er wissen: „Heute schweifte ich etwas öfter ab und hätte theoretisch weit mehr Momente gehabt, in denen ich meinen Platz vorm Bildschirm hätte verlassen können. Aber, wie gesagt, nur rein theoretisch; unterhaltsam, originell und toll gespielt war es auch diesmal wieder, wenn auch nicht auf dem enorm hohen Level wie letztes Mal. Für mich bleibt es momentan die mit Abstand beste Serie im Sommerloch.“ Burpie hatte eine ähnliche Meinung kundzugeben: „Ich fand die Deduktionen letzte Woche besser und eine Täter-Organisation ist relativ gesichtslos und damit ging die Auflösung eigentlich ins Leere. Wenigstens gibt‘s kommende Woche einen richtigen Gegner...“

Mit dem Finale der ersten Staffel, "Das große Spiel" änderte sich das aber wieder ein wenig. Nun waren wieder alle Forumsteilnehmer von der Serie überzeugt, einzig der Cliffhanger, welcher übrigens an dieser Stelle nicht verraten wird, gefiel Familie Tschiep nicht. Den meisten anderen Usern ging es ähnlich. „Hat mir persönlich von allen am wenigsten gefallen. Ich fand es einfach zu hektisch und teilweise auch zu surreal. Und der Humor war diesmal ziemlich dünn gesät. Ja, die einzelnen Fälle, die Holmes in ‚Rekordzeit‘ auflösen musste waren ganz gut, und am Ende gab es die klassische Kofrontation mit Moriarty - die ich allerdings völlig überdreht fand (wenn sie auch, keine Frage, der literarischen Vorlage nicht widerspricht)“, fand redlock die dritte Episode nicht so ansprechend. „Grandiose Neuinterpretation von Sherlock Holmes, bitte mehr davon. Großartige Darsteller, ziemlich coole Stories (alle drei waren sehr unterschiedlich), sehr gute Aufnahmen, klasse Mix zwischen Spannung und Humor. Das Beste, was in letzter Zeit an Krimis zu sehen war“, fällte Kunstbanause ein abschließendes Urteil.

Wirklich gemeckert wurde über das Format also nicht. Für alle diejenigen, die die Serie verpasst haben, sind nun auch schon die passenden DVDs bzw. Blu-rays im Handel erhältlich. Außerdem wird die erste Staffel ab dem 11. September 2011 nochmal auf Einsfestival, einem der ARD-Digitalkanäle, wiederholt. Die zweite Staffel soll voraussichtlich Anfang 2012 auf BBC One starten, somit ist mit einer deutschen Ausstrahlung auf jeden Fall vor diesem vagen Termin nicht zu rechnen. Ohnehin mussten die Dreharbeiten in England erst kürzlich abgebrochen werden, da die Krawalle in einigen Vierteln des Landes zu groß waren.

Das nächste und zugleich letzte Forenecho Sommer-Spezial erscheint wie gewohnt nächsten Sonntag.

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