Hingeschaut

«Wild Wedding»: Funda Vanroys Beschäftigungstheraphie

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Funda Vanroy präsentiert trauungswillige Pärchen – für ProSieben muss es natürlich exzentrisch sein

Die aus den USA eingekauften und zur besten Sendezeit ausgestrahlten ProSieben-Serien predigen in einem nicht geringen Ausmaß Hedonismus und Polygamie, das hausgemachte «Sommermädchen»-Desaster wurde vor allem in der ersten Staffel von regen Sexismusvorwürfen begleitet und auch «taff» und «red!» drehen sich vor allem und mit schöner Regelmäßigkeit um den schönen Schein. Doch echte Liebe ist dem Münchener Sender offenbar nicht fremd – vor allem aber lässt sie sich derzeit wieder gut vermarkten: Wenn Auswanderer Frauen suchen und Bauern auf Partnerjagd gehen, darf ProSieben natürlich nicht fehlen und hat mit dem bislang quotenschwachen Format «Wild Wedding – Ja ich will, aber schrill» eine solide Mischung aus Reality-Doku und Beschäftigungstherapie für Funda Vanroy auf die Beine gestellt. Wer regelmäßig das ProSieben-«Night-Loft» verfolgt oder bei «Galileo Extrem» nicht mit einem energischen Kopfschütteln zur Fernbedienung greift, wird Funda Vanroy womöglich kennen – allen anderen sei gesagt, dass ihnen einiges erspart geblieben ist.

Denn anders als anno dazumal Frank «Der Weddingplaner» Mathée kokettiert Vanroy weder mit exzentrischen Gebärden noch tritt sie in den Reality-Elementen überhaupt als Person auf; vielmehr moderiert sie pro Sendung drei heiratswillige Pärchen vor der Kulisse eines Schlossparks an, gibt hier und da ihren Senf ab und darf darüber hinaus wenig kluge Kommentare zu den gezeigten Szenen abgeben. Die abgespeckte Inka Bause von ProSieben hat also eigentlich gar keine richtige Funktion, übt sich aber in ihrer Funktion als gut aussehender Kleiderständer mit mäßiger Bravour. Zugegeben, mehr gibt es eigentlich auch nicht zu tun, denn im Stile einer jeden Doku-Soap sorgen die gezeigten Kandidaten selbst für die Unterhaltung. Denn getreu des Mottos «Ja ich will, aber schrill» zeigt ProSieben natürlich keine normalen Hochzeiten, sondern das, was man in München für besonders schrill und unkonventionell hält. Das sind neben türkischen Hochzeiten auch Trauungen von "Rastafari-Rockern" und Cowboy-Fans, alle untertitelt mit so reißerischen Fragmenten wie "arm und unorganisiert" oder "gernervt vom Tomatensalat". Spektakulär ist das alles wirklich nicht, für Reality-Fans aber zumindest ansehnlich.

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